Brand in Seesen: Technischer Defekt ausgeschlosen

Einsatzkräfte der Feuerwehr Seesen stehen vor dem Wohnhaus in der Bahnhofsstraße. Foto: Feuerwehr Seesen
Am 9. Februar kam es zu einem Brand in einer Dachgeschosswohnung eines Seesener Mehrfamilienhauses. Wie die Polizei Goslar berichtet, könnte man einen technischen Defekt zweifelsfrei ausschließen. Vernehmungen sollen helfen, die Ursache herauszufinden.
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Seesen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Seesen wurden am 9. Februar gegen 21.02 Uhr zu einem Zimmerbrand mit Menschenleben in Gefahr in der Bahnhofsstraße alarmiert. Dort brannte es in einer Wohnung.
Wie die Polizei Goslar nun mitteilt, sei ein technischer Defekt zweifelsfrei auszuschließen. Man habe eine andere Stelle im Dachgeschoss gefunden, an der der Brand ausgebrochen ist, berichtet Markus Lüdke, Pressesprecher der Polizeiinspektion Goslar.
Man setze die Ermittlungen in der kommenden Woche mit Vernehmungen fort, um die Ursache für die Brandentstehung einzugrenzen.
Was war passiert?
„Die Lage war am Anfang total unübersichtlich“, berichtete Julian Lunkewitz, Pressesprecher der Feuerwehr Seesen, gegenüber der GZ. „Uns ist bereits beim Betreten des Gebäudes direkt Asche und Glut ins Gesicht gefallen“, erklärte er. Schnell stellte sich heraus, dass die Feuerwehrleute weitere Kameraden aus Bornhausen nachalarmieren mussten, die sie mit Atemschutztrupps unterstützten. Der Brandmeister vom Dienst löste zugleich das Einsatzstichwort „ManV“ (Massenanfall von Verletzten, Anm. d. Red) aus.
Vorsorglich wurden die Bewohner der Nachbarhäuser evakuiert. „Nach gut einer Stunde war der Brand gelöscht“, heißt es von Markus Lüdke, Pressesprecher der Polizeiinspektion Goslar.

Asche liegt auf einer Geschosstreppe. Foto: Feuerwehr Seesen
Die 23-jährige Frau in der Wohnung erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde leicht verletzt in einem Krankenhaus behandelt. Auch die fünf anderen Mieter der beiden anderen Wohnungen konnten nicht in ihre Haushalte zurückkehren, da die Polizei den Brandort noch in der Nacht beschlagnahmte und versiegelte. Sie kamen bei Familienangehörigen unter.
Für die Nachlöscharbeiten mussten im Bereich des Spitzbodens die Dielen und das sich darunter befindliche Dämmmaterial entfernt werden. Die Stelle konnte von den Feuerwehrleuten mit der Hilfe einer Wärmebildkamera kontrolliert und die Meldung „Feuer aus“ erteilt werden.

Stromkabel hängen aus einer Zwischendecke. Foto: Feuerwehr
Eine weitere Herausforderung beschäftigte die Einsatzkräfte während des Einsatzes: Die Katze der 23-jährigen Bewohnerin war noch immer in der Brandwohnung. „Kameraden unter Atemschutz suchten unter völliger Nullsicht nach dem Tier und fanden es nach knapp zwölf Minuten. Sie wurde folglich beim tierärztlichen Notdienst betreut,“ erläuterte Lunkewitz. Um die Wohnung schneller zu entrauchen, wurden Überdrucklüfter eingesetzt.
Die Polizei Goslar schätzt den entstandenen Sachschaden grob auf einen fünfstelligen Betrag.
Insgesamt waren 66 Einsatzkräfte der Feuerwehren Seesen und Bornhausen sowie das DRK Seesen, die Polizei und Rettungsdienstkräfte des Landkreis Goslar und Northeim im Einsatz.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass Brandermittler den Ausbruchsort des Feuers in der betroffenen Wohnung ausgemacht hätten. Dies ist nicht korrekt: Bei der betreffenden Stelle handelt es sich um einen andere Örtlichkeit im Dachgeschoss.