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Tanzen, Singen, Jodeln

Oberharzer freuen sich auf den Johannistag

Johannistag Oberharzer Heimatbund

Johannistag Oberharzer Heimatbund

Der Tanz um den geschmückten Baum ist Tradition am Johannistag, den die Oberharzer am 24. Juni feiern. In Altenau kommen neue Trachten beim Jodeln groß raus, in Wildemann gibt es eine Aktion für Kinder. Auch Awo und Kindergärten planen etwas.

Von Carolin Neumann Samstag, 18.06.2022, 12:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Drei Tage nach Sommeranfang wird im Oberharz am 24. Juni ein traditionelles Fest gefeiert: der Johannistag.

Die Veranstaltung hat kirchlichen Hintergrund und führt auf Johannes den Täufer zurück. Das Brauchtum haben Bergleute aus dem Erzgebirge mitgebracht, als sie seinerzeit dem Ruf der braunschweigischen und hannöverschen Landesherren folgten. Im Oberharz fanden sie Arbeit und eine neue Heimat.

Die Clausthaler Johannisbaum-Gemeinschaft Buntenböcker Straße/Am Schlagbaum will das Fest mit vielen Gästen, Liedern und Tänzen feiern. Um 16 Uhr ist es am Freitag an einem prächtig geschmückten Johannisbaum wieder so weit.

Kleine Jodler treten auf

Bei Musik und Gesang wird um den bunten Johannisbaum getanzt. Für die Kinder werden Spiele wie Topfschlagen, Blinde Kuh und Stelzenlaufen angeboten. Nach Kaffee und Kuchen wird später noch gemeinsam gegrillt.

Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt lädt ab 15 Uhr auch zum Tanzen und Singen um den Johannisbaum ein. „Und es gibt Kaffee und Blechkuchen“, berichtet die Vorsitzende, Ute Taube.

Vorbereitet hat sich ebenfalls der Oberharzer Heimatbund. Er begeht den Tag wieder traditionell. Geplant ist „noch mehr als in anderen Jahren“, informiert Vorsitzender Rüdiger Kail. Von 15 bis 18 Uhr soll im Vereinsheim, Große Oker 23, in Altenau gefeiert werden. Die GZ hatte dem Verein im Januar 2000 Euro aus dem Erlös des Glücksschweinchenverkaufs gespendet. „Von einem Teil dieses Geldes haben wir unsere Kindergruppe mit neuen Trachten eingekleidet“, erzählt Kail. „Diese sollen natürlich am Johannistag präsentiert werden.“ Weil der Jodlerwettstreit in diesem Jahr ausfällt – es hatten sich nicht genügend Teilnehmer gefunden – wollen zumindest die Kinder ihr Können unter Beweis stellen. „Alle können und wollen jodeln“, so Kail. 

Der Johannistag hat im Oberharz eine besondere Bedeutung. Am Schlagbaum wird um den Johannisbaum getanzt (Foto rechts), in Altenau will die Kindergruppe des Oberharzer Heimatbundes (Foto unten) ihr Jodel-Können unter Beweis stellen – diesmal jedoch in neuen Trachten. Auch die Awo, zwei Kindergärten und die Kirchengemeinde Wildemann haben Besonderes geplant. Fotos: GZ-Archiv, Privat

Der Johannistag hat im Oberharz eine besondere Bedeutung. Am Schlagbaum wird um den Johannisbaum getanzt (Foto rechts), in Altenau will die Kindergruppe des Oberharzer Heimatbundes (Foto unten) ihr Jodel-Können unter Beweis stellen – diesmal jedoch in neuen Trachten. Auch die Awo, zwei Kindergärten und die Kirchengemeinde Wildemann haben Besonderes geplant. Fotos: GZ-Archiv, Privat

Aber zunächst beginnt das Fest um 15 Uhr mit einer Andacht von Pastorin Louisa Frederking. Nach der Jodel-Session können sich alle Kinder auf Tanzspiele rund um den Johannisbaum freuen. Eine weitere Tradition: „Die Hermann-Kraft-Stiftung spendet jeder Gruppe, die um den Baum tanzt, zwei Groschen. Davon wird dann Lochkuchen beim Bäcker für die Kinder gekauft“, sagt Rüdiger Kail. Kaffee und Kuchen gebe es natürlich auch.

Die Kirchengemeinde Wildemann hat ebenfalls Besonderes geplant. „Einmal im Monat freitags veranstalten wir ein Kaffee-Trinken mit Ukrainerinnen. Weil das diesmal auf den Johannistag fallen würde, verbinden wir es auch gleich damit“, berichtet Kirchenvorstandsvorsitzende Christiane Hemschemeier. Ein Johannisbaum wird aufgestellt, und dann sollen ukrainische und einheimische Kinder gemeinsam um den Baum tanzen – das wäre ihr Traum. Start ist um 15 Uhr.

Kitas machen mit

Die Harzwaldsänger in Buntenbock hingegen bedauern, dass in diesem Jahr der Johannistag bei ihnen wieder nicht gefeiert werden könne. „Unsere Kinder- und Jugendgruppe ist uns in der Pandemie abhanden gekommen“, erklärt Vorsitzende Katja Nowotny.

Zwei Kindergärten feiern hingegen mit: Die Kindertagesstätte Berliner Straße in Clausthal-Zellerfeld will ihre Kinder um den Baum tanzen lassen und auch die Kita in Altenau möchte die alte Tradition aufrechterhalten. „Wir haben ein Bäumchen oder Sträußchen, wollen ein paar Lieder singen und es gibt Lochkuchen“, sagt Erzieherin Melanie Riese. Der frittierte Eierteig mit Puderzucker gehöre einfach am Johannistag dazu, findet sie.

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