Waldkindergarten Lutter feiert sein 25-jähriges Bestehen

In den Tagen vor dem Waldfest haben die Kinder der Einrichtung einen Barfußpfad errichtet – beim Jubiläumsfest gehen dort kleine und große Gäste auf Fühlstation mit den Füßen. Foto: Gereke
25 Jahre Waldkindergarten Lutter - es war ein stimmungsvolles Jubiläumsfest. Zahlreiche Gäste fanden den Weg auf den Waldplatz am Haringer Berg zwischen Ostlutter und Ostharingen. Darunter auch so manch ein ehemaliger Waldwichtel.
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Lutter. 25 Jahre Waldkindergarten - das lockte auch ehemalige Waldwichtel an. So wie Bärbel Wesche. Kinder, die in der Waldwichtel-Geschichte die Einrichtung besucht haben, werden sie unter dem Namen Bärbel Sommer kennen. Viele Jahre war sie am Haringer Berg als Erzieherin tätig. „Und jetzt will ich mal sehen, wie es heute am Waldplatz aussieht“, sagte sie. Tja, die Bäume sind inzwischen größer geworden, der Hauptzugang nun an einer anderen Stelle. Aber es sei immer noch ein Platz, der Bewegung und Motorik von Kindern fördert.
Leben mit Jahreszeiten
„Hier ist nichts künstlich aufgebaut. Es findet sich immer irgendetwas zum Spielen, was die Entwicklung fördert. Und in festen Einrichtungen muss man Kinder immer bremsen“, vergleicht sie. Seid nicht zu schnell, seid nicht zu laut, damit es in der Gruppe funktioniere. „Hier ergibt sich das von selbst. Es ist eine andere Form von Freiheit, sich zu entwickeln“, findet sie. Der Waldkindergarten Lutter war für sie ihr „Steckenpferd und zweites Zuhause. Hier steckt noch immer mein Herzblut drin“, erklärt sie. „Es ist eine besondere Atmosphäre. Die Kinder leben mit den Jahreszeiten, sind immer an der frischen Luft und die Umgebung fördert das soziale Miteinander.“

Zahlreiche Besucher kommen zur Feier des 25-jährigen Bestehens auf den Waldplatz und suchen unter den Bäumen Schatten. Foto: Gereke
Auch Sonja Falkenberg, langjährige Geschäftsführerin der Einrichtung, bevor sie im Frühjahr die Amtsgeschäfte an ihre Nachfolger abgab, blickte angesichts der Waldfest-Resonanz zufrieden in die Runde. „Wir“, und damit meint sie auch ihren Mann, der Vorsitzender des Trägervereins war, „haben neue Vorstandsmitglieder gefunden, die sehr ambitioniert sind“, erklärte sie erfreut. Für die Neuen sei das Waldfest eine Premiere in jeder Hinsicht gewesen. Denn die hätten noch nie eins erlebt – das bislang letzte Fest hätte vor Corona stattgefunden. Da waren sie noch nicht involviert.

Zahlreiche Aktionen gehören zum Programm der Jubiläumsfeierlichkeiten. Foto: Gereke
Tobias Will, seit einigen Monaten neuer 1. Vorsitzender des Vereins Waldwichtel-Waldkindergarten Lutter, erklärte in seiner Begrüßung, das es auf dem Weg zum 25-jährigen Bestehen „einige Hürden zu überwinden“ gab. Damit spielte er vermutlich nicht nur auf die Gründungszeit an, als die Finanzierungsfrage ein Hangeln von Monat zu Monat nötig gemacht hatte, wie sich Waldkindergarten-Initiatorin Beate Bauers im Vorfeld erinnert hatte.
Nachfrage ist da
Auch vor einigen Jahren stand der Waldkindergarten am Scheideweg, als der damalige Vorstand eine Kooperation mit der Freien Schule Bredelem anstrebte, die Mehrheit der Mitglieder dem aber nicht folgen wollte. Die Falkenbergs führten den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser und zurück zu den Wurzeln.

Am Haringer Berg sind wieder die Waldwichtel los. Foto: Gereke
Heute zeigt die Nachfrage, dass es für das Konzept weiterhin Bedarf gibt. Es liegen so viele Anmeldungen vor, dass ein Unterschreiten der Mindestgrenze kein Thema ist. Für interessierte Eltern und Kinder finde sich aber immer ein Platz zum Reinschnuppern, sagt Tina Wendt, Leiterin des Kindergartens. Laut Genehmigung dürfen im Waldkindergarten, für den der Verein mit den Landesforsten kooperiert, 15 Kinder aktuell in der Zeit von 8 bis 13 Uhr betreut werden.
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