Vorsperre am Sösestausee wird umfassend saniert

Die Vorsperre erhält eine Straßenbrücke: Eine Simulation der Harzwasserwerke zeigt, wie die Vorsperre am Sösestausee nach den Bauarbeiten aussehen soll. Grafik: HWW
Die Harzwasserwerke und der Bund investieren rund 30 Millionen Euro, um die Sösetalsperre zu sanieren. Die Arbeiten dauern bis zum Sommer 2025. Die Talsperre soll für den Hochwasserschutz ertüchtigt werden, indem die Vorsperre erneuert wird.
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Die 1931 gebaute Sösetalsperre ist der älteste Westharzer Stausee. Vom kommenden Montag bis zum Sommer 2025 wird sie von den Harzwasserwerken, dem Bund und der Straßenverkehrsbehörde grundlegend saniert und für Hochwasser gerüstet. Die Arbeiten umfassen die Erneuerung der Wehranlage sowie der Straßenbrücke und die Sanierung der B 498.
Die Harzwasserwerke (HWW) in Hildesheim sprechen als Talsperrenbetreiber von einem weiteren „Meilenstein“ ihrer Investitionen, nachdem vor zwei Jahren das Unterbecken saniert wurde. 30 Millionen Euro kosten die Arbeiten, die am Montag beginnen und bis zum Sommer 2025 dauern. Der Bund beteiligt sich einer Mitteilung der Harzwasserwerke zufolge mit einem Viertel der Gesamtkosten an den Investitionen.
Brücke wird erneuert
Zu seinen Aufgaben gehört die Sanierung der B 498, die von Montag an zwischen der Talsperre bis nach Riefensbeek-Kamschlacken gesperrt wird. Der Bund erneuere außerdem die Entwässerung an der Straße und die Brücke, die über die Wehranlage führt.
Die Modernisierung der Vorsperre diene dem Hochwasserschutz, erläutert HWW-Geschäftsführer Lars Schmidt. Um das Ziel zu erreichen, baut der Talsperrenbetreiber eine Hochwasserentlastung mit Schussrinne. Über sie könnten im Notfall, wie es heißt, bis zu 140 Kubikmeter Wasser in der Sekunde abgeführt werden. Laut HWW ist die Vorsperre damit für „extreme Hochwasserereignisse“ gerüstet. Bei einem Vollstau fasst die Talsperre 620.000 Kubikmeter Wasser.
Die Vorsperre ist deshalb wichtig, weil sie zusätzlichen Stauraum bietet und in ihrem Zufluss Baumstämme und anderes Treibgut zurückhält. Damit dieser Schutz funktioniert, erhält die Vorsperre eine neue Dammdichtung und eine neue Wehranlage, berichten die HWW weiter. Die Arbeiten sind aufwendig. In einem ersten Bauabschnitt wird den Angaben zufolge eine Grube ausgehoben, in die 22 Meter lange Betonpfähle mit einem Durchmesser von 1,2 Metern gerammt werden. Aus ihnen soll die 18 Meter hohe Dichtung entstehen.
Ungewöhnliche Straße
Als Herausforderung bezeichnen die HWW die Planungen wegen der „einzigartigen Straßenführung“, wie es heißt: „Die B 498 führt direkt zwischen Vorsperre und Hauptsperre entlang und kreuzt damit auch die Schutzzone 1 der Sösetalsperre.“ Die HWW hätten daher bei den Vorarbeiten ein Regenrückhaltebecken errichtet, das die Reinigung des Straßenabwassers entlang der Vorsperren-Dammkrone „auf natürliche Weise durch Pflanzen übernimmt“, wie es heißt.
Die voraussichtlich bis zum Sommer 2025 gesperrte B 498 zwischen Osterode und Riefensbeek soll oberhalb der Talsperre über Clausthal-Zellerfeld umfahren werden. Aus Osterode kommend beginnt die Straßensperrung hinter der Hauptsperre. Sie bleibt während der Bauarbeiten geöffnet.
Die Sösetalsperre versorgt Göttingen, Bovenden, Nörten-Hardenberg, Bad Grund, Bad Gandersheim und einige Gebiete von Osterode mit Trinkwasser. Turbinen erzeugen zudem Energie, die für den Eigenbedarf und für 300 Haushalte ausreicht.
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