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Historische Fotos

Fotokalender: 1914 fährt der erste Zug nach Altenau

Der erste Zug erreicht den Altenauer Bahnhof im Jahr 1914. Foto: Archiv Heimatstube

Der erste Zug erreicht den Altenauer Bahnhof im Jahr 1914. Foto: Archiv Heimatstube

Die Altenauer Heimatstube präsentiert einen Eisenbahnkalender zum 110-jährigen Geburtstag der Innerstetalstrecke. Dafür wurden 13 historische Fotos vom längst stillgelegten Bahnhof der Bergstadt ausgewählt. Bestellungen sind ab August möglich.

Dienstag, 18.07.2023, 19:00 Uhr

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Altenau. Mit einem Bonbon für alle Freunde der Innerstetalbahn wartet die Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde Altenau-Schulenberg auf: Ein spezieller Eisenbahn-Kalender erinnert mit historischen Fotos an den damaligen Endbahnhof Altenau.

Im kommenden Jahr würde der Streckenabschnitt zwischen Clausthal-Zellerfeld und Altenau sein 110-jähriges Bestehen feiern, wäre nicht die Oberharz-Bahn längst stillgelegt worden. Am 1. Mai 1914 fuhr der erste Zug in den Altenauer Bahnhof ein. Die Bahnlinie zwischen Langelsheim und Altenau galt als eine der landschaftlich schönsten Strecken Deutschlands.

Kurven und steile Hänge

Entlang der Innerste schlängelte sich die Strecke durch Fichtenwälder, an steilen Hängen entlang und über zahlreiche Brücken. Reisende konnten während der Fahrt die Schönheit der Oberharzer Landschaft genießen. Die Bahnstrecke verband die Oberharzer Bergstädte Lautenthal, Wildemann, Clausthal-Zellerfeld und Altenau mit Goslar. Auf der ab Langelsheim33,7 Kilometer langen Strecke war ein Höhenunterschied von 350 Metern zu überwinden. Bedingt durch die anspruchsvolle Topografie mit vielen Kurven und Steigungen, dauerte die Fahrt von Goslar nach Altenau etwa 80 Minuten.

Der letzte planmäßige Zug kommt 1976 in Altenau an. Foto: Joachim Heindorf

Der letzte planmäßige Zug kommt 1976 in Altenau an. Foto: Joachim Heindorf

In den Jahren 1875 bis 1877 erbaut und 1914 bis nach Altenau verlängert, diente die Bahn zunächst dem Güterverkehr. Sie war von Wichtigkeit für den Bergbau der Region, ermöglichte die Eisenbahn doch den Transport von Massen- und Industriegütern wie Erz, Kohle und Holz. Schnell gewann der Personenverkehr an Bedeutung. Die Innerstetalstrecke wurde zu einer wichtigen Verkehrsverbindung für Einwohner und Kurgäste. Insbesondere in den Nachkriegsjahren verhalf die Eisenbahn dem Tourismus zu einem Aufschwung.

Auch der Wintersport profitierte: Lag an den Wochenenden genügend Schnee, starteten Skifahrerzüge in Hamburg-Altona und fuhren über Hannover und Hildesheim bis in den Bahnhof Altenau. Um 1930 kam der Bergbau im Harz zum Erliegen, in den 1960er Jahren entwickelte sich der Individualverkehr zu einer massiven Konkurrenz. Die Innerstetalbahn hatte arg mit stagnierendem Verkehrsaufkommen zu kämpfen, was schließlich seitens der Deutschen Bundesbahn zu Überlegungen führte, den Betrieb Richtung Oberharz einzustellen – trotz massiver Proteste aus der Bevölkerung und aller lokalpolitischen Gremien. 1976 fuhr der letzte planmäßige Zug. Heute sind große Teile der alten Bahntrasse zu einem beliebten Rad- und Wanderweg geworden.

Heimatstube zeigt Bilder

„Schon seit 2021 halten wir mit einer kleinen Ausstellung bei uns in der Heimatstube die Erinnerung an die Innerstetalbahn wach,“ erläutert Roland Riesen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde. Vielen sei heute gar nicht mehr bewusst, dass einst auch der Oberharz an das Eisenbahnnetz angebunden war. In der Heimatstube erfahren die Besucher auf großformatigen LED-Monitoren Fakten zur Strecke und sehen gut 100 Fotos von Regelbetrieb und Sonderfahrten auf der Innerstetalbahn. Eisenbahnfotografen aus ganz Deutschland haben die Motive für diese Präsentation zur Verfügung gestellt.

Kalenderblatt März 2024: Schneegestöber im Bahnhof Altenau. 13 Motive hat die Arbeitsgemeinschaft für den Kalender ausgewählt. Foto: Bernhard Terjung

Kalenderblatt März 2024: Schneegestöber im Bahnhof Altenau. 13 Motive hat die Arbeitsgemeinschaft für den Kalender ausgewählt. Foto: Bernhard Terjung

13 dieser Fotos wurden nun für den neuen Kalender ausgewählt. Der Titel ist Programm: „Eisenbahn-Impressionen rund um den Bahnhof Altenau. Lokomotiven, Züge und mehr – eine Reminiszenz an den Endbahnhof der Innerstetalbahn.“ Der Kalender kostet 9 Euro und kann ab dem 1. August in der Heimatstube und bei der Tourist-Information Altenau erworben werden. Auch eine Lieferung ist möglich. Inklusive Porto und Verpackung kostet der Kalender auf dem Versandweg 11,50 Euro.

Bestellungen sind möglich per E-Mail an info@heimatstube-altenauschulenberg.de. Preisgleich ist auch der Altenau-Kalender 2024 verfügbar, der historische Pressefotos des Bildjournalisten Herbert Ahrens zeigt. red

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