Lutter hat nach jahrelanger Pause wieder einen Jugendraum

Zwischen Heißklebepistolen und Weihnachtskugeln empfängt Andrea Schütte von der Stadtjugendpflege im neuen Lutteraner Jugendraum, der sich im alten Rathaus befindet, ihre ersten Gäste. Foto: Gereke
Lutter hat wieder einen festen Platz für den Nachwuchs: Die Stadt Langelsheim hat im ehemaligen Rathaus der Samtgemeinde Lutter am Barenberge drei Räume für die Dorfjugend bereitgestellt. Erster Öffnungstag war der Donnerstagnachmittag.
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Lutter. Lutter hat wieder einen Jugendraum. An historischer Stätte werden nun nicht mehr Entscheidungen zur Zukunft einer Kommune gebastelt, sondern Sterne und Weihnachtsmänner: Im einstigen Büro des Lutteraner Samtgemeindebürgermeisters ist jetzt die Stadtjugendpflege eingezogen. Auch den Raum, in dem einst die Vorzimmerdame saß, nutzt sie – dort steht ein Billardtisch. „Der fand sich hier noch im Keller des ehemaligen Rathauses“, berichtet Stadtjugendpfleger Jens Fiebig.
Mit Inkrafttreten der Fusion zwischen der alten Stadt Langelsheim und der Samtgemeinde Lutter entstand auch der Plan, wieder einen Raum für die Jugendpflege zu schaffen. Viele Jahre gab es den nicht. Es gab einmal einen im ehemaligen DRK-Kindergarten, in dem nun die KiGaLu-Krippe untergebracht ist. Im Jahr 2014 schloss ihn die Samtgemeindeverwaltung den kommunalen Jugendraum. Grund: In die Einrichtung hatten sich kaum noch Kinder verirrt, Veranstaltungen, die die damals zwei ehrenamtlichen Lutteraner Jugendpfleger anboten hatten, seien kaum frequentiert worden.
Neustart im Bürgerbüro
Nun also der Neustart – und zu dem fanden insgesamt sechs Kinder im Grundschulalter den Weg. Künftig werden die Lutteraner Jugendräume immer am zweiten Donnerstag eines Monats in der Zeit von 16 bis 18 Uhr geöffnet haben - für alle ab sechs Jahren. Andrea Schütte von der Stadtjugendpflege wird dann mit wechselnden Angeboten die Kinder erwarten.
Der Donnerstag rief bei den ersten jungen Gästen aber auch Kritik hervor, da sie an diesem Tag so lange Schule hätten. Allerdings orientiert sich die Öffnungszeit an denen des Bürgerbüros – und da habe sich nur der Donnerstag angeboten, so Fiebig.

Dort, wo einst das Vorzimmer des Lutteraner Samtgemeindebürgermeisters war, steht nun ein Billardtisch. Foto: Gereke
Der freute sich, dass die Stadt in einem eigenen Gebäude einen Jugendraum eingerichtet hat. „Es ist immer besser, so etwas in einem eigenen Raum anzubieten und ihn nicht mit anderen zu teilen. Früher mieteten wir uns mit den Jugendräumen ein, aber dann musste am Ende der Öffnungszeit auch alles immer aufgeräumt werden. Das ist in einem eigenen Raum natürlich kein Muss mehr. Jugendarbeit muss nämlich immer weitergehen.“ Die Vorarbeit hatte der Bauhof geleistet, der die Wände neu gestrichen und die Türen der einstmals kleinen Büros ausgehängt hatte.
Die Einrichtung des städtischen Jugendraums geschieht übrigens unabhängig von den Jugendarbeit-Aktivitäten der Gruppe Runder Tisch Lutter – vormals Neiletal-aktiv. Die hatten im Schützenhaus einen Raum genutzt. Außer dem Standort Lutter nutzt die Stadtjugendpflege auch Räume in Astfeld, Bredelem, Lautenthal und Wolfshagen. Hinzu kommt das Jugendzentrum Langelsheim für die Älteren.
Für die Kinderfeuerwehr
Auch Bürgermeister Ingo Henze schaute bei der Eröffnung vorbei – und freute sich über den bunten Teller mit Süßigkeiten auf dem Tisch. Bei Besuchen seiner Lutteraner Amtskollegen sei er auch früher schon in dem Büro gewesen. „Aber damals gab es nur einen Kaffee“, scherzte er.
Mit der Eröffnung des Jugendraums werde nun fast alles im ehemaligen Verwaltungssitz der Samtgemeinde Lutter am Barenberge genutzt. Im Erdgeschoss befinden sich das Bürgerbüro und die Polizeistation. Im ersten Obergeschoss gibt es neben den Räumen für die Jugend den Sozialtrakt für den Bauhof samt einem Büro des Bauhofleiters. Unterm Dach schließlich ist das Archiv eingezogen, das Horst Züchner, Chef des Museumsvereins, betreut – außerdem hat dort weiterhin die ehemalige Samtgemeinde-Kämmerin Heike Ahrens ein Büro.
Der alte Rathaussaal im Anbau wird auch künftig als Ort für Sitzungen genutzt. Und im Keller befindet sich eine Garage, die der Kinderfeuerwehr Lutter zur Verfügung gestellt werden soll. Die gibt es aktuell noch nicht. Aber die Pläne sehen vor, dass sie „im Februar das Licht der Welt erblicken soll“, verriet Henze.