Wird der Kräuterpark Altenau im Sommer öffnen?

Aktuell ist der Altenauer Kräuterpark geschlossen – womöglich öffnet er aber noch im Sommer. Foto: Knoke
Im Ortsrat Altenau-Schulenberg ließ Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg (SPD) durchblicken, dass derzeit im Kräuterpark gearbeitet werde. Er sprach sogar von einer möglichen baldigen Öffnung. Auch sonst gab es noch so einige Themen im Ortsrat.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Altenau-Schulenberg. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause tagte der Ortsrat Altenau-Schulenberg in der Schulenberger Feuerwache und beschäftigte sich mit einem bunten Themen-Mix.
Kräuterpark: Vorbereitungen sind im Gange
Wie geht es mit dem Kräuterpark weiter? Seitdem die Attraktion seit gut anderthalb Jahren geschlossen ist, beschäftigt wohl kaum eine Frage die Altenauer so sehr wie diese. Wie berichtet ist der Verkauf an die Kurbetriebsgesellschaft schon länger vom Tisch. Bei der Ortsratssitzung ließ Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg (SPD) durchblicken, dass derzeit im Kräuterpark gearbeitet werde. Es seien Vorbereitungen im Gange, damit sich womöglich zu den Sommerferien die Türen des Kräuterparks wieder öffnen.
Bei der Antwort in der Einwohnerfragestunde, aber auch der anschließenden Nachfrage der GZ hält sich Ehrenberg vage und bedeckt. Er stecke selbst „irgendwo in der Informationskette“ und wisse noch mehr, als er zum aktuellen Zeitpunkt bekannt geben dürfe. Er sei angehalten worden, nicht mehr zu sagen – noch nicht einmal zu engsten Familienmitgliedern.
Arbeiten von der Straße aus sichtbar
Es scheint aber so, als sei wieder ein Eigentümer vorhanden, der sich um die Pflege der Pflanzen kümmert. Teilweise sind die Arbeiten von der Straße aus sichtbar. Ehrenberg weiß nicht, ob bereits der Grundbucheintrag vollzogen sei und es schon formal einen neuen Eigentümer gebe. Um wen es sich handelt, vermag der Ortsbürgermeister nicht zu sagen. Er wollte mit seiner Antwort auf Gerüchte im Ort reagieren, aber noch nicht mit einem Namen „vorpreschen“. Das solle der neue Eigentümer selbst tun.
Sanierung am Glockenberg
Auf Antrag der SPD-Fraktion im Ortsrat wird die Bürgermeisterin gebeten, den Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2018 aktualisieren zu lassen. Bei einer Verkehrszählung der Straße Auf dem Glockenberg wurde eine werktägliche Zahl von 508 Autos ermittelt. Karl-Heinz Ehrenberg (SPD) führte in der Ortsratssitzung aus, dass diese Zahl nicht der realistischen Frequentierung entspreche. Insbesondere in den Ferien würden dort viel mehr Autos lang fahren.

Eigentümer im Ferienpark Glockenberg überreichen beim Ortsrat im Februar eine Liste mit mehr als 300 Unterschriften. Foto: Knoke
Die Straße wurde laut Ehrenberg 1970 angelegt und seitdem nicht mehr grundhaft saniert. Die Anlagen seien in einem desolaten Zustand – und das, obwohl der Glockenberg die Tourismus-Hochburg in Altenau sei. Aufgrund der Länge und Breite der Straße sowie der finanziellen Situation der Stadt betonte der Sozialdemokrat, dass eine Sanierung nur mithilfe von Fördermittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz möglich sei. Die ermittelte Zahl von 508 Fahrzeugen sei für die Gewinnung von Fördermitteln jedoch zu gering. „Die Stadt sollte alles unternehmen, um entsprechende Fördermittel zu bekommen“, meinte Ehrenberg. Er erhofft sich eine Zusage an Fördermitteln, wenn die Zählung eine höhere Verkehrsbelastung ergebe.
Anwohner überreichen Unterschriftenliste
Dass die schlechte Straße die Anwohner beschäftigt, zeigte sich bereits bei der vergangenen Ortsratssitzung im Februar. Damals überreichten Eigentümer des Glockenbergs eine Unterschriftenliste mit mehr als 300 Namen von Menschen, die sich für die Dringlichkeit der Sanierung aussprachen. Sie verstanden nicht, warum der benachbarte Glockenbergweg bereits in diesem Jahr saniert werde, obwohl der Ring am Glockenberg schlimmer aussehe. Bislang habe es aber noch kein Feedback von der Politik oder der Stadtverwaltung zu der Unterschriftenliste gegeben, wie beim Ortsrat am Dienstag moniert wurde.

Anwohner monieren den desolaten Zustand der Straße Auf dem Glockenberg. Foto: Knoke
Schusterklause noch immer nicht abgerissen
Eigentlich sollte die Schusterklause, die Schrottimmobilie in der Hüttenstraße, zwischen Ostern und den Sommerferien abgerissen werden. Bislang ist aber noch nichts passiert. Der geplante Zeitraum kann laut Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg nicht mehr eingehalten werden. Für den Abriss sind fünf Tage geplant und dazu muss die Bundesstraße voll gesperrt werden.
Der Ortsbürgermeister berichtete, dass der Abriss erst nach den Sommerferien erfolgen werde. Die Ausschreibung für den Rückbau sei bereits veröffentlicht, noch bis Ende Mai hätten Firmen die Chance, ihre Angebote abzugeben. Der Eigentümer der Schusterklause wollte daraus ursprünglich ein Ferienchalet mit Vier-Sterne-Ferienwohnungen machen, doch dazu kam es nie. Weil die Schusterklause wegen ihres baulichen Zustands und der direkten Nähe zur Straße eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellt, durfte der Landkreis Goslar den Abriss der Immobilie genehmigen.
Bröselpflaster: Arbeiten haben begonnen
Das Betonpflaster in der Innenstadt Altenau, besser bekannt als Bröselpflaster, macht schon seit Jahren Ärger. Wie mehrfach berichtet sind die 2010 und 2011 verlegten Steine von chemischen Selbstauflösungsprozessen betroffen. Die ganze Geschichte mündete in einem jahrelangen Rechtsstreit mit der Firma, der in einem Vergleich endete.
Jetzt haben laut Ehrenberg endlich die Arbeiten begonnen, das Pflaster von der Altenauer Brauerei bis zum Kurgastzentrum auszutauschen. Bis zum Sommer solle das noch andauern. Das alte Schützenhaus in Altenau dient für die Zeit der Arbeiten als Materiallager, und im Schultal ist der Baustellenplatz eingerichtet.
Freier Sitz im Ortsrat bleibt unbesetzt
Nach der Kommunalwahl 2021 hatte der Ortsrat Altenau-Schulenberg standesgemäß elf Sitze – mit sieben Plätzen bildete die SPD die stärkste Fraktion. Wie berichtet haben in diesem Jahr der parteilose Ralf Trenke und die Christdemokratin Ines Peinemann ihre Mandate niedergelegt, jetzt hat der Ortsrat also nur noch neun Mitglieder. Die Voraussetzungen für den Sitzverlust der Altenauerin stellte der Ortsrat am Dienstag fest.
„Der frei werdende Sitz bleibt unbesetzt. René Dietmar Cimbal hat auf seine Rechte als Ersatzperson verzichtet“, heißt es dazu aus dem Serviceamt des Rathauses. Joachim Mahnke ist nun der einzig übrig gebliebene Christdemokrat im Ortsrat, weswegen es in Altenau-Schulenberg auch keine CDU-Fraktion mehr gibt.
Weil Ralf Trenke ehrenamtlicher Bürgermeister war, galt es, dieses Amt nachzubesetzen. Jutta Obst (SPD) wurde bei einer Enthaltung Mahnkes gewählt, diesen repräsentativen Posten zu übernehmen. Gemeinsam mit Detlef Henke und Karl-Heinz Ehrenberg (SPD) übt sie nun dieses Amt aus.
Nicht genutztes Budget wird verteilt
Der Ortsrat hat beschlossen, die übrig gebliebenen Reste aus dem Ortsratsbudget von 2023 in Höhe von rund 3400 Euro dreizuteilen. 530 Euro sollen für die Ausrichtung des Altenauer Heimatfestes genutzt werden, das 2025 wieder stattfindet. 1000 Euro kommen dem Verkehrsverein Altenau zugute, der sich für Verschönerungsmaßnahmen im Stadtbild einsetzt – das Geld soll primär für die Marktstraße genutzt werden. Rund 1870 Euro sollen an die Kurbetriebsgesellschaft für den Erhalt und Ausbau der Weihnachtsbeleuchtung in Altenau und Schulenberg überwiesen werden.
Kriterien für Finanzspritzen festgelegt
Um künftig unschöne Debatten zu verhindern, hat der Ortsrat noch Kriterien festgelegt, wer Geld erhalten darf. Privatpersonen etwa dürften keine Reste aus dem Ortsratsbudget bekommen. Gleiches gilt für einen Zweck, der noch über einen anderen Weg gefördert werden könnte. In der letzten Ortsratssitzung erhielten die Organisatoren des Flohmarktes in Altenau auf ihre Bitte um 350 Euro eine Abfuhr und reagierten darauf mit viel Unverständnis.
Bemessen an der Größe von Altenau-Schulenberg gibt es für die Ortschaft jährlich 1000 Euro aus dem Ehrenamtsfonds der Harz-Energie. Für das Jahr 2024 sollen die Mittel ebenfalls dreigeteilt werden. Der Harzklub-Zweigverein Schulenberg bekommt 333,33 Euro für die Pflege der Fahnenmastanlage am Großparkplatz an der Wiesenbergstraße. Den gleichen Teil bekommen zudem die Interessengemeinschaft Schulenberg für die Pflege der Anlagen rund um „Mausis Hütte“ und der Verkehrsverein Altenau für die Verschönerung in der Marktstraße.