Waldbrände im Harz: Nationalpark rüstet sich für den Sommer

Ein faltbares Löschwasserkissen am Bahnhof Goetheweg an der Brockenbahn. Foto: HSB/Dirk Bahnsen
Der Nationalpark Harz bereitet sich auf die Gefahr weiterer Waldbrände vor. Dazu werden mehrere Löschwasser-Behälter aufgestellt und Rettungswege instand gesetzt. Zudem wurde die länderübergreifende Arbeitsgruppe zum Waldbrand-Schutz verstärkt.
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Harz. Die Nationalparkverwaltung in Wernigerode hat mit Blick auf die beginnende wärmere Jahreszeit ihre Vorbereitungen zur Waldbrandprävention für den bevorstehenden Sommer beendet. Erstmals in diesem Jahr gibt es im Revier Ilsenburg am Standort Kruzifix zwei faltbare Löschwasserkissen. Sie fassen jeweils 100 Kubikmeter Wasser.
Ein solches Löschwasserkissen wurde zudem am Bahnhof Goetheweg befüllt, der in 956 Meter Höhe zwischen den Stationen Schierke und Brocken liegt und nur betrieblich genutzt wird.
Neu im Arbeitskreis
Zu den Vorkehrungen gehört außerdem, dass Einsatz- und Rettungswege instand gesetzt wurden, berichtet die Nationalparkverwaltung.
Vorige Woche tagte zudem das länderübergreifende Gremium, das sich mit dem Brandschutz im Nationalpark befasst. Es wurde gegründet, weil es in den vergangenen Jahren häufig Feuer entlang der Brockenbahn gab. Bei einem Brand im Spätsommer 2022 waren Löschflugzeuge und -hubschrauber im Einsatz. Der Landkreis Harz hat sich wegen der vielen Brände entlang der Brockenbahn mittlerweile selbst die Dienste eines Löschflugzeugs gesichert.
Die Harzer Schmalspurbahnen, die die Dampfloks betreiben, gehören dem Arbeitskreis nun ebenfalls an, teilt der Nationalpark weiterhin mit. Neben Vertretern der Kreisverwaltungen, auch der in Goslar, sitzen vor allem auch die Feuerwehren mit am Tisch.
Eindeutige Kompetenzen
In der Vergangenheit hatte es vor allem nach einem Großeinsatz bei einem Feuer im Herbst 2022 im Brockengebiet Diskussionen um Zuständigkeiten gegeben. Wohl vor diesem Hintergrund weist die Nationalparkverwaltung auf einen Erlass des Wirtschaftsministeriums in Magdeburg hin. Demnach liege die Waldbrandprävention „eindeutig“ bei der Nationalparkverwaltung. Damit verbunden seien entsprechende Befugnisse. So könne der Nationalpark nach eigener Einschätzung Waldbrandgefahrenstufen ausrufen, die von denen im umliegenden Gebiet abweichen.
An diesem Donnerstag informiert sich Sachsen-Anhalts Forststaatssekretär Gert Zender über den Brandschutz in dem Schutzgebiet. Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch zeigt ihm auch die Brandsensoren, die aufgestellt wurden, um Feuer frühzeitig wahrnehmen zu können. Geplant ist außerdem, frühere Brandflächen in Augenschein zu nehmen, um zu sehen, wie sich die Natur in diesen Gebieten entwickelt hat.