Unwetterwarnung: Goslarer Weihnachtsmarkt schließt um 17 Uhr
Einsatzkräfte der Feuerwehr tragen am im Juli 2017 in Goslar Sandsäcke. Symbolfoto: picture alliance / Swen Pförtner/dpa | Swen Pförtner
Aufgrund einer Unwetterwarnung haben sich die Feuerwehren im Kreis seit dem Morgen gerüstet und befüllten bereits tausende Sandsäcke. Am Abend wurde die Wetterlage zunehmend kritischer. Der Goslarer Weihnachtsmarkt schließt deswegen bereits um 17 Uhr.
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Landkreis. Über die Weihnachtsfeiertage müssen sich die Menschen im Landkreis Goslar auf Unwetter einstellen.
In einer Übersicht des Deutschen Wetterdienstes vom Mittwoch war der Kreis Goslar als einziges Gebiet weit und breit rot eingefärbt – als Zeichen für die Unwettergefahr.
Am Abend hat die Wetterlage die Unwetterwarnstufe „rot“ erreicht. Deswegen wurde Goslarer Weihnachtsmarkt zum Schutz bereits um 17 Uhr geschlossen, wie die Veranstalter auf ihrer Facebookseite mitteilen. „Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit den Behörden und informieren euch, wann wir vorraussichtlich wieder öffnen können“, heißt es weiter in der Mitteilung.
120 l/m² im Oberharz erwartet
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor ergiebigem Dauerregen mit Unterbrechungen. Bad Harzburger Wetterexperte Arne Bastian konkretisiert die Warnung gegenüber der GZ: „Im Oberharz, Braunlage und Hahnenklee erwarten wir bis zum Samstag bis zu 120 l/m². Für das Harzvorland rechnen wir mit 40 bis 50 l/m².“ Für die Oker besteht zudem Hochwassergefahr.
Präventive Maßnahmen laufen
Die Feuerwehren im Landkreis starteten bereits am Donnerstagmorgen mit präventiven Maßnahmen. Kreisbrandmeister Uwe Fricke im GZ-Gespräch: „Bei der Kreisfeuerwehr werden derzeit 2000 Sandsäcke befüllt, von den Wehren Goslar und Bad Harzburg sollen noch insgesamt 7000 dazukommen.“ Zeitnah werde auch die technische Einsatzleitung in Bad Harzburg aufgebaut, mobile Hochwassersperren sollen sowohl in der Kurstadt als auch in Goslar platziert werden, um diese im Fall der Fälle schnell einsetzen zu können. Im Hintergrund laufen bereits verwaltungstechnische Maßnahmen, teilt Fricke mit.
„Danke an die Arbeitgeber, die heute früh bereits knapp 40 Arbeitnehmer von ihrem Dienst befreit haben, damit diese Sandsäcke befüllen können“, zeigt sich der Kreisbrandmeister dankbar.
Brockenbahn eingestellt
Wie üblich bei Sturm und Orkan stellen die Harzer Schmalspurbahnen den Betrieb der Brockenbahn ein. Die Harzwasserwerke lassen, wie bereits berichtet, vermehrt Wasser aus den längst gut gefüllten Stauseen im Westharz ab. So soll Stauraum geschaffen werden, um die Niederschläge aufzufangen und Hochwasser zu verhindern. Zugleich steigen die Pegel der Flüsse. Im Vergleich zum Mittwoch ist die Gefahr von Überschwemmungen größer geworden. Am Mittwoch hatte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) lediglich für die Oker bei Schladen eine Warnung herausgegeben, in der Meldestufe eins (kleines bis mittleres Hochwasser), der niedrigsten von vier Warnstufen. Am Donnerstag folgte eine solche Warnung auch für die Innerste bei Bredelem, die Nette bei Rhüden und die Sieber bei Hattorf. Für die Leine bei Greene nahe Einbeck lag der Warnhinweis am Donnerstag bei Meldestufe 2.
Hochwassersituation könnte sich verschärfen
Der NLWKN warnt zum Wochenende vor „weiteren großen Niederschlagsmengen“. Die Hochwassersituation könnte sich verschärfen. In heftig betroffenen Gebieten könnten in diesen Tagen mehr als 120 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Derweil mahnen die Landesforsten zur Vorsicht: Wer Ausflüge unternehme, solle Wälder meiden. Angesichts der Sturmböen könnten jederzeit Äste herabstürzen oder Baumkronen auseinanderbrechen.
Dieser Artikel wird aktualisiert.