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Mit Böllern und Feuerwerk beworfen

Feuerwehr Schladen auf dem Weg zum Brandeinsatz attackiert

In Schladen und Werlaburgdorf wurden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in der Silvesternacht mit Raketen und Böllern attackiert. Foto: dpa

In Schladen und Werlaburgdorf wurden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in der Silvesternacht mit Raketen und Böllern attackiert. Foto: dpa

Sie riskieren ihr Leben und stellen ihre Freizeit für die Sicherheit der Bevölkerung zur Verfügung: Die Feuerwehrleute der Freiwilligen Wehren. In Schladen und Werlaburgdorf wurden die Einsatzkräfte auf dem Weg zum Brand am Badeteich mit Böllern attackiert.

Von Lisa Kasemir Montag, 02.01.2023, 06:00 Uhr

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Schladen. Eine Frage beschäftigt die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr in Schladen: Warum? Warum wurden sie in der Silvesternacht von Unbekannten attackiert und mit Feuerwerk und Böllern beworfen?

Sie führen ihren Dienst ehrenamtlich aus und riskieren dafür oft ihr Leben. Es ist ihre Leidenschaft, für das sie alles geben – zu jeder Tages- und Nachtzeit und Witterrung. Üblicherweise sollte man den Feuerwehrleuten dankbar sein, doch in der Nacht zum 1. Januar spürten die Kameraden der Feuerwehr Liebenburg davon nicht viel. 

Angriffe schon auf dem Weg zum Feuerwehrhaus

Gegen 00.15 Uhr rückten die Einsatzkräfte zu einem Brand am Schladener Badeteich aus (wir berichteten). Wie Ortsbrandmeister Jan Simons im GZ-Gespräch berichtet, begannen die Angriffe noch vor dem eigentlichen Einsatz: „Bereits als meine Kameraden und ich mit unseren Privatwagen auf dem Weg zum Feuerwehrhaus waren, wurden mehrere Autos mit Feuerwerkskörpern und Böllern beworfen. Natürlich kann man so nicht sehen, dass wir, wenn wir nicht uniformiert sind, auf dem Weg zu einem wichtigen Einsatz sind. Dennoch bewirft man überhaupt kein Auto mit Böllern.“ Durch die Feuerwerkskörper sind auch an mindestens einem Privatwagen Schäden entstanden.

Fahren im Zickzack-Muster

Doch auch in Feuerwehrkleidung, im Einsatzfahrzeug mit Martinshorn und Blaulicht wurde der Einsatzweg zum Schladener Badeteich nicht einfacher: „Auch im Tanklöschfahrzeug hörte das nicht auf.  Die Leute haben uns keinen Platz gemacht, standen auf der Straße und haben, auch als sie uns kommen sahen, weiterhin Böller auf die Straße geworfen. Wir mussten regelrecht im Zickzack-Muster fahren, um ausweichen zu können“, so der Ortsbrandmeister. 

Jan Simons erlebt solche Szenen zum ersten Mal und ist fassungslos. Er und seine Kameraden bleiben an solchen besonderen Tagen wie Silvester für die Sicherheit der Bevölkerung nüchtern, verbringen diese Stunden nicht im Kreise der Familie, sondern auf Einsätzen. „Das ist wirklich nicht schön. Da kann man die Leute schon verstehen, wenn sie im nächsten Jahr sagen, dass sie am Jahreswechsel keinen Dienst mehr machen möchten“, erklärt der Schladener.

Ähnliches in Werlaburgdorf

Auch in Werlaburgdorf spielten sich solche Szenen ab, wie die stellvertretende Ortsbrandmeisterin Lena Behrens gegenüber der GZ bestätigt. Man wisse jedoch nicht, wer die Personen seien und könne sie daher nicht ausfindig machen.

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