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Waldbrand bei Schierke

Brockenbrand: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

Anfang September: Helfer der Feuerwehr im Einsatzgebiet am Brocken. Archivfoto: Neuendorf

Anfang September: Helfer der Feuerwehr im Einsatzgebiet am Brocken. Archivfoto: Neuendorf

Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, hat sie die Ermittlungen zum Brockenbrand, der im September rund eine Woche lang im Nationalpark wütete, eingestellt. „Eine natürliche Person“ sei nicht die Ursache für das Feuer gewesen.

Donnerstag, 16.03.2023, 16:30 Uhr

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Die Staatsanwaltschaft in Halberstadt (Landkreis Harz) hat die Ermittlungen zum Großbrand im Harz eingestellt. Es gebe nach den bisherigen Ermittlungen zu dem Brand im vergangenen September keinen Anfangsverdacht der fahrlässigen Brandstiftung oder sonstiger Branddelikte durch eine natürliche Person, sagte Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck am Donnerstag.

Laut Roggenbuck ist wahrscheinlich, dass der Brand durch einen Funken an der Harzer Schmalspurbahn ausgelöst wurde. Dabei könne beispielsweise ein glimmender Gegenstand wie eine Zigarette als auch ein Funken aus dem Verbrennungsraum der Bahn eine Rolle gespielt haben.

Harzer Schmalspurbahn schon zuvor verdächtigt

Nach mehreren Bränden im Harz hatte die Landesregierung in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr eine Karte veröffentlicht, die eine Häufung von Bränden entlang der Trasse der Harzer Schmalspurbahnen zeigt. „Nun ist es für alle öffentlich und einsehbar, es gibt eine deutliche Häufung von Bränden entlang der Strecke der Harzer Schmalspurbahn“, sagte Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende der Landtagsfraktion der Grünen dazu. Die Karte war Teil einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion und zeigt Brandereignisse in der Region rund um den Brocken zwischen 1994 und 2022.

Die Erkenntnisse machten die Anstrengungen umso dringlicher, vorbeugenden Brandschutz zu betreiben, sagte Lüddemann. Die Landesregierung teilte mit, dass bereits Gespräche mit der Harzer Schmalspurbahnen geführt würden. Dabei gehe es unter anderem darum, technologische Möglichkeiten zur Umrüstung der Fahrzeuge auszuloten. Im Gespräch ist beispielsweise eine Umrüstung der Dampflokomotiven auf Leichtölfeuerung statt der Verbrennung von Steinkohle.

Im September 2022 hielt ein Brand am Brocken die Feuerwehr etwa eine Woche lang in Atem. Bis zu acht Löschhubschrauber, mehrere Löschflugzeuge und rund 1800 Einsatzkräfte kämpften zwischenzeitlich gegen die Flammen. Der Landkreis Harz rief den Katastrophenfall aus, weil die eigenen Kräfte nicht mehr reichten. Der Brand löste eine Debatte zu den Ursachen der immer wiederkehrenden Brände im Harz aus. Der Landkreis war vergangenen Sommer ein Schwerpunkt von Waldbränden in Sachsen-Anhalt.

 Eigenes Löschflugzeug

Bereits kurz nach dem Brand wurde der Ruf nach Löschflugzeugen, die zumindest in Niedersachsen stationiert sind, laut. Der Plan ist mit diesem zusätzlichen Löschmittel künftig bei Wald- und Vegetationsbränden schneller mit dem Löschen zu beginnen und so Großfeuer kurz nach der Entstehung aus der Luft wirkungsvoll zu bekämpfen.

Jetzt hat der Landkreis Harz hat einen Vertrag mit einem polnischen Löschflugzeug-Betreiber abgeschlossen. Der Betreiber „Mieleckie Zakłady Lotnicze“ (MZL) werde die Region ab April bei der Bekämpfung von Waldbränden mit einem Kleinlöschflugzeug unterstützen, teilte der Landkreis am Mittwoch mit. MZL hatte sich in der Ende Dezember gestarteten europaweiten Ausschreibung gegen einen Mitbewerber aus Tschechien durchgesetzt.

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