Bahnstreik: Diese Verbindungen in der Region sind betroffen

Bahnstreik: Die Gewerkschaft EVG lässt viele Züge in den Depots – auch in der Region. Foto: Bodo Marks/dpa
Im Lokführer-Tarifkonflikt ist keine Entspannung absehbar. Wieder durchkreuzt ein Arbeitskampf Reisepläne. Für Tausende heißt es erneut zu improvisieren. Die GZ weiß, welche Verbindungen in der Region vom Warnstreik betroffen sein werden.
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Bei der Bahn steht der nächste Warnstreik bevor. Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, die Arbeit am Donnerstagabend niederzulegen. Der Ausstand bei der Deutschen Bahn soll im Güterverkehr um 18 Uhr, im Personenverkehr dann um 22 Uhr beginnen und am Freitagabend um 22 Uhr enden. Einschränkungen werden schon vor Beginn des Warnstreiks erwartet, ebenso danach.
Während des Ausstands gilt ein Notfahrplan mit stark reduziertem Angebot. Die Deutsche Bahn will wie beim ersten GDL-Warnstreik wieder rund 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechterhalten. In Bayern wird das nach Angaben der Bahn jedoch nicht möglich sein, weil man dort noch mit den Folgen des starken Schneefalls zu tun habe.
Ein Ersatzverkehr mit Bussen könne aufgrund fehlender Buskapazitäten so kurzfristig aber nicht eingerichtet werden, so die Bahn.
In der Region werden folgende Verbindungen der Deutschen Bahn von dem Warnstreik betroffen sein:
RB 40 (Braunschweig Hbf-Helmstedt): Die Züge fahren vereinzelt
RB 44/RB 48 (Braunschweig-Salzgitter-Lebenstedt): Die Züge fallen aus
RB 45 (Braunschweig Hbf-Schöppenstedt): Die Züge fahren vereinzelt
RB 46 (Braunschweig Hbf-Herzberg(Harz): Die Züge fahren vereinzelt
RB 80/81 (Göttingen/Bodenfelde-Nordhausen): Die Züge fahren vereinzelt
RB 82 (Göttingen-Kreiensen-Bad Harzburg): Die Züge fahren vereinzelt
Erixx-Strecken nicht betroffen
Wie Erixx Niedersachsen mitteilt, sind die Mitarbeiter des Celler Unternehmens nicht zum Streik aufgerufen. „Es ist jedoch zu beachten, dass bei betrieblichen Einschränkungen seitens der Infrastrukturanbieter und -betreiber, beispielsweise in Stellwerken oder in der Betriebszentrale, mit Einschränkungen in Form von (Teil-)Ausfällen und Verspätungen zu rechnen ist. Die zuständigen Stellen stehen diesbezüglich in ständigem Kontakt, um auf mögliche aktuelle Entwicklungen schnell reagieren zu können“, so das Unternehmen. Man rechne zudem mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen in den Zügen.
Unmut bei Fahrgastvertretern
Der Zeitpunkt der Warnstreikankündigung am Mittwochabend stieß auf Unmut beim Fahrgastverband Pro Bahn. „Was wir kritisieren, ist die Kurzfristigkeit. Wir möchten, dass zwei Tage vorher bekannt gegeben wird, wann gestreikt wird, damit sich der Fahrgast darauf einstellen kann“, sagte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß.
Proteste der Streikenden sind in Frankfurt, Köln und München geplant. Für ihre Forderungen stark machen wollen sich GDL-Mitglieder außerdem in Potsdam, am Tagungsort der laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Für die Bahn gelte dasselbe wie für den öffentlichen Dienst, sagte Ulrich Silberbach, der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes. „Wer qualifizierte Fachkräfte gewinnen und halten will, muss attraktive und wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen anbieten.“

Das Logo der Deutschen Bahn ist auf der Front eines ICE zu sehen.
Bahn: GDL-Forderungen unerfüllbar
Die Deutsche Bahn kritisierte, die GDL vermiese Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel sei verantwortungslos und egoistisch, hatte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler kritisiert. „Anstatt zu verhandeln und sich der Wirklichkeit zu stellen, streikt die Lokführergewerkschaft für unerfüllbare Forderungen. Das ist absolut unnötig.“
Zuletzt hatte die GDL bei der Bahn am 15. und 16. November zum Warnstreik aufgerufen. Im März und April hatte die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) jeweils einen Tag lang zu Warnstreiks aufgerufen. In der ungewöhnlich hart geführten Tarifrunde der Lokführer läuft bereits auch eine Urabstimmung über unbefristete Streiks. lik/dpa