Die „sichere Bank“? Ein Kita-Satz sorgt in Goslar für Ärger

Kinder werden im Landkreis Goslar in Kitas und bei Tagespfelge betreut. Symbolfoto: Pixabay/Esi Grünhagen
Wenn die Lage sowieso nicht rosig ist, kommt jedes Wort auf die Goldwaage: Weil Kita-Fachdienstleiterin Karin Jünke Mitte März im Fachausschuss die Kindertagesstätte als „sichere Bank“ für die Eltern bezeichnete, folgt Protest auf dem Fuße.
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Goslar. Klar: Die Gefahr, dass eine Kita ihren Betrieb von heute auf morgen einstellt, mag geringer sein, als dass sich individuelle Lebensplanungen von Selbstständigen ändern und Konsequenzen haben können. Aber nicht nur die Grashüpfer in Immenrode und die Bachwichtel in Jerstedt fanden die Einschätzung unfair. Für den Verein Kindertagespflege Goslar meldeten sich Vorsitzende Katharina Lammers und Schriftführerin Antje Niebuhr zu Wort, die sich über die Aussage geärgert hatten.
60 Mitglieder - und viele sind lange dabei
Der Verein habe sich 2018 gegründet, zähle 60 Mitglieder und repräsentiere ungefähr die Hälfte aller im Landkreis Goslar tätigen Kindertagespflege-Personen. Die meisten Mitglieder seien seit 2018 dabei und also auch mindestens fünf Jahre im Job tätig. Angela Perschke bei den Uni-Mäusen mit 30 Berufsjahren sowie Birgit Weise vom Wichtelland – beide in Clausthal-Zellerfeld – mit 37 Jahren stünden genau wie Cornelia Lange in Goslar mit ihrem Kunterbunten Connyland und 15 Jahren als Beleg für Kontinuität in der Kindertagespflege.
Diese sei seit vielen Jahren eine wichtige Säule der Kinderbetreuung im Landkreis und biete ein hohes Maß an Flexibilität. Betreuungszeiten würden individuell mit Eltern abgestimmt – in vielen Fällen außerhalb der Kita-Öffnungszeiten.
Die Jünke-Behauptung diskreditiere die Einrichtungen. „Wir möchten ausdrücklich für die Kindertagespflege als Betreuungsform werben“, schreiben Lammers und Niebuhr, „aus pädagogischer Sicht ist die Betreuung in der Kleingruppe ideal für die individuelle Entwicklung von Kindern.“