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Outdoor-Center Harz

3D-Bogensport-Parcours: Seit einem Jahr fliegen Pfeile

Eine Familie aus Braunschweig, die ihren Urlaub im Harz verbringt, probiert sich auf der Anlage an der K 38 aus.  Fotos: Knoke

Eine Familie aus Braunschweig, die ihren Urlaub im Harz verbringt, probiert sich auf der Anlage an der K 38 aus. Fotos: Knoke

Der 3D-Bogensport-Parcours des Outdoor-Centers Harz in Clausthal-Zellerfeld feiert ersten Geburtstag: Auf der Anlage sind Waldtiere und Fabelwesen aus Kunststoff die Ziele. Geschäftsführer Christian Deike spricht über die Faszination an der Sportart.

Von Corinna Knoke Mittwoch, 03.08.2022, 08:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Der 3D-Bogensport-Parcours, der im Eigentum der Kurbetriebsgesellschaft ist und vom Outdoor-Center Harz betrieben wird, feiert ersten Geburtstag. In den vergangenen zwölf Monaten hat Geschäftsführer Christian Deike dort rund 2500 Besucher begrüßt, die nach seinen Angaben diese Sportart ausprobiert haben. Er weiß, dass das nicht die Besucherzahlen vom Baumwipfelpfad in Bad Harzburg sind, aber für den Massentourismus sei 3D-Bogensport auch nicht ausgelegt. Deike kennt aber die Vorzüge dieser Sportart – im GZ-Gespräch berichtet er zudem von Hürden aus diesem Jahr, aber auch von der Zeit, bevor der Parcours überhaupt eröffnet war.

Neben Waldtieren gehören Fabelwesen zu den Zielen beim 3D-Bogensport-Parcours.

Neben Waldtieren gehören Fabelwesen zu den Zielen beim 3D-Bogensport-Parcours.

Der Geschäftsführer des Outdoor-Centers erzählt, dass der 3D-Bogensport-Parcours aus 22 Stationen und etwa 60 Zielen besteht. Der Clou: Die dreidimensionalen Objekte sehen aus wie echte Waldtiere, aber auch wie Fantasiewesen. Auf der Anlage warten beispielsweise ein fies grinsender Pilz oder ein schielender Alien nur darauf, dass die Besucher ihre Pfeile in ihnen versenken. An der Sportart schätzt Deike besonders, dass Menschen unabhängig ihrer körperlichen Fitness den Parcours absolvieren könnten. „Vorausgesetzt natürlich, sie können den dreieinhalb Kilometer langen Weg laufen“, sagt er.

Sportart für Jedermann

Die Anlage an der K38 zwischen Altenau und Clausthal-Zellerfeld ist ganzjährig bespielbar. Laut Deike macht sich im Sommer ein ganz klares Hoch bemerkbar. Aktuell kämen viele Urlauber aber auch Einheimische zum Parcours. Etwa 70 Prozent der Besucher seien Einsteiger, die sich vor Ort das Equipment leihen. Die restlichen 30 Prozent würden ihren eigenen Pfeil und Bogen mitbringen.

Für Kinder ab zehn Jahren ist laut Geschäftsführer Deike der Bogensport geeignet. Im Outdoor-Center gibt es daher extra Bögen für Jugendliche, die ein geringeres Zuggewicht haben. Das Schießen dürfe dennoch nicht unterschätzt werden. Deike sagt zwar, dass es sich bei den Bogen nicht um eine Waffe, sondern um ein Sportgerät handelt. Trotzdem könne ein Pfeil, so er mit einer ordentlichen Zugkraft geschossen werde und jemanden treffe, schwere Verletzungen hervorrufen. Deike, der diesen Sport selbst seit Jahren ausübt und eine Trainerlizenz hat, zieht ein Auto zum Vergleich heran: Hält sich der Fahrer an die Verkehrsregeln, ist ein Pkw nicht gefährlich – betreibt er damit jedoch Schindluder, kann das Fahrzeug schnell zur Waffe werden.

Darum gibt es beim Bogensport-Parcours zahlreiche Sicherheitshinweise, die Besucher müssen zudem unterschreiben, dass sie auf eigene Verantwortung spielen. Pfeile könnten gerade bei Anfängern schnell unkontrolliert umherfliegen, darum ist es laut Deike wichtig, dass Gäste aus der Schusslinie gehen. Vorm Betreten der Anlage führen der Geschäftsführer oder seine Kollegen die richtige Haltung und Technik vor. Die Besucher machen das dann nach, damit das Outdoor-Center-Team gleich korrigieren kann.

Sorge um Denkmalschutz

Vor etwa zwei Jahren hat Deike angefangen, die Anlage zu planen, erzählt er. Ihm habe immer eine Sportstätte gefehlt, an der Schützen schießen können, ohne nur stumpf auf Scheiben zielen zu müssen. Vom Stadtrat habe es zunächst Bedenken gegeben – wegen der Gefährlichkeit von Pfeil und Bogen, berichtet Deike. Selbst im vergangenen Sommer sei immer noch nicht klar gewesen, ob der Parcours eröffnen kann, erinnert sich der Geschäftsführer. Der Denkmalschutz hat wie berichtet Anmerkungen gehabt, weil einige Stationen zu dicht an den Gräben der Oberharzer Wasserwirtschaft gewesen seien. Nach dem Besuch einer Montanarchäologin und dem Umlegen einiger Parcours sei es doch möglich gewesen.

Christian Deike, Geschäftsführer des Outdoor-Centers, betreibt selbst seit Jahren Bogensport und hat eine Trainerlizenz.

Christian Deike, Geschäftsführer des Outdoor-Centers, betreibt selbst seit Jahren Bogensport und hat eine Trainerlizenz.

Angst um die Anlage hatte Deike nach den heftigen Stürmen im Februar (GZ berichtete ebenfalls). Die Orkane haben besonders an der K38 gewütet. Die ersten Tage war der Parcours erst gar nicht begehbar, weil Bäume quer lagen und den Weg versperrt hatten. Schlussendlich haben sich die Sturmschäden in Grenzen gehalten, sagt Deike erleichtert. Mithilfe der Landesforsten wurden sie schnell beseitigt. Reparaturen kommen trotzdem auf das Outdoor-Center-Team zu: Dadurch, dass die 3D-Figuren unter ständigem Beschuss stünden, hätten sie ganz schön gelitten. Bei größeren Objekten könne der Kunststoff ausgebessert werden, kleinere müssten gleich neu gekauft werden.

Geöffnet ist das Outdoor-Center Harz in der Altenauer Straße 55 dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr. Weitere Informationen unter (0 53 23) 98 24 60.

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