4 Millionen Euro: Zellerfelder Wasserwerk ist jetzt am Netz

Das Wasserwerk auf der Bockswieser Höhe, das ans Netz gegangen ist, ist baugleich mit dem am Hirschler Teich. Foto: Stadtwerke
Das neu gebaute Wasserwerk auf der Bockswieser Höhe ist nun am Netz. Es versorgt die Ortsteile Zellerfeld und Wildemann. Das Werk hat rund 4 Millionen Euro gekostet und ist baugleich mit dem in Clausthal. Die beiden Anlagen sind einmalig in Deutschland.
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Clausthal-Zellerfeld. „Es ist vollbracht“, teilen die Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld mit. Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit erfolgte nun der Anschluss des neuen Wasserwerks auf der Bockswieser Höhe an das Wassernetz in Zellerfeld und Wildemann. Die Anlage ist baugleich zum im Mai 2023 ans Netz gegangenen Wasserwerk Hirschler Teich, das vornehmlich die Ortsteile Clausthal, Buntenbock und Altenau versorgt. „Dadurch ist es uns möglich, eine redundante und qualitativ hochwertige Trinkwasseraufbereitung zu gewährleisten“, betont Christopher Graefe, Prokurist bei den Stadtwerken.
Grünes Licht vom Gesundheitsamtes des Landkreises
Die Wasserwerke seien vor dem Anschluss ans Netz zweimal erfolgreich an verschiedenen Stellen innerhalb des Wasserwerks beprobt worden, teilt Graefe auf GZ-Nachfrage mit. Im Anschluss habe das Gesundheitsamt die Anlage dann freigegeben. In der kommenden Einlaufphase, also in den nächsten sechs Wochen, würden der Wasserwerksausgang und zwei zusätzliche Stellen im Netz einmal wöchentlich beprobt. „Sofern diese Beprobungen erfolgreich verlaufen, wird auf den regulären Turnus zurückgewechselt. Dieser ist einmal im Quartal“, erklärt Graefe.
Es herrscht natürlich Erleichterung, dass das Gesundheitsamt des Landkreises Goslar bei der Trinkwasserqualität nichts zu meckern habe. Clausthal-Zellerfeld ist seit 2020 schließlich ein gebranntes Kind in dieser Thematik. Damals kam braune Brühe aus den Hähnen. Aufgrund von Fäkalbakterien, die damals am Wasserwerk Kellerhalsteich nachgewiesen wurden, musste sogar eine Zeit lang das Wasser abgekocht werden. Durch die beiden neuen Wasserwerke ist Clausthal-Zellerfeld laut den Stadtwerken bei der Trinkwassererzeugung auf dem neuesten Stand.
Ursprünglich wollten die Stadtwerke die Inbetriebnahme des zweiten Wasserwerkes mit einem Tag der offenen Tür direkt nach erfolgtem Anschluss feiern. „Aufgrund der im Herbst unvorhersehbaren klimatischen Bedingungen mussten wir uns leider dazu entscheiden, die Feier in einen beständigeren Zeitraum zu legen“, heißt es dazu von den Stadtwerken. Dieses Fest mit der gesamten Bevölkerung soll im Sommer nachgeholt werden.
Solche Anlagen gibt es sonst nur in Norwegen – einmalig in Deutschland
„Wir freuen uns, in Zukunft Trinkwasser aus den modernsten Aufbereitungsstätten Deutschlands liefern zu dürfen“, so Prokurist Graefe. Bei der Eröffnung des ersten Wasserwerkes am Hirschler Teich sprach sein Chef, Stefan Poehling, bereits von einem „Meilenstein der Oberharzer Wasserversorgung“. Allein weil die beiden Werke oberirdisches Wasser aufbereiten und kein Grundwasser, seien die Anlagen etwas Besonderes. Sie würden unterschiedliche Verfahrensprozesse in der Wasseraufbereitung intelligent kombinieren und seien daher einmalig in Deutschland. Die Planungsfirma HydroGroup aus Ravensburg habe lediglich in Norwegen bereits solche modernen Wasserwerke konzipiert. Die beiden neuen Wasserwerke schlagen jeweils mit rund vier Millionen Euro zu Buche.
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