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Nach den Sommerferien

Comeback der Hausmeister an Goslars Grundschulen

Werkzeug gehört ohne Frage zum Hausmeister-Alltag: Aber sonst scheint es weiterhin Ungereimtheiten über den Personaleinsatz zu geben. Symbolfoto: Pixabay

Werkzeug gehört ohne Frage zum Hausmeister-Alltag: Aber sonst scheint es weiterhin Ungereimtheiten über den Personaleinsatz zu geben. Symbolfoto: Pixabay

Der klassische Hausmeister kehrt nach den Sommerferien wieder an Goslars Grundschulen zurück. Die Verwaltung kündigt nach rechtlicher Prüfung eine Abkehr vom Objektbetreuer-Modell an und will dem Rat am 27. Juni einen neuen Vorschlag präsentieren.

Von Frank Heine Freitag, 12.05.2023, 06:00 Uhr

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Goslar. Der Stadtelternrat drängt auf zeitnahe Lösung der seit Jahren unbeantworteten Hausmeister-Frage für die Grundschulen. In einem Schreiben an Stadtspitze und Fraktionsvorsitzende erklärt Vize Franziska Posselt für den Vorstand, dass dieses Thema „für Eltern und Kinder der Stadt Goslar keinen weiteren Aufschub duldet“. Stadt-Sprecherin Daniela Siegl stellte am Donnerstagnachmittag eine Entscheidung noch vor den Sommerferien in Aussicht.

Posselts Mail nimmt Bezug auf die nicht öffentliche Sitzung der Arbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung vom 19. April. Die Okeranerin fasst als Ergebnis der Diskussion zusammen, „dass die Wiedereinsetzung von Hausmeistern an den Schulen der Stadt Goslar sinnvoll und wünschenswert sei“. Und Posselt schreibt weiter: „Wir als Elternvertreter der Stadt Goslar erkennen hier eine konkrete Handlungsempfehlung und einen Arbeitsauftrag an Politik und Verwaltung, der zu einer Lösung zum Wohle unserer Kinder führen sollte.“

Hausmeister gehört zum Schulpersonal wie die Sekretärin

Aus der Diskussion im Gremium sei zudem deutlich geworden, dass die aktuelle Regelung für Goslar nicht rechtskonform sei. Das Direktionsrecht sei im niedersächsischen Schulgesetz „unmissverständlich hinterlegt“. Infolgedessen seien die Objektbetreuer während ihrer Tätigkeit an den einzelnen Schulen gegenüber den jeweiligen Leitungen weisungsgebunden. Ergo: „Der klassische Hausmeister gehörte zum Schulpersonal, wie es die Sekretärin ist.“

Diese Position hatte zuvor schon Renate Lucksch (SPD) vehement vertreten. Die Bürgermeisterin und Vorsitzende des Schulausschusses war es auch, die in der Hausmeister-Frage unablässig nachgebohrt hatte. Im Herbst des Vorjahres hatte sie wie berichtet mit einer langen Mängelliste das Fass auch öffentlich neu aufgemacht und eine bisweilen heftig geführte Debatte ausgelöst.

Lösung zum Schulstart im August sollte gelingen

Mit Konsequenzen: Nach rechtlicher Prüfung sieht jetzt auch die Verwaltung „das Weisungsrecht für Schulleitungen gegenüber den Objektbetreuern des Goslarer Gebäudemanagements als gegeben an“. Sprecherin Siegl kündigt an, dass die Stadt aktuell dienstrechtliche und gegebenenfalls personelle Anpassungen vorbereite und dem Rat für seine Sitzung am 27. Juni einen Vorschlag unterbreite. Eine Umsetzung des Beschlusses sollte zum Schulstart im August gelingen. Der Stadtelternrat wiederum bezeichnet es zudem als wünschenswert, den Personal-Pool kleinzuhalten und an jede Schule einen festen Objektbetreuer abzuordnen, um den Lehrkräften, „aber vor allem den Kindern eine angestammte Bezugsperson zur Seite zu stellen“.

Erste Reaktion der Politi liegt schon vor

Eine erste Reaktion aus der Politik war schon zuvor von der Gruppe Grüne Partei 42 gekommen. Sie hakt per Ratsanfrage nach, wie die Verwaltung sicherstelle, dass es mit Beginn des nächsten Schuljahres zu einer rechtlich einwandfreien Lösung komme. Außerdem will sie wissen, welche Anforderungsprofile erstellt worden seien, damit die Objektbetreuer alle Hausmeister-Tätigkeiten erledigen könnten.

„Die Problematik beschäftigt uns jetzt schon einige Jahre, ohne dass es einen nennenswerten Fortschritt gibt“, sagt Anke Berkes. Ihre Fraktionschefin Sabine Seifarth ergänzt, dass Sparen kein Kriterium sei, wenn das Ergebnis nicht stimme. „Uns geht es darum, dass die Grundschulen wieder feste Ansprechpartner bekommen und der Schulleitung ein Weisungsrecht eingeräumt wird“, fordert das Duo.

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