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Oberharzer Jugendräume

Trotz Corona-Sorgen besteht Zuversicht bei der Jugendarbeit

Azubi Chris Reckewell (links) und Stadtjugendpfleger Björn Schweda bei einer Partie Billard am Klepperberg. Fotos: Skuza/Privat

Azubi Chris Reckewell (links) und Stadtjugendpfleger Björn Schweda bei einer Partie Billard am Klepperberg. Fotos: Skuza/Privat

Die Corona-Pandemie hat Folgen für die Jugendarbeit: Ins Jugendzentrum Clausthal-Zellerfeld und in die Jugendräume von Altenau und Wildemann kommen weniger Leute. Das ist die Beobachtung von Stadtjugendpfleger Björn Schweda. Er bleibt trotzdem optimistisch.

Von Sören Skuza Donnerstag, 19.01.2023, 14:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Billard spielen, an den Konsolen zocken oder einfach nur entspannen: Im Jugendzentrum am Klepperberg geht das schon seit Jahrzehnten. Und auch in den Jugendräumen in Altenau und Wildemann können Jugendliche ohne Anmeldung kostenlos einige Angebote in Anspruch nehmen. Doch nach Lockdowns und Pandemie kommen deutlich weniger. Stadtjugendpfleger Björn Schweda erzählt, wie es weitergehen soll.

Mehrmals in der Woche haben die Jugendräume in Clausthal-Zellerfeld, Altenau und Wildemann geöffnet, erzählt Schweda. Jeder, der will, kann dann vorbeischauen. „Dazu kommen besondere Angebote und Aktionen, die zusätzlich stattfinden.“ So etwa der Mal- und der Bastelkurs.

Lieber in Braunschweig

Die Besucher der Jugendräume seien in der Regel zwischen zehn und 20 Jahren alt. „Manchmal bringt auch schon mal jemand seine jüngeren Geschwister mit. Manchmal kommen auch ein paar ältere, wenn sie wieder in der Stadt sind.“ Das ist laut Schweda aber nicht allzu oft der Fall. „Wenn sie den Führerschein haben, dann haben sie ja plötzlich viel mehr Möglichkeiten. Die fahren dann lieber nach Goslar oder Braunschweig.“ Trotzdem würden die besonderen Aktionen nach wie vor gut angenommen.

Weniger Besucher

Die Besucherzahlen an den offenen Nachmittagen hingegen seien im Vergleich zu den Erfahrungen vor der Pandemie deutlich geringer. Außerdem variieren sie laut Schweda in den einzelnen Jugendräumen stark. „In Wildemann und Altenau kommen im Schnitt acht Jugendliche.“ In Clausthal-Zellerfeld seien das mittlerweile deutlich weniger: „Da hat Corona deutliche Spuren hinterlassen“. Schweda erklärt sich das dadurch, dass die Jahrgänge, die zur Zielgruppe gehörten, zwei Jahre lang nicht im Jugendzentrum gewesen seien und so auch niemandem davon hätten erzählen können: „Wir leben von Mund-zu-Mund-Propaganda“.

Der Jugendraum in Altenau lädt unter anderem zu Billard und Darts ein.

Der Jugendraum in Altenau lädt unter anderem zu Billard und Darts ein.

In den anderen beiden Jugendräumen sei das nicht so stark zu spüren. „In Altenau und Wildemann fehlen die Alternativen“, meint der Stadtjugendpfleger. Zudem seien die Bewohnerinnen und Bewohner der beiden Ortschaften viel stärker miteinander vernetzt als die in Clausthal-Zellerfeld. Das schlage sich dann auch in den Besucherzahlen der Jugendräume nieder. Allein sind Schweda und sein Team mit diesen Beobachtungen nicht. „Wir machen immer wieder regionsübergreifende Aktionen“, erzählt er. „Die berichten alle immer wieder dasselbe.“ Oftmals, so Schweda, kämen Jugendliche zu bestimmten Aktionen, sagten, dass sie wieder kommen würden, und täten es letztlich doch nicht.

Für Ideen offen

„Wenn sie vorher bezahlen, dann kommen sie eher“, sagt Schweda, „aber davon bin ich aber kein Fan.“ Er wolle gerade die Unverbindlichkeit stärken und seine Aktionen auch für finanziell schwache Kinder und Jugendliche zugänglich machen. Trotzdem blickt der Stadtjugendpfleger optimistisch in die Zukunft: „Das wird wieder. Aber eine Zauberformel haben wir noch nicht gefunden.“ Er wolle sich künftig vor allem darauf konzentrieren, die Jugendlichen direkt zu fragen, welche Angebote sie gerne hätten. Das könnten wie in der Vergangenheit etwa Ausflüge ins Bowling-Center, ins Kino oder in einen Trampolin-Park sein. Für neue Ideen sei Schweda auch immer offen.

Auch in Wildemann können sich Jugendliche zwanglos treffen.

Auch in Wildemann können sich Jugendliche zwanglos treffen.

Auch in Planung sei eine Begegnung zwischen ukrainischen und deutschen Familien. Denn nach dem Angriff auf die Ukraine hat sich im Clausthal-Zellerfelder Jugendzentrum regelmäßig eine ukrainische Mutter-Kind-Gruppe getroffen. „Wir möchten die zusammenbringen mit den Clausthaler Kindern.“ Die Idee sei, einen Rodel-Tag zu veranstalten. Bisher sei das aber vor allem am Wetter gescheitert. Über ihre Aktionen informieren Schweda und sein Team nach eigener Aussage „recht kurzfristig“ in den Social-Media-Kanälen der Berg- und Universitätsstadt.

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