Goslarer Senioren packen Pakete für Ukraine-Senioren

Zusammen werden die Pakete gefüllt. Foto: Fricke
Im Haus Abendfrieden ist es weihnachtlich Dekoriert – in der Ukraine wird gekämpft. Mit einer Spendenaktion wollen Dr. Christine Rose und die Bewohner des Altenheimes den Älteren eine Freude machen und ihnen dringend benötigte Hilfe zukommen lassen.
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Goslar. Ein großer Weihnachtsbaum steht auf der Bühne im Essensraum des Alten- und Pflegeheims Haus Abendfrieden. Daneben hängt ein großer mit roten Schleifen geschmückter Adventskranz und Kerzen stehen in den Fenstern. Alles ist so schön, wie es zur Weihnachtszeit sein sollte. In der Ukraine hingegen dauern die Kämpfe weiter an. Den Zivilisten, die vor Ort geblieben sind, fehlt es an allem. Jetzt haben Bewohner des Hauses Abendfrieden über 25 Pakete zusammengestellt, die an ein Altenheim in der Ukraine geliefert werden sollen.
„Wir haben so viele Pakete für Kinder gepackt, aber die alten Menschen brauchen auch Hilfe“, sagt Dr. Christine Rose. Anfang Dezember hatte die Goslarer Ärztin verschiedene Altenheime angeschrieben und um Hilfe bei der Spendenaktion gebeten. Allerlei ist dabei zusammengekommen. Größere Spenden wie Matratzen, Rollatoren oder Krücken wurden unter anderem vom Senioren- und Pflegezentrum Theresienhof gegeben. Von Zulieferern wurden zum Beispiel hochkalorische Lebensmittel gespendet, von Geldspenden konnten Kleinigkeiten wie Kekse, Schokolade oder Seife gekauft werden. Auch selbst gestrickte Socken, Kerzen, Kuscheltiere oder Fleecedecken kommen in die dicht gepackten Kartons. Wie in einem Tetris-Spiel versuchen die Bewohner möglichst viel, möglichst platzsparend in die Kartons zu packen.

Einfache Kartons werden bepackt. Foto: Fricke
Herzzerreißende Karte
Zuletzt wird eine Weihnachtskarte oben aufgelegt. Sie wurde von den Bewohnern selbst geschrieben, von einer Mitarbeiterin des Pflegeheims auf Ukrainisch übersetzt. Darin wünschen die Bewohner den Ukrainern alles Gute und hoffen auf ein baldiges Ende des Krieges. Statt „frohes Fest“ wurde sich dazu entschieden ein „seid behütet“ darunter zu setzen. Für viele der Bewohner kommen mit dem Krieg in der Ukraine Erinnerungen an das eigene Leben im Zweiten Weltkrieg wieder hoch. Die Fahrt der Pakete in die Ukraine ist nicht die erste und soll nicht die letzte sein, die durchgeführt wird. Mit der nächsten Spendensammlung soll nach Möglichkeit auch eine Blindenschule in Charkiw bedacht werden. Sie wurde ausgebombt. Nichts ist geblieben. Braille-Maschinen und Musikinstrumente sind zerstört.

Ganz oben liegt eine Karte mit guten Wünschen und eine kleine weihnachtliche Dekoration. Foto: Fricke
Weitere Spenden
Darum ruft Rose zum Spenden auf: Wer noch etwas in Kellern oder auf Dachböden hat, das nützlich sein könnte und gut erhalten ist, kann es im Sammellager in Schleecke oder im Mach-Mit-Haus auf dem Marktplatz abgeben. Größere Spenden können auch abgeholt werden. Telefonisch ist dazu Elke Pullmann (0152/27514251) erreichbar.