Viehaustrieb in Wildemann soll noch größer werden

Zum Viehaustrieb werden die Tiere in jedem Jahr festlich geschmückt. Archivfoto: Neuendorf
Der Viehaustrieb zu Pfingsten ist Tradition in Wildemann. Mit Weingarten, vielen neuen Ständen und einer Hüpfburg wollen die Veranstalter Franzi und Jens Herberger am Pfingstsonntag viele Gäste auf ihren Bergbauernhof „Klein Tirol“ locken.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Wildemann. Für viele Wildemanner und Touristen ist er längst ein Pflichttermin: der Viehaustrieb. Am kommenden Pfingstsonntag werden die geschmückten Kühe wieder durch den Ort geführt, begleitet von einem ganztägigen Programm für Groß und Klein.
Tradition ist Tradition. Seit mehr als 40 Jahren gehört der Viehaustrieb fest in den Oberharzer Terminkalender. Für das Harzer Rote Höhenvieh, einst im ganzen Mittelgebirge verbreitet, geht es an Pfingsten vom Stall auf die Weide.
Tradition in Wildemann
Die Tradition geht zurück auf den erst kürzlich verstorbenen Wolfgang Beuse (die GZ berichtete), der sich unter anderem mit der Nachzucht der geschichtsträchtigen Rasse über den Harz hinaus einen Namen gemacht hat. Ende der 70er Jahre hatte er einen Zuchtbullen nach Wildemann geholt und mit diesem das damals fast schon ausgestorbene Höhenvieh gerettet. An ihn soll am Sonntag unter anderem in einer Andacht um 12.30 Uhr gedacht werden.
Anfangs noch belächelt hat sich der Viehaustrieb zu Pfingsten über die Jahrzehnte zu einem echten Touristen-Magneten gemausert, Tausende Auswärtige strömten im vergangenen Jahr extra dafür nach Wildemann und zum Bergbauernhof „Klein Tirol“. Nach dem Rückzug von Wolfgang Beuse und ein paar kritischen Jahren in der Zwischenzeit ist „Klein Tirol“ wie mehrfach berichtet mittlerweile in der festen Hand von Franzi und Jens Herberger, die die Tradition in Wildemann weiterführen.

Für Jens und Franzi Herberger, hier mit Tochter Mia in der Mitte, ist es der zweite Viehaustrieb. In diesem Jahr soll das Event noch größer werden. Archivfoto: Wendt
Das Fest soll größer werden
Zum zweiten Mal laden Herbergers nun mit dem Verein zur Erhaltung der Harzkuh und Harzziege zum Austrieb und wollen nach ihrem Debüt 2023 noch einmal einen draufsetzen. „Wir haben viele neue Stände“, erklärt Franzi Herberger. Ein Weingarten auf der ehemaligen Waldbühne gehört etwa dazu sowie mehrere Verkaufsstände. Auch Vegetarier und Veganer sollen in diesem Jahr in „Klein Tirol“ satt werden können.
Kinder dürfen sich etwa auf der Hüpfburg austoben, beim Dosenwerfen ihr Geschick zeigen und sich das Gesicht schminken lassen. Mit Blick auf den Wetterbericht weist Herberger darauf hin, dass auch Regen kein Grund sein muss, sich das Spektakel entgehen zu lassen. „Wir haben genügend Sitzplätze im Festzelt“, stellt sie fest.
Im Festzelt mündet auch das Tagesprogramm (siehe Kasten links) am Abend in die Kuhball-Party. Der Eintritt zur Party kostet acht Euro. Für das restliche Programm ist der Eintritt frei. Zum Erhalt des Harzer Roten Höhenviehs erbitten die Veranstalter eine Spende.
Das Programm:
7 Uhr: Weckruf mit dem Hirtensignal und den Peitschenknallern
9 bis 10 Uhr: Vorbereitung des Austriebs: Besucher bestaunen und berühren die geschmückten Tiere auf der Bergweide am Schwarzewald
10.15 Uhr: Umzug der Kuhherde mit Wildemanner Damenkapelle, Hirten, Kiepenfrauen, Blasmusik, Peitschenknallern und vielen Besuchern
12.30 Uhr: Andacht mit Pastor André Dittmann
11 bis 16.30 Uhr: Eintreffen des Festzuges auf dem Bauernhof „Klein Tirol“, Ernennung zum städtischen Kuhhirten, Unterhaltungsprogramm am Festplatz mit bunten Ständen, Harzer Brauchtumsgruppen und Live-Musik
20 Uhr: Kuhball-Party im Festzelt