Zähl Pixel
Kamera-Auto rollt durch Region

Google „Street View“: Bald neue Aufnahmen im Landkreis

Bald rollt das markante Kamera-Auto durch den Landkreis. GZ-Montage: picture alliance/dpa | Marcus Brandt, Stadt Goslar/Stefan Schiefer

Bald rollt das markante Kamera-Auto durch den Landkreis. GZ-Montage: picture alliance/dpa | Marcus Brandt, Stadt Goslar/Stefan Schiefer

Zum Teil zehn Jahre alt sind die Aufnahmen von Straßenzügen bei Google Street View. Bald sollen frische Bilder her. Auch die Aufnahmen des Landkreises sollen erneuert und erweitert werden. Wer sein Haus verpixelt haben will, muss einen Antrag stellen.

Von Lisa Kasemir Mittwoch, 14.06.2023, 08:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Landkreis Goslar. Noch einmal schnell vor dem Urlaub prüfen, ob das Hotel einen barrierefreien Zugang hat oder sich vor einem Umzug über die neue Wohngegend zu informieren. Google Street View hat sich in mehr als 100 Ländern weltweit etabliert. Die letzten Aufnahmen stammen im Landkreis Goslar aus dem Jahr 2009 und sind veraltet. Ein Grund für Google, neue Bilder anzufertigen.

Vom 22. Juni an sollen Kamera-Fahrzeuge des Konzerns im Landkreis Goslar 360-Grad-Bilder machen, wie Google am Donnerstag bekanntgab. Danach soll voraussichtlich ab Mitte Juli der Street-View-Dienst schrittweise aktualisiert werden, bei denen er bisher verfügbar war. Auch Orte der Region wie Gifhorn, Helmstedt, Hildesheim, Hannover, Northeim, Peine und Wolfenbüttel werden neu fotografiert.

Was ist Street View?

Bei Street View kann man aus Googles Kartendienst heraus fotografische Ansichten von Straßenzügen sehen und sich in ihnen auf dem Bildschirm fortbewegen.

In Deutschland wurde Street View Ende 2010 eingeführt. Die Aufnahmen dafür wurden bereits in den Jahren 2008 und 2009 gemacht. Damals machten relativ viele Menschen in Deutschland von ihrem Recht Gebrauch, die Ansicht der Gebäude, in denen sie wohnen, unkenntlich zu machen. Google aktualisierte Street View in Deutschland seitdem nicht, in anderen Ländern schon. Wer sein Wohnhaus auch nach der Aktualisierung verpixelt haben möchte, muss einen neuen Widerspruch einreichen, die Einwände aus dem Jahr 2010 gelten dafür nicht mehr.

Apple legt mit neuen Aufnahmen vor, Google zieht nach

Immer mehr Menschen und Unternehmen in Deutschland hätten Google über die Jahre „nach den Unterschieden zwischen den Street-View-Bildern und der realen Welt, in der sie leben, gefragt“, hieß es in einem Blogeintrag am Donnerstag. Apple hat in seinem Kartendienst, auf den viele vor allem auf dem iPhone zugreifen, ein Konkurrenzangebot mit deutlich frischeren Aufnahmen.

Google ließ bereits im vergangenen Jahr Kamera-Fahrzeuge durch Straßen in Deutschland fahren. Deren Aufnahmen wurden bisher nur für die Verbesserung der digitalen Karten genutzt. Nun sollen sie zum Teil aber auch bei der Aktualisierung von Street View verwendet werden. Gesichter und Autokennzeichen werden bei den Straßenpanorama-Diensten automatisch verpixelt.

Dem Hamburger Datenschutzbeauftragten Thomas Fuchs zufolge trat Google im März an ihn heran, um rechtliche Fragen rund um die Veröffentlichung neuer Bildaufnahmen zu klären. Er betonte, dass die Öffentlichkeit zum Zeitpunkt der Kamera-Aufnahmen 2022 nicht darüber informiert gewesen sei, dass sie auch für Street View verwendet werden könnten. Dies war nach Angaben von Google damals noch nicht beabsichtigt gewesen. Er habe den Konzern aufgefordert, über die geränderten Pläne zu informieren. Google teilte mit, man führe die Aktualisierung in enger Abstimmung mit Fuchs durch. Er ist zuständig, weil Google seine Deutschland-Zentrale in Hamburg hat. lik/red

Kostenlos aufs Handy: Immer top informiert mit den Telegram-Nachrichten der Goslarschen Zeitung!

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region