Wer übernimmt Trauerfeiern, wenn ein Pastor ausfällt?

Gerade im Todesfall ist für die Hinterbliebenen Verlässlichkeit wichtig. Symbolfoto: Hildenbrand/dpa
Das Oberharzer Kirchenbüro stellt eine neue Vertretungsregelung für Trauerfeiern vor. Pastor André Dittmann ist den nächsten Monaten krankheitsbedingt nicht im Dienst. Darum müssen zeitweise bekannte Zuständigkeiten für Pfarrbezirke aufgehoben werden.
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Clausthal-Zellerfeld. Getreu dem Motto „Vorbereitung ist das halbe Leben“ haben sich die Oberharzer Kirchengemeinden eine Vertretungsregelung für Trauerfeiern im ersten Quartal 2024 überlegt. Pastor André Dittmann wird aufgrund einer Schulteroperation krankheitsbedingt in den nächsten Wochen nicht im Dienst sein. Deswegen müssen für diesen Zeitraum die bekannten Zuständigkeiten für Pfarrbezirke aufgehoben werden. Die Pastoren Dittmann und Mirja Rohr betonen im GZ-Gespräch, dass die Angehörigen im Trauerfall von den Änderungen aber nicht viel mitbekommen sollen.
Es handelt sich nicht um eine zweiwöchige Urlaubsvertretung
Bisher war es so, dass Pastor Dittmann für einen speziellen Bezirk in Zellerfeld eingeteilt war. Sollte er einmal verhindert gewesen sein, war Pastor Helmut Fiedler-Gruhn eingesprungen. Es handele sich in diesem Fall aber nicht nur um eine zweiwöchige Urlaubsüberbrückung sondern um voraussichtlich zwölf Wochen, sagt Dittmann. Aus diesem Grund soll es ein rollierendes System geben, nach dem die Trauerfeiern abwechselnd auf alle zur Verfügung stehenden Köpfe verteilt werden sollen.

Die Pastoren André Dittmann und Mirja Rohr erläutern das rollierende System für Trauerfeiern. Im ersten Quartal 2024 sollen die bekannten Zuständigkeiten für Pfarrbezirke aufgehoben werden. Foto: Knoke
Pastorin Mirja Rohr und Pastor Helmut Fiedler-Gruhn werden dabei durch Pastor Jörg Uwe Pehle, Prädikantin Gisela Scheerschmidt, Seelsorgereferent Michael Quendler und Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng unterstützt. Durch dieses System soll sichergestellt werden, dass die Trauerfeiern gleichmäßig verteilt werden. Terminüberschneidungen sollen so zudem vermieden werden. Dadurch könne es allerdings sein, dass Angehörige bei der Trauerfeier ein nicht so bekanntes Gesicht sehen. Dittmann erläutert, dass die Prädikantin und der Seelsorgereferent mehrjährige Weiterbildungen hätten und somit befugt wären, auch allein Gottesdienste zu übernehmen.
Kirchenbüro gibt innerhalb von 24 Stunden verlässlich Auskunft
Pastorin Rohr erklärt, dass sich in der Regel das Bestattungsunternehmen an das Kirchenbüro Oberharz als zentrale Anlaufstelle wende, um eine gewünschte Trauerfeier anzumelden. Und dort soll weiterhin innerhalb von 24 Stunden verbindlich geklärt werden, durch wen die Trauerfeier von kirchlicher Seite aus begleitet wird. Gerade in solch einer schweren Zeit nach einem Todesfall sei Verlässlichkeit unerlässlich. Sollten besondere Gründe vorliegen, warum ein bestimmter Seelsorger durch die Angehörigen gewünscht sei, könne dies bei der Anmeldung vermerkt werden. Das Kirchenbüro versucht, dem nachzukommen.
Bei den anderen Gottesdiensten im Oberharz gibt es laut Mirja Rohr keine Einschränkungen. „Weil wir in der glücklichen Lage sind, acht ehrenamtliche Lektoren und Prädikanten zu haben“, begründet Dittmann. Diese könnten auch Andachten gestalten. Und außerdem seien diese Gottesdienste genauso wie Hochzeiten und Taufen viel langfristiger zu planen, als es ein Todesfall ist.