Johanna Precht übernimmt die Revierförsterei Langelsheim

Seesens Forstamtsleiter Henning Geske (li.) verabschiedet Wilfried Henze in den Ruhestand und stellt Johanna Precht als seine Nachfolgerin im Revier vor. Foto: Privat
In den Wäldern der Revierförsterei Langelsheim hat sich ein Generationenwechsel vollzogen. Der langjährige Revierleiter Wilfried Henze ist in den Ruhestand gewechselt und hat die Försterei an seine junge Kollegin Johanna Precht übergeben.
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Langelsheim/Lutter. Das Forstamt Seesen hat Wilfried Henze jetzt verabschiedet. Seine Nachfolgerin kennt das Revier Langelsheim seit drei Jahren und führt die Arbeit des Vorgängers nahtlos fort. Försterin Johanna Precht ist seit 2021 im Forstamt Seesen tätig und in die Aufgaben der Revierleitung eingearbeitet, informiert das Forstamt in einer Pressemitteilung.
„Ging es zur Sache“
Mit Wilfried Henze geht ein Harzer Forstmann in den Ruhestand, der mehr als 19 Jahre lang die Wälder vor den Toren seines Heimatortes pflegen und gestalten durfte. Henze, Jahrgang 1958, stammt aus Langelsheim. „Förster oder Waldarbeiter gab es keine in meiner Familie, aber mein Vater war leidenschaftlicher Stangensucher von Rothirschgeweihen. Schon in jungen Jahren hatte ich den Wunsch, als Förster in den Wäldern vor der Haustür zu arbeiten“, beschreibt Henze seinen Weg zum Forstberuf.
Der begann mit einem Studium an der Fachhochschule Göttingen und Abschluss als Diplom-Forstingenieur. Erste Station war das Forstamt Kattenbühl nahe Hann. Münden, wo Henze neben seiner Anwärter-Ausbildung auch erste Erfahrung im Revier sammelte. Von Südniedersachsen wechselte Henze 1989 in das nördliche Harzvorland, um zunächst acht Jahre lang die Büroleitung im Forstamt Lutter zu führen. Anschließend war er bis Ende 2004 als Förster für Naturschutz und Waldökologie in den Forstämtern Stauffenburg, Liebenburg und Elm tätig.
Eine große Chance tat sich 2005 auf, als die Niedersächsischen Landesforsten gegründet wurden und Wilfried Henze das neu zugeschnittene Revier Langelsheim übertragen bekam. Damit ging sein Jugendtraum in Erfüllung, der bis zu seiner Pensionierung anhielt.
Von Anfang an begleiteten ihn zwei Arbeitsschwerpunkte im Revier, das von Fichten geprägt war: Borkenkäferbekämpfung und Waldumbau. Stürme hat er in all den Jahren reichlich erlebt. „Ab 2018 ging es richtig zu Sache“, schildert der 65-Jährige und meint damit den Sturm Friederike und die folgenden Dürrejahre, „von da an haben wir nur noch Schadholz beseitigt und versucht, möglichst viele Borkenkäfer zu fangen“, kennzeichnet Henze seine Arbeitsschwerpunkte.
Blick in die Zukunft
Sein Urteil über seine Zeit als Revierförster: Es sei eine insgesamt schöne Zeit gewesen – abgesehen von den letzten fünf Berufsjahren. Seinen Lieblingswald im Revier, den Mittelwald Appelhorn, besucht er immer wieder gern und lässt dort die Seele baumeln. „Als Pensionär kann ich mir jetzt die schönsten Ecken im Revier aussuchen, um zu schauen, was in den vergangenen Jahren passiert ist“, freut sich Henze über das Ende seiner Dienstzeit.
Seine Nachfolgerin Johanna Precht will da weitermachen, wo Henze aufgehört hat. Das Revier soll in einen Mischwald umgebaut werden und die Neuanpflanzungen nach Sturm- und Borkenkäferschäden will sie pflegen und in den ersten kritischen Jahren „über den Berg helfen“, erklärt die 30-jährige Forstfrau. Die gebürtige Niedersächsin wuchs am Solling und in Rheinland-Pfalz auf.
Kein Wunder: Ihr Blick richtet sich in die Zukunft und auf den Neuanfang, vor dem die Harzer Forstleute stehen. Nach ihrem Forststudium im sächsischen Tharandt und dreijähriger Berufserfahrung im Forstamt Seesen wartet viel Arbeit auf Johanna Precht. Zwar nimmt die Holzernte rapide ab, aber die Pflege der Neuanpflanzungen und der heranwachsenden Jungwälder wird die Forstfrau noch lange beschäftigen. Sie wünscht sich nicht nur viele Berufsjahre im Revier Langelsheim, sondern auch die Zufriedenheit ihres Vorgängers. Das Büro zur Revierförsterei ist übrigens im Forstamt Seesen, ein Forsthaus bezieht sie nicht.
Seesens Forstamtsleiter Henning Geske verabschiedete Henze mit den Worten: „Das Forstamt verliert einen geschätzten und verdienten Kollegen und bedankt sich für seinen Dienst am Wald. Wir sind froh über den nahtlosen Wechsel des Reviers in junge Hände und den geräuschlosen Generationenwechsel in den Wäldern um Langelsheim“.
Das Forstamt Seesen ist eines von insgesamt 24 Forstämtern der Niedersächsischen Landesforsten. Die Revierförsterei Langelsheim erstreckt sich auf das Waldgebiet westlich der Innerstetalsperre – etwa bis in Höhe des Modellflugplatzes an der Bundesstraße 82 – sowie den Wald auf dem Appelhorn südlich der Landesstraße 500. red/ag