Galaktische Ideen mit Goslar und immer mehr feste Wurzeln in Oker
Adolf-Grimme-Gesamtschule
Galaktische Ideen mit Goslar und immer mehr feste Wurzeln in Oker
Drinnen ist noch Baustelle: Das AGG-Führungsduo Ulrich Manusch und Christine Voss freut sich, dass es im Gebäude weiter vorangeht.
Foto: Heine
Die Okeraner Adolf-Grimme-Gesamtschule wächst mit ihren Aktivitäten im Stadtteil stetig in die Breite, hat sich oben aufs Dach jetzt eine Photovoltaik-Anlage gesetzt und wagt sich bald zusammen mit der Stadt Goslar in galaktische Sphären vor.
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Oker. Schwarze Löcher, neue Dächer und Computer sowie Kooperationen in alle Richtungen: Die Adolf-Grimme-Gesamtschule (AGG), die inzwischen in fast allen Jahrgängen vierzügig läuft (nur der zehnte zählt drei Klassen), weitet ihre vielfältigen Aktivitäten nicht nur in Oker nach und nach aus und setzt in Kooperation mit der Stadt Goslar kurz nach den Herbstferien mit einem Doppelvortrag einen quasi außerirdischen Akzent.
Wie das? Kurz vor dem Abschluss der Sonderausstellung „Galaktisches Goslar“, die bis zum 26. Oktober im Goslarer Museum läuft und laut Ankündigung der Stadt in einer fulminanten Finissage enden soll, kommt mit Professor Dr. Claus Lämmerzahl ein Bremer Forscher zuerst in die Schule nach Oker und besucht anschließend den Goslarer Kulturmarktplatz. Am Mittwoch, 23. Oktober, spricht der Professor vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation um 15 Uhr im Forum des Schulzentrums Bei der Eiche eine Stunde lang über „Schwarze Löcher und Gravitationswellen“ und stellt die Frage: „Was weiß die Physik vom Anfang und Ende der Welt?“
Lehrreich und kurzweilig
AGG-Direktorin Christine Voss und Vize Ulrich Manusch freuen sich zum einen auf einen spannenden Einblick in die neusten Erkenntnisse der Forschung, aber auch auf einen anschaulichen und kurzweiligen Vortrag. Denn Lämmerzahl ist bekannt dafür, komplexe physikalische Phänomene mit möglichst wenig Fach-Chinesisch einem breiten Publikum nahezubringen. Und letztlich soll es laut Voss auch darum gehen, wie Schüler von heute die Naturwissenschaftler und Professoren von morgen werden könne. Der Auftritt richtet sich speziell an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und erfolgt auf AGG-Einladung. Zu dem Termin hat das AGG-Führungsduo deshalb die Oberstufenkurse mehrerer umliegender Gymnasien und Berufsbildenden Schulen eingeladen. Abends will Lämmerzahl im Raum Arcachon im Kulturmarktplatz eine „Brücke zwischen der unendlichen Weite des Kosmos und der Stadt Goslar“ schlagen. Der Eintritt für den Vortrag ist frei. Er beginnt um 18.30 Uhr. Um Anmeldung unter kuma@goslar.de wird gebeten.
Erneuerbare obendrauf: Auf dem Dach hat der Landkreis als Schulträger eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen.
Foto: Heine
Photovoltaik auf dem Dach
Zurück nach Oker: Am AGG-Gebäude wurde zuletzt auf einen kompletten Trakt eine Photovoltaik-Anlage gesetzt – inklusive eines neuen Dachstuhles, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Die Arbeiten hatten schon vor den Sommerferien begonnen. Seit der Vorwoche ist das Gerüst an der Außenseite verschwunden. Der Innenausbau geht derweil weiter und umfasst auch die mediale Ausstattung jener Räume, die bislang als einzige noch nicht digitalisiert waren. Voss und Manusch loben in diesem Zusammenhang insbesondere die „prima Arbeit“ des Kreismedienzentrums, das stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe – insbesondere auch bei der Ausgestaltung eines Computerraums. Aber ist so etwas im Zeitalter von Tablets, Notebooks und Smartphones überhaupt noch angesagt? Sehr wohl beim Erlernen von Programmiersprachen, sagt Manusch.
Unter das Stichwort Kooperation fällt zuerst die Zusammenarbeit mit der Siebenstein-Schule. Die Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe ist von der Grundschule Jürgenohl wie berichtet mit einem Raum in die AGG umgezogen. Laut Voss und Manusch sollen mit niedrigschwelligen Projekten Berührungsängste weiter abgebaut werden – ganz im Sinne des Ansatzes, „Schulsysteme noch durchlässiger zu gestalten“, freut sich Voss. Schüler und Lehrkräfte beider Einrichtungen könnten voneinander lernen. Der Wahlpflichtkurs von Lehrerin Steffi Roggenbuck ist mittlerweile regelmäßig zu Gast in der ehrenamtlich geführten Okeraner Lesewelt und liest – räumlich gesehen – den Kindern der Kindertagesstätte Martin Luther in der Eulenburg vor. „Die Kontakte in die Breite wachsen“, sagt Manusch. Und auf solchen Fundamenten sollen Leuchttürme wachsen.
Buntes Oker, bunte Schule: Die AGG setzt Zeichen ihres Selbstverständnisses auch im eigenen Gebäude.
Foto: Heine
Viele Ideen sprudeln zudem für eventuelle Schulpartnerschaften, die fast in alle Erdteile hinausgehen. Regelmäßige Besuche gibt es wie berichtet bereits mit dem Gymnasium aus Trebon in Tschechien. Auch im AGG-Bereich, der sich mit dem Werkstoff Holz beschäftigt, entwickeln sich weitere Aktivitäten. AGG-Bootsbauer Wolfgang Ritzke nutzt mit seinen Schülern die waldpädagogischen Angebote im Jagdschloss Springe und lässt so das Know-how rund ums Holz wachsen. Zusammen mit dem Naturschutzbund bauen die AGG-Schüler zudem Nistkästen.
Pausen-Volltreffer
Und war da nicht noch das höchst demokratisch aufgezogene Pausenprojekt? Natürlich: Die AGG hat wie berichtet getestet, was passiert, wenn die Schüler nicht mehr nach draußen müssen, sondern im Gebäude bleiben dürfen – die neunten und zehnten Klassen sogar in ihren Unterrichtsräumen. „Wir haben weniger Vandalismus, wir haben weniger Dreck – das läuft super“, sagt Manusch. Übrigens auch mit dem Drang nach draußen: Das ebenfalls eingerichtete Sport-Angebot werde energisch eingefordert, selbst wenn sich Verzögerungen bei Lehrkräften nur im Minutenbereich ergäben. Wenn dies doch in jedem Unterricht so liefe...
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https://www.goslarsche.de/lokales/agg-oker-schwarze-loecher-neue-daecher-602754.html