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Fest der Luthergemeinde

150 Grundschüler singen beim Gemeindefest in Bad Harzburg

Mehr als 100 Grundschüler singen Werke von Bach und über ihn. Ihr Konzert ist Teil des Gemeindefestes. Foto: Potthast

Mehr als 100 Grundschüler singen Werke von Bach und über ihn. Ihr Konzert ist Teil des Gemeindefestes. Foto: Potthast

Ein großes Gemeindesfest hatte die Martin-Luther-Gemeinde am Sonntag. Für Propst Jens Höfel das größte seit Amtsantritt. Thema der Veranstaltung war „Ein Tag mit Bach“. Er begann mit einem Kantaten-Gottesdienst und endete mit einem Gesangsprojekt.

Von Angela Potthast Dienstag, 04.07.2023, 15:00 Uhr

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Bad Harzburg. Das war der „Tag mit Bach“, ein langer Tag: Von morgens bis abends Gemeindefest in der Martin-Luther-Gemeinde. Das wohl Überragendste: das Konzert „Komm, sing mit Bach“. Kantor Daniel Skibbe hatte ein Gesangsprojekt mit rund 150 Kindern aus Grundschulen und Kinderchören verwirklicht, das begeisterte – dem Beifall nach.

Kantor und Projektchor-Leiter Daniel Skibbe dirigiert die Solisten. Foto: Potthast

Kantor und Projektchor-Leiter Daniel Skibbe dirigiert die Solisten. Foto: Potthast

Der Kantor und die drei Lehrerinnen Julia Krüger-Köthe, Christina Andree sowie Nadine Ludwig hatten am Sonntag abwechselnd das Dirigat. Nach Proben in ihren Schulen und Ensembles und zwei Proben mit allen gemeinsam standen "die rund 150 Kinder" schon im Altarraum vor voll besetzten Bänken im Kirchenschiff der Lutherkirche. Ihre Familien hörten zu, aber auch völlig fremde Gäste.

Akzentuiert präsentiert

Wie abgeklärt sich die jungen Sängerinnen und Sänger zeigten. Wie selbstverständlich sie sich durch die Stücke führen ließen. Wie akzentuiert sie sangen. Wie kraftvoll, wie sanft, wie rhythmisch sie ihre Stimmen einsetzten, wenn es die Werke erforderten. Und wie sie sich mit dem Solobass, Pfarrer Ralph Beims, arrangierten. Vor allem: Wie konzentriert sie die Konzertstunde meisterten. Und dann standen noch vier von ihnen als Sopranisten zwischen Projektchor und Publikum und lieferten ihren Part einfach so ab, genau wie Tilda, die eine lange Begrüßungsrede hielt.

Applaus war den Kindern sicher – mehrmals und langanhaltend. Instrumentalisten begleiteten sie in unterschiedlicher Zusammensetzung und an unterschiedlichen Plätzen – einige auf der Orgelempore.

Für jeden, der das Konzert dort oben auf sich wirken ließ, war das ein zusätzliches Erlebnis. Intensiv spürbar durch die Pauken und die Orgel. Die hatte bereits, als Daniel Skibbe Johann Sebastian Bachs Toccata interpretierte, ihren Effekt. Ist das Werk schon im Kirchenschiff für viele etwas Grandioses – in unmittelbarer Bodenhaftung neben dem großen Instrument wahrnehmbar, wurde es noch imposanter.

Auch Eltern, Lehrer und Angehörige der Lutherkantorei bringen sich in das Konzertprogramm ein. Foto: Potthast

Auch Eltern, Lehrer und Angehörige der Lutherkantorei bringen sich in das Konzertprogramm ein. Foto: Potthast

„Es hat mich sehr angerührt und hat mir sehr viel Freude gemacht, mit Euch zu musizieren“, sagte Kantor Skibbe am Ende zu seinem Projektchor. Sie hätten viel gelesen, sich mit alter Sprache befasst, aufeinander gehört – im wahren Wortsinn – und so viel mehr. „Das haben die Kinder richtig gut gemacht.“ Das kaum ausgesprochen, brauste erneut Beifall auf. Den bekamen alle anderen musikalisch Beteiligten ebenfalls. Und eine Extra-Portion gab es für den Initiator des Bach-Projektes, Daniel Skibbe.

Sätze, wie „er muss bleiben“ und „den dürfen wir nicht gehen lassen“ waren am Sonntag zu hören. Kantor Daniel Skibbe möchten die, die das äußerten, als Kirchenmusiker unbedingt behalten – auch nach Ablauf seines befristeten Vertrages. Er hat den Kindern während des Projektes Musik in klassischer und moderner Form nahe gebracht – von Johann Sebastian Bach und über ihn. Er mag zugleich manch einem Gast eine Tür aufgestoßen haben, hinter der er sich künftig etwas intensiver mit klassischer Musik befassen möchte. Das „Rhythmical“ über Bach, die Menuette und der Marsch aus dem Bachschen Notenbüchlein könnten dazu geführt haben.

 

Im und am Haus der Kirche ist ein generationenübergreifendes Angebot zu finden. Auch Musikalisches ist dabei - vom Chor der Deutsch-Französischen Gesellschaft. Foto: Potthast

Im und am Haus der Kirche ist ein generationenübergreifendes Angebot zu finden. Auch Musikalisches ist dabei - vom Chor der Deutsch-Französischen Gesellschaft. Foto: Potthast

Schon am Sonntagmorgen war der Komponist Thema in der Luthergemeinde – und bestimmte den Kantaten-Gottesdienst mit „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ (BWV 177). Schön sei der gewesen, wie Propst Jens Höfel später sagte. Dem Auftakt des Festes folgten vielerlei Angebote im Haus der Kirche: Aktionen für Kinder, Musik vom Chor der Deutsch-Französischen Gesellschaft, eine Präsentation von Projekten und Gruppen der Luthergemeinde und der Diakonie im Braunschweiger Land, verschiedene Speisen.

Gruppen und Projekte, die im Mehrgenerationenhaus für Aktivität stehen, werden präsentiert. Foto: Potthast

Gruppen und Projekte, die im Mehrgenerationenhaus für Aktivität stehen, werden präsentiert. Foto: Potthast

Auch am Abend nach dem Konzert gab es noch einen Imbiss. Dass sich das Fest zu solch einem umfangreichen entpuppte, ergab sich so, wie der Propst zu verstehen war. Erst kam Daniel Skibbe mit dem Bach-Projekt, dann Karsten Krüger mit den Kantaten, sodass es irgendwann hieß, „lasst es uns ganz groß machen“. Für den Propst war es das bislang größte in seiner Funktion.

 

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