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„Harzer Schrott und Recycling“

Salzgitter AG übernimmt Firma Must – Arbeitsplätze sicher

Der Recycling-Betrieb Must in Vienenburg ist seit Mitte Februar ein Teil des Salzgitter-AG-Konzerns. Foto: Hohaus

Der Recycling-Betrieb Must in Vienenburg ist seit Mitte Februar ein Teil des Salzgitter-AG-Konzerns. Foto: Hohaus

Zum 15. Februar hat die Salzgitter AG den Recycling-Spezialisten Must an der Wiedelaher Straße übernommen – der Recyclingbetrieb soll weiter ausgebaut werden. Das Familienunternehmen aus Vienenburg feierte 2019 noch sein 110-jähriges Bestehen.

Von Hendrik Roß Dienstag, 21.02.2023, 11:00 Uhr

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Vienenburg. Der Stahlriese Salzgitter AG investiert in ein Vienenburger Familienunternehmen. Zum 15. Februar hat der Konzern den Recycling-Spezialisten Must an der Wiedelaher Straße übernommen.

Geschäftsführer Ingo Must räumt nach 38 Jahren seinen Chefsessel. „Ich werde das Projekt aber als Berater begleiten“, ergänzt er. Wie lange, das sei noch offen. Innerhalb des Salzgitter-Konzerns bleibe der Recycling-Betrieb mit seinen 25 Mitarbeitern ein eigenständiges Unternehmen – aber mit neuem Namen. Laut einer Pressemitteilung heißt die Firma in Zukunft Harzer Schrott und Recycling GmbH.

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, genauso zu sonstigen Details der Übernahme durch den Stahlkonzern. Auf der Internetseite kündigt Must an, dass es zwei neue Standortleiter geben werde.

Schon lange Geschäftspartner

Geschäftliche Verbindungen zwischen der Salzgitter AG und dem Vienenburger Recycling-Betrieb gibt es schon längere Zeit, wie Konzernsprecherin Natalie Stecula auf GZ-Nachfrage bestätigt. Must gehöre zu den Lieferanten der „ersten Stunde“ für die Deutsche Erz- und Metall-Union, eine Salzgitter-Tochter, über die der Vienenburger Recycling-Betrieb übernommen wurde. Ein Hauptgrund für diesen Schritt sei die regionale Nähe zu Salzgitter, wodurch sich der Konzern „logistische Vorteile“ verspreche. Die Produktpalette von Must passe gut zu den Zukunftszielen des Stahlherstellers. Der Konzern bezeichnet das Investment als Schritt in die Zukunft, hin zu einer klimafreundlichen Stahlherstellung.

Die Salzgitter AG wolle die eigenen „Schrottrecyclingaktivitäten“ deutlich ausweiten, heißt es in einer Mitteilung. Wie Stecula ausführt, sei Stahl besonders wertvoll, weil er „unendlich recycelbar“ sei. Bei der Herstellung würden jedoch hohe Anforderungen an die Reinheit der eingesetzten Schrotte gestellt – ein weiterer Grund für die Must-Übernahme. Bis 2030 wolle die Salzgitter AG ihr Schrottrecycling um 50 Prozent ausbauen.

Der Vienenburger Standort soll weiterentwickelt werden. Zum Beispiel sei geplant, die Bereitstellung von Containern an Firmen der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie auszubauen. Alle 25 Must-Mitarbeiter seien übernommen worden.

Betrieb existiert seit 1909

Das Vienenburger Unternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit ihrer Gründung 1909 beschäftigt sich die Firma Must mit Schrott und Recycling. Entstanden ist der Betrieb in Bad Harzburg, nach dem Zweiten Weltkrieg ging es zunächst nach Wiedelah und 1973 dann auf das 21.000 Quadratmeter große ehemalige Betriebsgelände des Vienenburger Güterbahnhofs an der Wiedelaher Straße. Seit 1995 befindet sich dort auch die Verwaltung. Geschäftsführer Ingo Must nannte den Standort am Harly im Gespräch mit der GZ optimal, weil er über die direkte Anbindung an die Autobahnen A39 und A36 verfügt. 2019 feierte Must sein 110-jähriges Bestehen mit einem Festakt am Rammelsberg.

Ingo Must

Ingo Must

Beim fünften Firmengeburtstag im Jahr 1914 war noch ein Hundegespann im Einsatz. Foto: Privat

Beim fünften Firmengeburtstag im Jahr 1914 war noch ein Hundegespann im Einsatz. Foto: Privat

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