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Mehr Poller erst 2025

Goslar: Die Verkehrspoller-Offensive gerät ins Stocken

Die Polleranlage auf der Wohldenbergerstraße ist zwar schon seit Dezember installiert, war aber noch nie in Betrieb. Foto: Sowa

Die Polleranlage auf der Wohldenbergerstraße ist zwar schon seit Dezember installiert, war aber noch nie in Betrieb. Foto: Sowa

Die Poller sind dafür gedacht, Fußgänger vor dreisten oder verirrten Autofahrern zu schützen, die in die Fußgängerzone abbiegen. Doch die Maßnahme der Stadt Goslar stockt: Nur in der Wohldenbergerstraße stehen Poller. Diese waren noch nie in Betrieb.

Von Hendrik Roß Dienstag, 29.08.2023, 06:00 Uhr

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Goslar. Eigentlich sollten sie Fußgänger vor dreisten oder verirrten Pkw-Fahrern schützen, die verbotenerweise in die Fußgängerzone abbiegen. Doch die Poller-Offensive der Stadt Goslar ist erheblich ins Stocken geraten.

In der Wohldenbergerstraße hat die Verwaltung im Dezember 2022 die erste und bisher einzige Polleranlage zwischen Fußgängerzone und Pkw-Fahrbahn installiert. Die Straße ist wegen der eigenwilligen Anordnung von Kunstwerken und Fahrradboxen ja ohnehin ein heißes Eisen. Doch auch die Polleranlage hat noch nie funktioniert.

Sie besteht aus zwei äußeren Hindernissen und zwei inneren, die herausgefahren werden können, um Autos und Lkw an der Durchfahrt zu hindern. Doch das haben sie bisher noch nicht einmal getan.

Es fehlen Bauteile

Freie Fahrt also weiterhin durch die Wohldenbergerstraße – aber warum eigentlich? Zunächst hieß es von der Stadtverwaltung, dass noch nicht alle Bauteile eingetroffen seien. Doch jetzt gibt es eine neue Begründung. Wie Stadtsprecherin Daniela Siegl ausführt, sollen bei einem Stromausfall die Poller hydraulisch herunterfahren, um die Bahn freizumachen.

Die Technik müsse aber noch nachgerüstet werden. Die Verwaltung gehe davon aus, dass die entsprechenden Teile im vierten Quartal geliefert werden. Außerdem sollen die Poller im oberen Bereich noch Markierungslichter erhalten. Im Normalfall sollen sie, etwa von Lieferanten, die Geschäfte in der Altstadt ansteuern, mittels Transponder abgesenkt werden können.

Sicherheit ist teuer

Für die mechanische Nachrüstung sind laut Siegl noch einmal rund 4000 Euro fällig. Die vier Poller haben demnach 26.000 Euro gekostet, 10.000 Euro seien zudem für die Tiefbauarbeiten fällig gewesen. Sicherheit für die Fußgängerzone geht also ganz schön ins Geld, vor allem, wenn man bedenkt, dass Kornstraße, Breite Straße, Petersilienstraße und Rosentorstraße auch noch entsprechend ausgerüstet werden sollen.

Eigentlich war der Einbau an der Breiten Straße für 2024 vorgesehen. Nun will die Stadtverwaltung von diesem Zeitplan abrücken. Weil die Betriebe in der Innenstadt mit den Corona-Folgen zu kämpfen hätten, 2022 die Bundesstraßen rund um Goslar mit entsprechenden Umleitungen saniert wurden und 2023 nun das Umfeld des Breiten Tores dran ist, soll 2024 nicht die nächste Großbaustelle in der Altstadt aufgemacht werden. Erst 2025 sollen dann die nächsten Poller installiert werden.

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