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Tradition im Oberharz

Fünf Osterfeuer sind in Clausthal-Zellerfeld genehmigt

Fünf Osterfeuer in Clausthal-Zellerfeld hat das Ordnungsamt bereits genehmigt. Eine Veranstaltung wird es in Altenau auf der Rose geben. Foto: GZ-Archiv

Fünf Osterfeuer in Clausthal-Zellerfeld hat das Ordnungsamt bereits genehmigt. Eine Veranstaltung wird es in Altenau auf der Rose geben. Foto: GZ-Archiv

Das Ordnungsamt hat in Clausthal-Zellerfeld bereits fünf Osterfeuer genehmigt - 2019 waren es 13 Veranstaltungen. Im Oberharz wird die Kunst des Meilerbaus seit Generationen weitergegeben, das Strauchgut wird also nicht nur auf einen Haufen geworfen.

Von Corinna Knoke Freitag, 01.04.2022, 16:30 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. In zwei Wochen wollen die Oberharzer mit ihren Osterfeuern traditionell den Winter vertreiben. Noch ist es möglich, beim Ordnungsamt der Stadt Brauchtumsfeuer anzumelden, wie es von dort heißt. 2019 haben 13 Osterfeuer in Clausthal-Zellerfeld und seinen Ortsteilen gelodert, in diesem Jahr werden es nach aktuellem Stand des Ordnungsamtes fünf sein.

Nadine Keinert, die im Rathaus die Genehmigungen für die Osterfeuer ausstellt, nennt die Orte, an denen am Karsamstag, 16. April, die Brauchtumsveranstaltungen stattfinden: in Clausthal-Zellerfeld auf dem Campingplatz Prahljust und auf dem Gelände am Ottiliae-Schacht, in Altenau Auf der Rose und auf der Wiese am Gerlachsbach und in Schulenberg an der Klimastation auf der Höhe.

Keinert betont erneut, dass für das Abbrennen eines Brauchtumsfeuers die besagte Genehmigung erforderlich ist. Sie ist unter Angabe der genauen Lage des Abbrennplatzes und von Verantwortlichen mit Handynummer beim Bau- und Ordnungsamt zu beantragen. Möglich ist es, sich unter (05323)931370 an das Rathaus zu wenden oder direkt An der Marktkirche 8 vorbeizukommen.

In dem Zusammenhang weist das Bau- und Ordnungsamt darauf hin, dass das anlässlich eines Brauchtumsfeuers zu verbrennende Material kein Abfall im Sinne des Abfallgesetzes ist. Haus- und Sperrmüll, Friedhofsabfälle und beispielsweise Reifen, also nicht pflanzlicher Abfall, dürfen nicht verbrannt werden. Der entstehende Rauch kann zu einer Belastung und Beeinträchtigung der Umwelt führen. Zuwiderhandlungen können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

Der Meilerbau ist eine Kunst, die im Oberharz seit Generationen an den Nachwuchs weitergegeben wird. Das brennbare Material wird also nicht nur auf einen Haufen geworfen. Das Fundament bildet der „Kessel“ – je nach Ort auch „Küche“ oder „Ofen“ genannt. Er wird aus Fichtenstämmen um den langen Mittelbaum herum gezimmert. Der Hohlraum wird mit Stroh und trockenem Kleinholz ausgestopft, was auch bei Regen und Schnee schnell ordentlich Hitze bringt. Die Fichte, die in der Mitte steht, wird zu späterer Stunde kontrolliert abbrennen, was für die Besucher meist den Glanzpunkt der Veranstaltung bietet. Mancherorts werden auch noch Osterfackeln geschwungen.

Bei Osterfeuern kann die Gefahr bestehen, dass sich Igel, Frösche und Vögel zwischen den Sträuchern einnisten. Durch die traditionelle Technik gibt es aber kaum Hohlräume, in denen sich Tiere einen Lebensraum schaffen können. Außerdem fassen die fleißigen Helfer häufig jeden einzelnen Strauch an, um ihn kunstvoll in das Konstrukt zu stecken. So können es sich auch keine Tiere auf dem Sammelhaufen bequem machen.

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