Seit Montag vermisst: Polizei sucht Sean B. (18) aus Döhren

Die Fußballer stellten den mutmaßlichen Dieb auf seiner Flucht, bis die Polizei eintraf. Foto: dpa
Lisa S. macht sich Sorgen. Ihr Bruder Sean ist seit Montag verschwunden. Die Polizei suchte am Mittwoch mit einem Hubschrauber und Streifenwagen nahe dem Döhrener Wald – ohne Erfolg. Der GZ berichtet sie von einer Spur, die nach Wolfenbüttel führte.
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Döhren. Seit drei Tagen ist ihr Bruder Sean B. (18) verschwunden. Die Polizei suchte am Mittwoch mit Streifenwagen und einem Polizeihubschrauber rund um Döhren nach dem jungen Mann. Ohne Erfolg.
Döhrenerin Lisa S. (25) macht sich große Sorgen: „Das Verhalten ist untypisch und so etwas ist noch nie passiert. Wir gehen ganz stark von einer Kurzschlussreaktion aus“, berichtet die 25-Jährige gegenüber der GZ am Donnerstag. Sie und ihr Mann waren am Montag um die Mittagszeit zum Einkaufen gefahren, Sean blieb derweil zu Hause: „Mein Bruder lebt bei mir und meinem Mann, nachdem unsere Großmutter im Herbst verstorben ist. Er leidet an noch nicht offziell diagnostizierten psychischen Problemen. Im Oktober zog er dann aus Wolfenbüttel zu uns nach Döhren“, erklärt sie.
Als das Ehepaar wiederkam, war Sean verschwunden. Nur sein Handy lag ordentlich auf dem Bett abgelegt. Die 25-Jährige erläutert: „Das hat er absichtlich für uns so präsent abgelegt, damit wir es auch wirklich finden.“ Recherchen im Smartphone zeigten schnell, dass der junge Mann seine letzte Nachricht um 11.50 Uhr verschickt haben muss. Kleidungsstücke oder persönliche Gegenstände hat Sean B. laut seiner großen Schwester nicht mitgenommen, nur ein kleiner blauer Rucksack in Din-A4-Größe und sein Portemonnaie fehlen.
Vermisstenanzeige erstattet
„Zuerst dachten wir, dass er vielleicht spazieren sei. Auch, wenn uns das in dem Moment schon äußerst ungewöhnlich vorkam, hatten wir dennoch die Hoffnung“, erinnert sich die Döhrenerin. Bis 16 Uhr hätte das junge Ehepaar gewartet. Daraufhin wären sie auf eigene Faust die Umgebung um das 1200-Einwohner-Dorf absuchen gegangen. Als sich daraus auch keine Spur ergab, hatte sich Lisa S. an die Polizei gewandt und eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Knapp zwei Tage später wendete sie sich erneut an die Beamten – dieses Mal zusammen mit ihrem und Seans Vater: „Wir waren Mittwochmittag gegen 13 Uhr noch einmal bei der Polizeiinspektion in Goslar und haben dort die Dringlichkeit des Falles erklärt.“ Die Maßnahmen scheinen Wirkung gezeigt zu haben. Die GZ weiß: Bereits um 14.45 Uhr stand ein Polizeihubschrauber in der Luft über dem Döhrener Wald – mehrere Streifenwagen suchten das Gebiet und die Feldwege um den Ort herum ab. Ohne Erfolg.
„Am Nachmittag hatten wir kurzzeitig eine Spur zu meinem Bruder. Eine gemeinsame Bekannte hat ihn vermutlich in Wolfenbüttel am Bahnhof entdeckt und mich direkt informiert“, berichtet die 25-Jährige. Sie kontaktierte die Polizei und begab sich auch selber in die Lessingstadt, doch vor Ort konnte der 18-Jährige nicht angetroffen werden.
Am Donnerstag suchen die Einsatzkräfte weiter nach dem Vermissten, wie Thorsten Ehlers, Pressesprecher der Polizeiinspektion Goslar, auf GZ-Nachfrage bestätigt.
Zeugenhinweise an die Polizei
Sean B. ist 18 Jahre alt, ca. 1,95 Meter groß, trägt eine schwarze Jacke und schwarze Sneaker mit einer weißen Sohle. Er trägt einen rothaarigen Bart und seine Haare als Dutt beziehungsweise kleinen Zopf zusammengebunden.
Zeugen, die Hinweise zum Aufenthaltsort des Gesuchten geben können, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Goslar unter (05321) 339-0 zu melden.
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