Zähl Pixel
Verein will Projekt fortführen

Der Kurort und die Kaskaden: Was ist am Auerhahn erlaubt?

Denkmal- und Landschaftsschutz plus Trinkwasser: Die Auerhahn-Kaskade mit sechs Teichen – Flöß- und Grumbacher Teiche sowie Auerhahn-Teich – ist ein Weltkulturerbe-Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft.  Archivfoto: Welterbestiftung/Sobotta

Denkmal- und Landschaftsschutz plus Trinkwasser: Die Auerhahn-Kaskade mit sechs Teichen – Flöß- und Grumbacher Teiche sowie Auerhahn-Teich – ist ein Weltkulturerbe-Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft. Archivfoto: Welterbestiftung/Sobotta

Was ist touristisch möglich? Mit den Auerhahn-Kaskaden und den Ideen junger Studenten zur touristischer Aufwertung will sich der Verein Hahnenklee-Bockswiese Touristik in den eigenen Reihen befassen und das Projekt bis zur Machbarkeit vorantreiben. 

Von Frank Heine Sonntag, 20.11.2022, 14:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Hahnenklee. Vorsitzende Lydia Böttcher fand zwar spontan niemanden, der sich in einer Arbeitsgruppe einbringen wollte. Vorgänger Peter Pütz lobte aber den „tollen Ansatz“ und riet ebenfalls zur weiteren Beschäftigung mit dem Projekt. Auch wenn sich Böttcher und Pütz wie berichtet in anderen Scharmützeln um Personalien und Tourismus-Marketing am Dienstag während der Jahreshauptversammlung im Kurhaus nicht grün waren, zeigten sie sich zumindest in diesem Punkt einig. Vielleicht ließen sich die vielen verschiedenen Vorschläge, die die Studenten der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung Mitte Oktober präsentiert hatten, aber auch anderswo umsetzen, warf Christine Eggers ein und brachte den neu verpachteten Kuttelbacher Teich ins Gespräch.

Die vielen Schutzrechte

Warum ausweichen? Die Kaskaden liegen in einem sensiblen Gebiet, das der Landesforst gehört und in dem Denkmal-, Trinkwasser- und Landschaftsschutz dominante Rollen spielen. All dies war außen vor geblieben, als Vereinsvize Axel Bender und Ideengeber Dr.Ulrich Bierbaum den Startschuss für die jungen Hannoveraner gegeben hatten. Schon bei der Präsentation waren deutliche Hinweise erfolgt, an dieser Stelle unbedingt nachbessern zu müssen. Bender hätte am liebsten gleich die Stadt Goslar in Person von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner für die mühsame Detailarbeit ins Boot geholt.

Für den SPD-Ortsratsfraktionschef Jörg Klockgether war es deshalb der Anlass, Bierbaum und dem urlaubsbedingt fehlenden Bender ein „handwerklich grottenschlechtes“ Herangehen zu attestieren. „Können wir das Kriegsbeil nicht begraben?“, fragte Böttcher deshalb. Wobei es an diesem Abend in der Tat vorteilhaft war, dass Bierbaum und Revierförster Jörg Schlabitz in testosterongeschwängerter Atmosphäre ausreichend weit auseinandersaßen.

„Ich sehe große Chancen für den Inland-Tourismus“

Wie geht es bei Tourismus-Projekten konkret weiter? Zunächst mit einer Info-Veranstaltung am 30.November (Mittwoch): Um 16 Uhr – eine Stunde vor der nächsten Ortsrat-Sitzung – präsentiert im Kurhaus die Hahnenklee-Tourismus-Gesellschaft (HTG) die diversen Konzepte zu ursprünglich am Ortseingang geplanter Mehrzweckhalle sowie Kur- und Kurmittelhaus. Wo und wie sollen die empfohlenen und ersehnten Indoor-Angebote realisiert werden? Geschäftsführer Dirk Becker blickte trotz eines zweifellos bevorstehenden Wandels – hervorgerufen und erzwungen durch Inflation und Energiepreise – optimistisch nach vorn: „Ich sehe große Chancen für den Inland-Tourismus.“

Der durch die Corona-Reiseauflagen beförderte Boom der enorm starken Sommer 2020 und noch mehr 2021 habe sich in diesem Jahr zwar nicht wiederholt, erläuterte Becker. Aber einen Zwischenstand von 401.300 Übernachtungen sah er als „solide Basis“ für alles weitere Handeln. Zum Vergleich: Im Vorcorona-Jahr 2019 hatten 497.227 Urlauber im Oberharzer Kurort übernachtet.

Die Goslarsche Zeitung gibt es jetzt auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region