Harzburger Kirchenladen sammelt alte Handys für den guten Zweck

Frauke Duckstein, Vorsitzende des Arbeitskreises Ökumenischer Kirchenladen, entsorgt Ihr Handy für die Wiederverwertung der Rohstoffe und zur Unterstützung von MIssio in der Sammelbox im Kirchenladen. Noch bis zum 15. März können es ihr Besitzer alter Mobiltelefone gleichtun. Foto: Privat
Besitzer alter Mobiltelefone können etwas Gutes für die Umwelt tun und gleichzeitig soziale Projekte unterstützen: Bis 15. März können die Geräte im Harzburger Kirchenladen abgegeben werden. Für jedes von ihnen fließt Geld an das Missionswerk Missio.
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Bad Harzburg. Noch bis einschließlich Mittwoch, 15. März, besteht die Möglichkeit, im ökumenischen Kirchenladen „Kreuz & Quer“ in der Schmiedestraße alte Mobiltelefone abzugeben und damit Gutes zu tun. Seit September beteiligen sich die dort tätigen Ehrenamtlichen auf Initiative von Ulrike Schaller an der Handy-Sammelaktion des Missionswerks Missio.
Ganz nach dem Motto „Altes Handy gegen moderne Sklaverei“ sollen mithilfe der Aktion die Arbeitsbedingungen in den Ländern verbessert werden, in denen seltene, zur Herstellung der Geräte notwenige Rohstoffe abgebaut werden, erklärt Marianne Schirrmeister vom Arbeitskreis Ökumenischer Kirchenladen. Im „Kreuz & Quer“ in der Schmiedestraße können alte Mobiltelefone in eine bereitgestellte Sammelbox gelegt werden. Möglich ist das dienstags bis samstags von 10 bis 12.30 Uhr sowie mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr.
Anschließend kümmert sich die Firma Teqcycle Solutions – bis vor Kurzem war es noch die Firma Mobile-Box – um die Löschung aller Gerätedaten sowie die Trennung für die spätere Wiederverwertung der einzelnen Bestandteile.
410.000 alte Telefone
Für jedes Handy fließt Geld an das Hilfswerk Missio. Und das investiert in die Ausbildung von Frauen und Kindern in besagten Ländern. Seit September sind im Kirchenladen in der Schmiedestraße bereits rund 60 alte Geräte abgegeben worden. Insgesamt hat Missio in den vergangenen sechs Jahren nach eigenen Angaben 410.000 gespendete Handys erhalten.
In Bad Harzburg wird die Sammlung Mitte März beendet, da sich die Sicherheitskriterien bei der Abgabe verändert haben und das bürokratische Prozedere den Ehrenamtlichen damit zu aufwendig geworden ist, erklärt Schaller.
Mittlerweile ein Gefahrgut
Die Alt-Geräte könnten nämlich nicht mehr ohne Weiteres per Post verschickt werden, sondern müssten zuvor einzeln speziell zertifiziert werden. Mobiltelefone mit Lithium-Ionen-Akkus gelten wegen der möglichen Entzündbarkeit beim Transport als Gefahrgut. Und bei den meisten neueren Geräten lässt sich der Akku nicht mehr aus dem Gerät herausnehmen, sondern ist fest verbaut. Missio und rund 20 andere Hilfsorganisationen haben deshalb bereits Bundesumweltministerin Steffi Lemke aufgefordert, eine Sonderregelung für Handyspendenaktionen zu schaffen, um weitersammeln zu können.
Auch wenn die Handy-Aktion jetzt im Kirchenladen erst einmal ende, bestünde darüber hinaus die Möglichkeit, mittlerweile auch an vielen anderen Stellen Altgeräte abzugeben, sagt Ulrike Schaller – und zwar nicht nur Handys. In der Regel nämlich überall dort, wo die Elektrogeräte markenunabhängig auch im Neuzustand verkauft werden.