Nachtabschaltung in Braunlage: Der Beschluss folgt

Ob nachts die Straßenlaternen in der Stadt Braunlage wie im Foto in der Tanner Straße abgeschaltet werden, entscheidet der Rat in der nächsten Sitzung. Zur Probe soll ab 20 Uhr erst einmal nur jede zweite Lampe brennen. Foto: Eggers
Erst einmal will die Stadt testen, wie es ist, wenn jede zweite Straßenlaterne um 20 Uhr ausgeschaltet wird, der Rest dafür aber durchgängig brennt. Das Ergebnis soll im Fachausschuss diskutiert werden, der Rat entscheidet in seiner nächsten Sitzung.
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St. Andreasberg. Die Nachtabschaltung in der Stadt Braunlage kommt wohl nicht. Zwar hat der Rat am Dienstagabend in St. Andreasberg noch keinen Beschluss gefasst, nach langer Diskussion sprach er sich aber in nicht-öffentlicher Sitzung laut Bürgermeister Wolfgang Langer dafür aus, erst einmal zu testen, von 20 Uhr an nur noch jede zweite Laterne brennen zu lassen.
Der Beschluss über die Nachtabschaltung soll erst nach vorheriger Beratung im Fachausschuss in der nächsten Sitzung des Rates im Dezember erfolgen. Eigentlich wollte die Stadtverwaltung in der jetzigen Sitzung das Ergebnis ihrer Beratungen verkünden. Und das war durchgängig nur noch jede zweite Straßenlaterne brennen zu lassen, und es dafür eben nicht nachts abzustellen.
Drei Stunden weniger
Hauke Lattmann (Bürgerliste) kritisierte aber diese Entscheidung. „Gerade früh morgens, wenn die Kinder zur Schule gehen, wäre es in einigen Ortsteilen zu dunkel, wenn nur jede zweite Lampe brennt“, merkte er in öffentlicher Sitzung an. Mehrere Ratsmitglieder gaben Lattmann Recht, Ratsvorsitzender Karl-Herbert Düker (CDU) fragte mehrfach in der Sitzung nach, warum die Stadt Braunlage nicht der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld folge, und jede Laterne zwischen 1 und 4.30 Uhr ausschalte, aber niemand reagierte.
Wolfgang Langer betonte, dass die Stadt erst einmal ein paar Tage testen wolle, wie es überhaupt ist, wenn nur jede zweite Laterne brennt. Aber auch das lehnte Hauke Lattmann in öffentlicher Sitzung ab. Nicht-öffentlich muss das Thema dann in der Sitzung weiter diskutiert worden sein, jedenfalls hat sich der Rat laut dem Bürgermeister darauf geeinigt, in den nächsten Tagen erst einmal zu testen, nach Einzelhandelsschluss um 20 Uhr nur noch jede zweite Laterne brennen zu lassen. Derzeit brenne erst zwischen 23 und 5 Uhr nur jede zweite Straßenbeleuchtung.
Wolfgang Langer bedauerte in diesem Zusammenhang in öffentlicher Sitzung vorher zudem, dass die Stadt aus rechtlichen Gründen nachts Denkmäler wie den Glockenturm in der Bergstadt nicht mehr anstrahlen dürfe. Die Feuerwehrhäuser in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß dürften ebenfalls nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Wochen beleuchtet werden, auch wenn es aus Sicherheitsaspekten seiner Ansicht nach durchaus sinnvoll sei.
Bis zur Rehberg-Klinik
Allerdings gebe es Ausnahmen, und die wolle die Stadt nutzen. So solle der Glockenturm während der Adventssonntage und auch in der Weihnachtszeit sowie zwischen den Jahren beleuchtet werden, erklärte der Bürgermeister. „Die rechtlichen Ausnahmen sind aber eng gesteckt, wir dürfen nicht bis in den Februar hinein beleuchten“, meinte er.
Weiter kündigte das Stadtoberhaupt an, dass die Laternen auf dem Weg zwischen St. Andreasberg und der Rehberg-Klinik künftig nachts ausgestellt werden. „Dies war uns auch aufgefallen, und wir werden das ändern“, meinte er. Zuvor hatte in der Einwohnerfragestunde der ehemalige Ratsherr Hans Bahn kritisiert, dass diese insgesamt 30 Lampen nachts brennen, obwohl da kaum jemand lang gehe.