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Fantasievolle Eselsbrücken

Kleine Füße, sicherer Schulweg: Bordstein ist der beste Kumpel

Erst wenn die Räder von anhaltenden Fahrzeugen stehen, ist es sicher, die Straße zu überqueren. Fotos: Bode

Erst wenn die Räder von anhaltenden Fahrzeugen stehen, ist es sicher, die Straße zu überqueren. Fotos: Bode

Der Weg zur Grundschule ist für viele Kinder die erste längere Strecke, die sie alleine zurücklegen. Die Goslarer Polizei zeigt den zukünftigen Erstklässlern, worauf sie auf ihrem Schulweg achten müssen und wie sie sicher eine Straße überqueren.

Von Justus Bode Mittwoch, 07.06.2023, 11:00 Uhr

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Bad Harzburg. Detektive, Eulen, Zauberformeln und beste Kumpel: Alles Dinge, die in einem Fantasy-Roman vorkommen könnten. Oder beim Straßenverkehrs-Training, das die Polizeiinspektion Goslar für die zukünftigen Erstklässler in den Kitas im Landkreis anbietet. Der Weg zur Grundschule ist für viele Kinder die erste längere Strecke, die sie alleine zurücklegen. Beim Kindergarten werden sie gebracht und auch wieder abgeholt. Am Dienstag zeigten Christiane Meier, Verkehrssicherheitsberaterin der Goslarer Polizei, und Marion Kreft vom Präventionsteam der Polizeiinspektion, neun Kindern des städtischen Kindergartens in der Bahnhofstraße, worauf sie auf ihrem Schulweg achten müssen und wie sie sicher eine Straße überqueren.

Die Kinder kennen schon einige Straßenschilder und Verkehrsteilnehmer.

Die Kinder kennen schon einige Straßenschilder und Verkehrsteilnehmer.

„Stehen, sehen, gehen“

Nachdem die Kinder in einer kurzen Einführung ihr bereits vorhandenes theoretisches Wissen über den Straßenverkehr, Radwege und Überquerungshilfen wie Ampeln, Zebrastreifen und Verkehrsinseln demonstriert hatten, lernten sie noch einen „Zauberspruch“ für die Straßenüberquerung: „Stehen, sehen, gehen“. Außerdem gab Meier ihnen den Tipp, Kleidung in knalligen Farben anzuziehen und eine kleine Lampe am Schulranzen und vorne an der Jacke dabeizuhaben. „Licht ist ganz wichtig.“ Ob es leuchtet oder blinkt, sei egal. „Autofahrer achten darauf“, sagte sie.

Christiane Meier, Verkehrssicherheitsberaterin der Goslarer Polizei, gibt den Kindern Tipps für einen sicheren Schulweg.

Christiane Meier, Verkehrssicherheitsberaterin der Goslarer Polizei, gibt den Kindern Tipps für einen sicheren Schulweg.

Dann ging es zum Erfahrung sammeln raus auf die Straße. Unterwegs sollten sich die Kinder wie aufmerksame Detektive verhalten und jedes parkende Auto, jede Einmündung oder Einfahrt beobachten. „Es ist sehr wichtig, auf rückwärtsfahrende Autos aufzupassen. Die Fahrer können euch leicht übersehen“, erklärte Meier. „Lauft deshalb niemals hinter ein Fahrzeug im Rückwärtsgang.“ Woran man den erkenne? „An den weißen Lichtern hinten“, antworten die Kinder.

Die Verkehrseule

Zur Veranschaulichung sollten sich die Kinder auch wie ein Tier verhalten. Die Verkehrseule. „Eulen können ihren Kopf nach hinten drehen. Und auch ihr müsst Mal schauen, was hinten los ist“, sagte Meier. „Wir können uns nicht nur auf unser Gehör verlassen.“ Elektroautos und E-Scooter zum Beispiel seien fast geräuschlos. Den Bordstein stellte Meier als neuen besten Kumpel vor: „Wir treten nicht auf ihn“, sagt sie. Dabei ging es darum, nicht auf der Kante zu stehen, sondern etwas Abstand zur Straße zu haben, wenn die Kinder vor dem Überqueren stehen bleiben.

Bei Unsicherheit: Besser warten

Auch lernten sie, erst über die Straße zu gehen, wenn die Räder von anhaltenden Fahrzeugen stehen. Eine wichtige Lektion: An einigen Straßen bremsten Autofahrer, um die zukünftigen Grundschüler über die Straße zu lassen. Einige rollten dabei langsam weiter oder entschieden sich dann sogar um und fuhren weiter. Doch die wachsamen Verkehrseulen blieben ruhig und warteten ab. „Genau. Wenn wir unsicher sind, ob wir das schaffen, bleiben wir stehen“, sagte Meier.

In einer Kreisstrecke ging es über Kreuzungen, eine Fußgängerampel und eine Verkehrsinsel zurück zur Kita. Dort bekamen die Kinder dann einen Fußgängerführerschein als Belohnung dafür, dass sie „so toll mitgemacht“ hatten. Doch hat es ihnen auch Spaß gemacht? „Jaaa!“, rufen die Nachwuchs-Detektive.

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