Zähl Pixel
Bestwert im Landkreis Goslar

GZ-Glücksschweinchen: Oberharzer sammeln sich an die Spitze

GZ-Verleger Philipp Krause (3. von links) überreicht in Clausthal-Zellerfeld 9000 Euro Schweinchengeld an an den Clausthaler Tisch Lazarus, den Spiegelbadverein Wildemann, den Ponyreiter-Musikzug Clausthal-Zellerfeld und die Venito-Jugendhilfe-Oberharz. Foto: Knoke

GZ-Verleger Philipp Krause (3. von links) überreicht in Clausthal-Zellerfeld 9000 Euro Schweinchengeld an an den Clausthaler Tisch Lazarus, den Spiegelbadverein Wildemann, den Ponyreiter-Musikzug Clausthal-Zellerfeld und die Venito-Jugendhilfe-Oberharz. Foto: Knoke

Die GZ-Glücksschweinchenaktion war im vergangenen Jahr besonders im Oberharz erfolgreich. Die Menschen dort spendeten so viel Geld, dass sie damit im gesamten Landkreis Goslar auf Platz eins liegen. Das Geld geht an vier glückliche Empfänger.

Von Corinna Knoke Donnerstag, 19.01.2023, 18:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Clausthal-Zellerfeld. Clausthal-Zellerfeld hat es wieder geschafft: Am Silvestertag haben die Menschen in der Berg- und Universitätsstadt durchschnittlich mehr Geld pro GZ-Glücksschweinchen gespendet als im ganzen Verkaufsgebiet. Bei 3800 Tieren sind daher etwas mehr als 8000 Euro zusammengekommen, was mehr als 2 Euro pro Schwein macht. Der Durchschnittspreis im ganzen Landkreis liegt bei etwa 1,45 Euro.

Um das hohe Engagement und die Spendenbereitschaft der Oberharzer zu würdigen, hat die GZ die Summe noch aufgestockt. Aus diesem Grund überreichte Verleger Philipp Krause 9000 Euro an vier glückliche Empfänger: an den Clausthaler Tisch Lazarus, den Spiegelbadverein Wildemann, den Ponyreiter-Musikzug Clausthal-Zellerfeld und die Venito-Jugendhilfe-Oberharz.

Glücksschweinchen besonders sehr schnell vergriffen

Auffallend war, wie schnell in Clausthal-Zellerfeld und den Ortsteilen die Schweinchen weg waren. Teilweise wurden die Oberharzer am letzten Tag des Jahres 2022 von einer Stelle zur nächsten geschickt, um vielleicht noch Glück zu haben. „Ich habe schon gehört, dass es in diesem Jahr zu wenige Schweinchen waren“, gab GZ-Verleger Philipp Krause zu. Als die niedlichen Borstentiere von der Lebenshilfe bereits mit Monaten Produktionsvorlauf angefertigt worden seien, habe man nicht absehen können, wie sich die Corona-Pandemie zum Jahresende noch entwickele. Darum sei der Verlag mit 38.000 Glücksschweinchen im ganzen Verkaufsgebiet auf Nummer sicher gegangen. Laut Krause soll zudem noch eine gewisse Exklusivität gewahrt werden. „Aber die Knappheit haben wir unterschätzt.“

So viele Spenden: SPD-Ratsherr Volker Taube (links) und Erhard Lösch von der Arbeiterwohlfahrt zählen am Silvestertag das gesammelte Glücksschweinchengeld.

So viele Spenden: SPD-Ratsherr Volker Taube (links) und Erhard Lösch von der Arbeiterwohlfahrt zählen am Silvestertag das gesammelte Glücksschweinchengeld.

Sein Lob sprach der GZ-Verleger den Kommunalpolitikern aus, die am Silvestertag mit vollem Einsatz die Tiere verkauft und auch noch so viel Geld eingesammelt haben. „Das ist nicht selbstverständlich“, meinte Krause. „Doch! Für uns gehört das zu Silvester dazu – wie das Einkaufen oder das Salatmachen“, antwortete Erhard Lösch von der Arbeiterwohlfahrt, in deren Begegnungsstätte das Geld übergeben wurde.

Lazarus: Großer Bedarf seit Ukraine-Krieg

Aufgrund der hohen Spendenbereitschaft der Oberharzer nahmen Dana Pruss, Sabine Krause und Luise Schrader für den Clausthaler Tisch Lazarus 3000 Euro in Empfang. Die Einrichtung gehört seit vorigem Jahr zur Osteroder Tafel. Kirchenkreissozialarbeiterin Pruss berichtete bei der Geldübergabe, dass mittlerweile 45 Familien auf der Warteliste stünden. Die Zahl sei so hoch, dass Lazarus noch einen dritten Ausgabetag einführen könnte – „wenn wir genug Lebensmittel hätten“, sagte Pruss. Seit dem Ukraine-Krieg und der Inflation sei der Bedarf dort wie berichtet erheblich gestiegen. Lazarus-Leiterin Krause geht davon aus, dass in den nächsten Wochen auch noch einmal mehr Menschen zum Clausthaler Tisch kommen würden, weil die Stadtwerke erst kürzlich die Abrechnungen verschickt hätten.

Schweinchenverkauf In der GZ-Agentur Papierflitzer: Bei Sabine König (links) bildet sich eine lange Schlange.

Schweinchenverkauf In der GZ-Agentur Papierflitzer: Bei Sabine König (links) bildet sich eine lange Schlange.

Psychologin Raika Wernecke, die zusammen mit Bereichsleiter Daniel Knackstedt von der Venito-Oberharz gekommen war, erhielt 2000 Euro für die Sanierung der Kletterwand in der Sporthalle von Voigtslust. Sie berichtet, dass sich die Klientel mittlerweile verändert habe: Während früher fast ausschließlich Jugendliche von der evangelischen Jugendhilfe betreut worden seien, seien es mittlerweile auch schon Kinder ab vier Jahren.

2000 Euro für den Ponyreiter-Musikzug

Die Kletterwand werde für Therapieeinheiten genutzt, weswegen es laut Wernecke umso frustrierender ist, wenn die Kinder an der auf Jugendliche ausgerichtete Wand nicht an die Griffe kommen. Um am Ende die 50.000 Euro für die neue Kletterwand zusammenzubekommen, hat die Jugendhilfe zudem eine Online-Crowdfunding-Aktion gestartet, worauf Wernecke aufmerksam machte.

Ebenfalls 2000 Euro gab es für den Ponyreiter-Musikzug, die Vorsitzende Beate Blättel entgegennahm. Die Reitgruppe hatte nach den Ausführungen der Vorsitzenden im Vorjahr erhebliche Schwierigkeiten mit ihrem Reitplatz – gerade bei Regen. Aus diesem Grund konnte der Betrieb auch nur eingeschränkt stattfinden. Darum soll jetzt für etwa 50.000 Euro der Platz aus Teppichflocken saniert werden. Und zeitnahe müsse der Verein auch noch in den Paddock investieren.

Spiegelbad mit Alleinstellungsmerkmal

2000 Euro in Form eines Gutscheins erhielt Reinhold Hasse aus dem Vorstand des Spiegelbadvereins Wildemann. Die Bedingung, unter der die Ehrenamtlichen das Geld erhalten, ist, dass sie die 60.000 Euro für die Sanierung ihrer Filter-Anlage zusammenbekommen und in der nächsten Saison öffnen dürfen. Hasse stellte das Alleinstellungsmerkmal des Spiegelbades heraus: Es ist das einzige geflieste Freibad in der Berg- und Universitätsstadt.

Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) ergänzte, dass es zusätzlich mit einem Kinder- und Babybecken ausgestattet, was die Oberharzer Teiche nicht haben. Der Zweite Vorsitzende des Vereins ist guter Hoffnung, das benötigte Geld zusammenzubekommen, wie er erzählte. Über das Harzer Panorama wurden Ende des Jahres Flyer verteilt. Hasse versicherte, dass das gespendete Geld von Privatleuten und Unternehmen nicht verloren gehe, auch wenn die Summe für die Filter-Anlage wider Erwarten nicht zusammenkomme. Die Spenden sollen dann andere Wildemanner Vereine unterstützen.

Die Goslarsche Zeitung gibt es jetzt auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region