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Ökumenisch-christlich

Oberharzer Feuersalamander: Pfadfindergruppe gründet sich

Anke und Torsten Reitzig präsentieren die Kluft, welche die Oberharzer Feuersalamander tragen werden. Fotos: Knoke/Privat

Anke und Torsten Reitzig präsentieren die Kluft, welche die Oberharzer Feuersalamander tragen werden. Fotos: Knoke/Privat

Clausthal-Zellerfeld ist nun allzeit bereit: Eine ökumenisch-christliche Pfadfindergruppe will sich am 21. Januar gründen. Die Oberharzer Feuersalamander haben schon ein eigenes Lager, wo sie sich auf ein Überlebenstraining im Wald vorbereiten können.

Von Corinna Knoke Donnerstag, 12.01.2023, 12:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. „Pfadfinder zu sein, bedeutet für Kinder, Zeit zu haben, etwas in der Natur zu lernen – ganz ohne Leistungsdruck“, sagt Anke Reitzig. Sie übernimmt die Stammesleitung bei den Oberharzer Feuersalamandern. Das ist eine ökumenisch-christliche Pfadfindergruppe, die am 21. Januar bei einem Tag der offenen Tür gegründet werden soll. Mit ihrem Mann Torsten Reitzig, der ebenfalls die Kinder- und Jugendgruppe betreuen wird, stellt sie das Projekt vor.

Vor etwa eineinhalb Jahren sei Friederike Meinhold, Pastorin der evangelisch-methodistischen Gemeinde in Clausthal-Zellerfeld, auf den Gedanken gekommen, eine Pfadfindergruppe zu gründen. Anke Reitzig berichtet, dass sich Meinhold aktuell im Mutterschutz befinde, die Umsetzung der Idee aber in den letzten Zügen sei. Die Oberharzer Feuersalamander seien zwar im EC-Verband (Entschieden für Christus) eingetragen, aber Mitglieder jeglicher Religion und Herkunft seien willkommen.

Oberharzer Feuersalamander haben ein eigenes Lager

Bei Pfadfindern sei es üblich, sich einen Tiernamen zu geben, erklärt Torsten Reitzig. „Feuersalamander sind sehr interessante Tiere“, sagt der Altenauer. Aufgrund ihrer kontrastreichen gelben und schwarzen Farbe könnten sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen für die Amphibien begeistern. Und hinzu komme, dass die Tiere im Harz heimisch seien. Also fiel die Wahl schnell auf den Namen Oberharzer Feuersalamander. Das Lager der Pfadfinder befindet sich zwischen der Seilerstraße und der Straße Am Rollberg – ein paar Hundert Meter entfernt vom Gemeindehaus der Methodisten. „Das Gelände gehört uns. Das ist super, da haben wir noch ganz viele Möglichkeiten“, schwärmt Stammesleiterin Reitzig. Auf dem Platz steht bereits ein Kreuz, an dem die Pfadfinderfahne gehisst werden kann. Weiterhin gibt es eine Lagerfeuerstelle, eine selbst gebaute Bank und einen abgetrennten Werkstatt-Bereich, wo die Kinder schnitzen können.

Auf dem Gelände befindet sich zudem ein abgetrennter Werkstatt-Bereich, wo künftig geschnitzt werden soll.

Auf dem Gelände befindet sich zudem ein abgetrennter Werkstatt-Bereich, wo künftig geschnitzt werden soll.

Am Pfadfindersein findet das Ehepaar gut, dass Kinder und Jugendliche raus in die Natur kommen und über sich hinauswachsen. Es gehe darum, schon den Kleinen zu signalisieren, dass man ihnen viel zutraue, betont Anke Reitzig: „Und es ist nicht schlimm, zu scheitern. Man probiert es einfach noch einmal. Thomas Edison hat auch Tausende Versuche gebraucht, die Glühbirne zu erfinden.“

Überlebenstraining in der Natur

Spiel und Spaß sollen bei den Pfadfindern zwar nicht zu kurz kommen, im Vordergrund steht laut der Stammesleiterin, dass die Kinder etwas lernen. Die Mädchen und Jungen sollen Aufgaben im Wald erledigen, sich ohne Handy orientieren, Feuer machen, schnitzen und etwas über heimische Pflanzen sowie Tiere erfahren. Kurzum: ein Überlebenstraining in der Natur absolvieren. Wenn die Kinder beispielsweise gelernt haben, wie sie richtig mit einem Messer umgehen, erhalten sie für ihre Leistung ein Abzeichen. Wichtig ist Anke Reitzig dabei, dass keine typische Prüfungssituation entstehe, in der die Kinder unter Druck gesetzt werden.

Beim Lager an der Seilerstraße steht eine Bank, die von den Betreuern lediglich aus Holz und Seilen gebaut wurde.

Beim Lager an der Seilerstraße steht eine Bank, die von den Betreuern lediglich aus Holz und Seilen gebaut wurde.

Die Abzeichen werden dann wiederum auf der sogenannten Kluft angebracht. Die jüngeren Kids tragen zunächst noch Pfadfinder-Shirts, weil sie so schnell aus ihrer Kleidung rauswachsen. Die älteren erhalten ein graues Hemd, auf dem ihr Stammesname verzeichnet ist und bereits einige Aufnäher angebracht sind.

Bekanntestes Markenzeichen: Halstuch mit Knoten

Das wohl bekannteste Markenzeichen von Pfadfindern – das Halstuch mit Knoten – müssen sie sich erst verdienen. Anke und Torsten Reitzig berichten, dass sie beide es seit Anfang des Jahres tragen dürfen. Dafür mussten beide das Pfadfinder-Versprechen auswendig sagen und den Pfadfinder-Gruß machen (die rechte Hand wird mit der Handfläche nach vorne gehoben, und der Daumen legt sich auf den gebeugten kleinen Finger): „Im Vertrauen auf Gottes Hilfe will ich mein Bestes tun, um Gott, meiner Stadt und meinen Mitmenschen zu dienen und das Pfadfindergesetz zu befolgen.“

Am Samstag, 21. Januar, soll bei einem Tag der offenen Tür das Lager vorgestellt werden. Kinder und Eltern können sich von 11 bis 14 Uhr dort über die Oberharzer Feuersalamander informieren und Marshmallows rösten. Sollte es stark regnen, wird auf das Gemeindehaus in der Seilerstraße 4 ausgewichen. Weitere Treffen sollen am 18. Februar und 18. März stattfinden, damit die Betreuer sich einen Überblick über das Interesse verschaffen können. Geplant ist, dass die Kinder und Jugendlichen in drei sogenannte Sippen nach ihrem Alter aufgeteilt werden. Und dann sind laut den Reitzigs 14-tägige Treffen angedacht. Dafür werden auch noch ehrenamtliche Helfer gesucht.

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