Zähl Pixel
Bildungseinrichtung

Neues Waldpädagogikzentrum Harz bald fertig

Mit einer Fassade aus Lärchenholz präsentiert sich das neue Haupthaus des Waldpädagogikzentrums. Es ist länger als der Vorgängerbau aus dem 18. Jahrhundert. Foto: Potthast

Mit einer Fassade aus Lärchenholz präsentiert sich das neue Haupthaus des Waldpädagogikzentrums. Es ist länger als der Vorgängerbau aus dem 18. Jahrhundert. Foto: Potthast

Das Waldpädagogikzentrum Harz „Haus Ahrendsberg“ steht, die Innenausstattung läuft. Bezugsfertig soll es voraussichtlich Mitte Juni sein. Nach einem Brand im September 2020, bei dem der Vorgängerbau fast vollständig zerstört worden war, wurde neu gebaut.

Von Angela Potthast Dienstag, 27.02.2024, 10:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Clausthal-Zellerfeld. Wie eine Oase liegt das Waldpädagogikzentrum (WPZ) Harz „Haus Ahrendsberg“ auf einer Höhe von mehr als 600 Metern. Den Blick in die umgebende Landschaft können bald schon wieder Kindergartengruppen und Schulklassen haben, denen die Bildungseinrichtung der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) vornehmlich ihre Türen öffnet. Abschluss der Arbeiten am und im Neubau soll voraussichtlich Mitte/Ende Juni sein. Er wurde hochgezogen, nachdem Ende September 2020 der Altbau durch ein Feuer größtenteils zerstört worden war. Laut NLF-Verwaltungsdezernent Eric Beyer war Brandstiftung die Ursache (GZ berichtete).

 

Von der Südwestseite haben derzeit die Handwerker einen exklusiven Fernblick. Foto: Potthast

Von der Südwestseite haben derzeit die Handwerker einen exklusiven Fernblick. Foto: Potthast

Das Harzer WPZ gilt als das höchstgelegene in Niedersachsen und ist nach Aussage von Landesforsten-Pressesprecher Michael Rudolph durch den Neubau zudem noch das modernste. Errichtet in Holzrahmenbauweise und verkleidet mit grau lasiertem Lärchenholz fügt es sich zurückhaltend in die Umgebung ein. „Es war uns wichtig, den Werkstoff Holz zu nutzen“, sagt Michael Rudolph.

Sanierung von Bädern

Die Kosten belaufen sich nach Aussage von Eric Beyer auf 1,6 Millionen Euro. Insgesamt schlägt die Baumaßnahme mit 2 Millionen Euro zu Buche. Denn im einstigen Neubau – entstanden Mitte der 90er Jahre – muss ebenfalls einiges getan werden: Unter anderem werden das Jungen-Bad saniert und das Mädchen-Bad erneuert, das durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen worden war.

 

Die Mädchen-Dusche im alten Trakt muss instand gesetzt werden. Foto: Potthast

Die Mädchen-Dusche im alten Trakt muss instand gesetzt werden. Foto: Potthast

Es grenzt an den Flur, der den Gebäudeteil mit dem einstigen Haupthaus verband und der ihn gleichsam mit dem neuen Haupthaus verbindet. Dort wird jedes Zimmer ein eigenes Bad haben. Die nötigen Möbel werden von Goslarer Tischlern angefertigt. Mit 37 Betten soll das WPZ einmal ausgestattet sein. Hatte die Einrichtung früher ein Kaminzimmer, soll in den neuen vier Wänden wieder ein solches eingerichtet werden. Auf der Ebene, auf der unter anderem auch der Seminarraum mit angrenzender kleiner Küche und das Büro für die Hausleitung liegen. Die große Küche befindet sich im anderen Trakt. Bodenhohe Fenster kennzeichnen den offenen Seminarbereich. Sie bringen Helligkeit und ermöglichen künftig den Austritt auf die noch anzulegende Terrasse und einen Ausblick bis nach Schulenberg – bei guter Wetterlage.

Widrige Verhältnisse

Die war nicht immer gegeben. Mitunter widrige Bedingungen begleiteten den Baufortschritt: Schnee, Regen und Wind. Das WPZ-Team und Kollegen der Landesforsten halfen zeitweilig mit Fahrzeugen aus, um Mensch und Maschine auf den Berg zu bringen. Das WPZ-Team versorgt die Handwerker auch, und es ist laut Eric Beyer immer in die Neubau-Planungen mit eingebunden gewesen.

 

Eines der neuen Zimmer im neuen Trakt – inklusive Bad (r.). Foto: Potthast

Eines der neuen Zimmer im neuen Trakt – inklusive Bad (r.). Foto: Potthast

Die Situation während der Bauphase sei eine schwierige gewesen, konstatiert Michael Rudolph, und nennt unter anderem die eingetretene Holzknappheit und die wegbrechenden Erträge der NLF. Aber: „Wir setzen ein Zeichen mit der Aufrechterhaltung des Waldpädagogikzentrums.“ Zumal ja außerschulische Standorte gefragt seien – und die Infrastruktur bereits vorhanden sei. Von ehemaligen Gästen hätten sie die Rückmeldung erhalten, dass sie gerne wieder kommen wollten – wenn das neue Gebäude stehe.

Nutzung für interne Seminare

Für 2024 sieht WPZ-Mitarbeiterin Michelle Ostrowski fast nur Wiederholungstäter im Buchungsplan. Der berücksichtigt die Monate März bis November. In der restlichen Zeit werde das Haus beispielsweise für interne Seminare der NLF genutzt sowie für die Instandhaltung. Bis das Haus Ahrendsberg in voller Funktion ist, steht ein Ausweichquartier zur Verfügung.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt auch bei WhatsApp: Jetzt kostenfrei abonnieren und immer informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region