Fehlender Winter verhagelt Tourismusbilanz in Braunlage

Echter Wintersport sieht anders aus. Den Januar und den Februar können die Braunlager aus touristischer Sicht wohl vergessen. Sie sind aber trotzdem optimistisch. Archivbild: Eggers
In Braunlage flutscht es im neuen Jahr noch nicht: Zwei Monate ohne echten Winter könnten die Tourismusbilanz 2024 verhageln, gerade den Januar und Februar können die Braunlager Touristiker vergessen. Für die nächsten Monate herrscht aber Optimismus.
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Braunlage. Der Jubel über die wieder enorm hohen Übernachtungszahlen im Tourismussektor bekommt einen Dämpfer: Im neuen Jahr sieht es nämlich (noch) gar nicht nach Rekorden aus. Denn der Januar und der Februar waren alles – nur keine echten Wintermonate. Das wurde jüngst im Tourismusausschuss verkündet, wobei es eigentlich auch jedem klar sein dürfte. Allerdings hat das schlechte Wetter auch etwas Gutes: Eisstadion und Hallenbad waren voll.
„Wir wollen uns noch mal an den sehr, sehr positiven Zahlen des vergangenen Jahres laben, denn die Zahlen für den Januar und Februar 2024 sind dann doch eher ernüchternd“, sagte Cathleen Hensel, Geschäftsführerin der Braunlage-Tourismus-Marketing-Gesellschaft (BTMG) während der Sitzung des Tourismusausschusses.
Bad und Stadion voll
Und Dirk Becker, Hensels Pendant bei der Braunlage-Tourismus-Gesellschaft ergänzte, dass die beiden ersten Monate des Jahres zwar nicht so erfolgreich gewesen wären, aber dem Hallenbad und dem Eisstadion hätte der ausgebliebene Winter Rekordbesucherzahlen beschert.
Im Februar habe es beispielsweise Tage im Eisstadion gegeben, an denen vormittags 250 Schüler auf dem Eis waren – und nachmittags gleich wieder. „Komplette Schulen haben uns im Rahmen von Wintersporttagen besucht.“ Es habe keine Woche gegeben, in der nicht zwei oder drei Schulen zu Gast waren.
Nebenbei seien natürlich auch noch jede Menge Touristen gekommen. Was sollten sie auch sonst machen – Skilaufen jedenfalls nicht. Bad und Stadion hätten laut BTG-Chef Becker Rekordumsätze gemacht. Randaspekt des Andrangs: Die Linien im Eis hatten gelitten und konnten erst kürzlich aber rechtzeitig zu den Eishockey-Play-offs nachbearbeitet werden. Dafür sei ein Schließtag notwendig gewesen, der vorher nicht möglich gewesen sei.
Hilft künstlicher Schnee?
In puncto Schnee(un)sicherheit riss Becker kurz den Besuch in Winterberg an, wo sich er, Wurmberg-Chef Fabian Brockschmidt und Bürgermeister Wolfgang Langer die Möglichkeiten der technischen Beschneiung angeschaut hatten (die GZ berichtete im Vorfeld). „Wir waren in vielen Bereichen überrascht, was da wirklich noch auf den Abfahrtspisten los ist und was da auch noch an Schnee liegt.“ Die Gruppe habe einige Erfahrungen und Erkenntnisse mitgebracht. Alles werde im Verlauf der nächsten Wochen aufgearbeitet. „Wir werden diesbezüglich bestimmt auch weitere Entscheidungen treffen.“
Das hat natürlich noch keine Auswirkungen auf die aktuell angelaufene Saison. Für die ist allerdings zumindest Cathleen Hensel noch optimistisch, „auch wenn wir geschwächt starten und die Wintertouristen fehlen“. Braunlage, Hohegeiß und St. Andreasberg seien sehr breit aufgestellt und dadurch weniger anfällig für die zunehmend schwierigen Winter.
„Wir haben bei der BTMG noch einiges Neues im Köcher und erhoffen uns eine erfolgreiche Ausweitung unserer Marketingkommunikation.“ Die Weichen für ein weiteres touristisch erfolgreiches Jahr in Braunlage sind jedenfalls aus Hensels Sicht gestellt.