Zähl Pixel
Sympatec-Gründer

Zum Tod von Stephan Röthele: Oberharz trauert um einen Visionär

Stephan Röthele hinterlässt nicht nur im Oberharz eine große Lücke. Archivfoto: Franke

Stephan Röthele hinterlässt nicht nur im Oberharz eine große Lücke. Archivfoto: Franke

Der Sympatec-Gründer Stephan Röthele ist am Freitag im Alter von 76 Jahren gestorben. Er machte das Unternehmen zum Weltmarktführer. In Clausthal-Zellerfeld hinterlässt der Bundesverdienstkreuz-Träger nicht nur in der Wirtschaft eine große Lücke.

Von Corinna Knoke Mittwoch, 18.01.2023, 06:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Clausthal-Zellerfeld. Tiefe Trauer in Clausthal-Zellerfeld: Am Freitag starb Dr.-Ing E.h. Stephan Röthele im Alter von 76 Jahren. Der Gründungsgesellschafter, Visionär und Geschäftsführer von Sympatec prägte wie kein Zweiter das wirtschaftliche und kulturelle Leben in Clausthal-Zellerfeld. Er hinterlässt seine Frau, zwei Kinder und fünf Enkelkinder.

Stephan Röthele ist am 23. November 1946 in Speyer geboren. 1972 war er nach Clausthal-Zellerfeld gekommen, um als Oberingenieur den Aufbau des Instituts für Mechanische Verfahrenstechnik an der TU voranzutreiben. Die Sympatec GmbH ging 1984 durch Röthele, den Clausthaler Hochschulprofessor Kurt Leschonski und den Schweizer Hans Probst von der Rieter-Holding AG als erste Ausgründung der TU Clausthal hervor.

Röthele erhielt zahlreiche Würdigungen für seine Arbeit

Sympatec, dessen alleiniger Geschäftsführer Röthele bis zum vorigen September war, wird meist in einem Atemzug mit seinem Namen genannt. Das Hightech-Unternehmen vertreibt weltweit Systeme zur Partikelcharakterisierung in der Pharmazie, Chemie, Lebensmitteltechnik, Kunststoffindustrie und in weiteren Industriebereichen sowie für Forschung und Entwicklung.

Bereits ein Jahr nach der Sympatec-Gründung war Röthele der erste Unternehmer, der mit dem Technologietransferpreis der Industrie- und Handelskammer Braunschweig ausgezeichnet wurde. 1986 folgte der Technologietransferpreis des Bundeswirtschaftsministers.

Seit 1988 prägte der geschäftsführende Gesellschafter Stephan Röthele die erfolgreiche Entwicklung der Sympatec zur internationalen Technologieführerin. Sein Sohn, Dr. Sebastian Röthele, wird nach seinem Tod die Firma als geschäftsführender Gesellschafter weiterführen. Seit September vorigen Jahres war er bereits als Co-Geschäftsführer für die Sympatec tätig.

TU Clausthal verlieh ihm die Ehrendoktorwürde

Stephan Röthele war Sponsor etlicher Projekte und großzügiger Förderer im Umfeld der TU Clausthal, die ihm für seine Verdienste den Titel Ehrendoktor verlieh.2010 würdigte die Bundesrepublik Deutschland seine besonderen Verdienste auf wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene sowie seine kreative und erfolgreiche Arbeit als Wissenschaftler, Ingenieur und Unternehmer: Röthele erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Ein wichtiges Anliegen war es für ihn, durch markante Gemeinsinnprojekte Talente zu fördern und Fundamente in der Region zu sichern. Er unterstützte die Bereiche Kunst, Musik, Bildung und Wissenschaft, Sport und Freizeit wie kein Zweiter. Das Musikfestival Harz Classix, der Caroliner Wetterschacht, der sich auf dem Firmengelände befindet, sowie die Sanierung der Clausthaler Marktkirche inklusive der Erneuerung der Orgel sind überregional bekannte Förderprojekte, die Röthele dem Harz als Erbe hinterlässt. Als Heimatsponsor begleitete Sympatec zudem die beiden ehemaligen Oberharzer Biathleten Daniel Böhm und Arnd Peiffer vom Amateur- in den Profibereich.

 Sein Herz schlug für die Kunst

Besonders stolz war Röthele auf seine Kunstsammlung. Das Pulverhaus, der Firmensitz von Sympatec, ist Hort von rund 70 Bildern, Skulpturen und Installationen. Seinen Gästen führte er die Werke auch gern vor. Nicht nur diese Kunst wird immer an Stephan Röthele erinnern.

Die Trauerfeier für Stephan Röthele findet am Samstag, 4. Februar, um11 Uhr in der Marktkirche zum Heiligen Geist in Clausthal statt. Die Beisetzung erfolgt im engsten Familienkreis.

Die Goslarsche Zeitung gibt es jetzt auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region