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Buß- und Bettag

Geständnisse der Schladener Werla-Schüler auf dem Schuldstein

Während Pfarrerin Sonja Achak Schuldeingeständnisse der Kinder und Jugendlichen vorliest, bekleben Werla-Schüler am Buß- und Bettag den im Kunstunterricht hergestellten Schuldstein mit den dazugehörigen Zetteln. Foto: Gereke

Während Pfarrerin Sonja Achak Schuldeingeständnisse der Kinder und Jugendlichen vorliest, bekleben Werla-Schüler am Buß- und Bettag den im Kunstunterricht hergestellten Schuldstein mit den dazugehörigen Zetteln. Foto: Gereke

Schulgottesdienste zum Buß- und Bettag haben an der Werla-Schule Tradition. Die Schladener feiern sie fast so lange, wie der Tag nicht mehr gesetzlicher Feiertag ist. Mittwochvormittag kamen die Schüler wieder in der evangelischen Kirche zusammen.

Von Andreas Gereke Donnerstag, 23.11.2023, 15:00 Uhr

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Schladen. Traditionell feiern die Werla-Schüler Gottesdienste zum Buß- und Bettag. Am Mittwochvormittag ging es dabei um Geständnisse, die an einen Schuldstein kamen.

Mehr als 200 Werla-Schüler nehmen an insgesamt zwei Gottesdiensten zum Buß- und Bettag in der Schladener Kirche teil. Foto: Gereke

Mehr als 200 Werla-Schüler nehmen an insgesamt zwei Gottesdiensten zum Buß- und Bettag in der Schladener Kirche teil. Foto: Gereke

„Lost – wenn möglich, bitte umkehren“ ... Die Route wird neu berechnet – unter diesem Motto feierten die Werla-Schüler Gottesdienst in der Kirche. „Dieser Tag hilft uns, den Holzweg zu verlassen, die eigene Schuld zu erkennen und wenn nötig umzukehren“, sagte Schladens Pfarrerin Sonja Achak.

Auf Suche nach „Opfern“

Zum Thema hatten die Schülerinnen und Schüler ein Anspiel vorbereitet. Auf der einen Seite der coole Moritz, der in der Schule auf der Suche nach „Opfern“ ist, die er drangsalieren kann. Er nimmt Mitschülern T-Shirts weg und zerreißt sie oder besprüht Schulwände mit Farbe. Als die Schmierereien entdeckt werden, gibt er aber Lisa die Schuld – symbolisch reicht er ihr den Schuldsstein weiter.

Auf der Kirchenbank füllen die Kinder und Jugendlichen die Zettel mit den Geständnissen aus. Foto: Gereke

Auf der Kirchenbank füllen die Kinder und Jugendlichen die Zettel mit den Geständnissen aus. Foto: Gereke

Den hatten Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht gefertigt – und er nahm nun eine zentrale Rolle im Gottesdienst ein. „Manche verstecken ihre Schuld aus Angst, andere zu enttäuschen“, erklärte Achak. Sie blickte auf die biblische Geschichte von dem Sohn, der noch zu Lebzeiten des Vaters sein Erbe einfordert, alles verzockt und in den Sand setzt. „Er überlegt sich etwas: seine Umkehr. Und er überlegt sich eine Entschuldigung, bereitet sich auf das Treffen mit dem Vater vor, der ihn schließlich einfach in den Arm nimmt“, erzählte die Geistliche. „Der Bußtag ist eine gute Gelegenheit darüber nachzudenken, welche Schuld wir eigentlich mit uns herumtragen“, fügte sie an.

„Habe mal geklaut“

Die Kinder und Jugendlichen hatten nun die Aufgabe, auf einem Zettel mit einem Steinumriss zu notieren, wo sie schon einmal auf dem Holzweg waren oder Schuld auf sich geladen hatten. Einige Antworten las Achak vor: „Ich habe mal nicht auf meinen Bruder aufgepasst.“ „Ich habe einmal geklaut.“ „Ich habe meine Mutter angelogen.“ „Meine Freundin wurde gemobbt, ich habe nichts unternommen.“ „Meine Lehrerin wurde rassistisch beleidigt. Ich habe weggeschaut.“ Die Zettel mit diesen Sätzen klebten Schülerinnen auf den Bußstein, der im Anschluss mit in die Schule kam.

Die von Sarah Effenberger geleitete Schulband sorgt für die Musik. Foto: Gereke

Die von Sarah Effenberger geleitete Schulband sorgt für die Musik. Foto: Gereke

Die Federführung bei der Vorbereitung des Bußtagsgottesdienstes oblag wieder der Fachleiterin Religion Elisabeth König. Musikalisch begleitete die Schulband unter der Leitung von Schulleiterin Sarah Effenberger den Vormittag.

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