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Neuer Glanz in Heißum

72-Stunden-Aktion: Landjugend saniert Mausebrunnen-Areal

Schweres Gerät bringen die Mitglieder der Landjugend Nordharz auf dem Mausebrunnen-Areal zum Einsatz, um die ihr gestellten Aufgaben binnen 72 Stunden bewältigen zu können. Foto: Neuendorf

Schweres Gerät bringen die Mitglieder der Landjugend Nordharz auf dem Mausebrunnen-Areal zum Einsatz, um die ihr gestellten Aufgaben binnen 72 Stunden bewältigen zu können. Foto: Neuendorf

Die Nordharzer Landjugend erfüllt die Aufgaben der 72-Stunden-Aktion mit Bravour. Das Areal des Mausebrunnens bei Heißum erstrahlt in neuem Glanz. Neu sind auch 18 Sitzbänke aus Rundhölzern sowie ein neuer Steh- und Esstisch am beliebten Ausflugsort.

Von Andreas Gereke Dienstag, 16.05.2023, 05:59 Uhr

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Heißum. Auftrag erfüllt: Bei der 72-Stunden-Aktion der Niedersächsischen Landjugend packten die Nordharzer die ihr gestellten Aufgaben souverän. Sie hübschten das Areal rund um die Mausebrunnenquelle bei Heißum aber nicht einfach nur auf, sondern sanierten die teils marode Anlage sogar.

Was man in 72 Stunden alles vollbringen kann, das demonstrierten die Mitglieder der Nordharzer Landjugend eindrucksvoll rund um die Mausebrunnenquelle. Sie gestalteten die Schutzhütte zu einer Grillhütte um und mauerten im Innern einen Grill. Außerdem erneuerten sie das Dach und versahen die Holzkonstruktion mit einem neuen Anstrich. „Darüber hinaus bauten wir 18 neue Sitzbänke aus Rundhölzern sowie einen neuen Steh- und Esstisch“, erzählt Christian Achilles, Vorsitzender der Landjugend Nordharz. Und sie reparierten das Geländer rund um den Mausebrunnenteich und führten die bestehende, etwa anderthalb Meter lange Benjeshecke fort. Sie misst nun etwa 20 Meter und reicht bis zum Mausebrunnenweg. „Zudem gruben wir die Beete durch und pflanzten an der Quelle Farne“, berichtet Achilles.

Der Grundwasserstand ist derzeit zu niedrig, es plätschert kein Wasser. Foto: Neuendorf

Der Grundwasserstand ist derzeit zu niedrig, es plätschert kein Wasser. Foto: Neuendorf

„Ein Bisschen mehr“

Eine Aufgabe gestaltete sich umfangreicher als vorgesehen. Eigentlich sollte die Landjugend den Weg zwischen Quelle und Teich nur mit einer dünnen Kiesschicht aufschottern. „Daraus wurde ein Bisschen mehr“, umschreibt es Achilles. Es stellte sich nämlich heraus, dass das alte Tonrohr, was eigentlich das Wasser von der Quelle unterirdisch zum Teich führte, defekt war. Wasser konnte nicht mehr ankommen. Also kofferten sie den ganzen Bereich aus, verlegten ein neues Rohrsystem samt Drainage, damit Wasser gesammelt und in den Teich geleitet werden kann. „Seit Fertigstellung ist der Wasserspiegel des Teiches schon um 20 Zentimeter angestiegen“, berichtet Achilles stolz.

Auch das Areal um die Quelle herum hübschen die Nordharzer Jugendliche auf. Foto: Neuendorf

Auch das Areal um die Quelle herum hübschen die Nordharzer Jugendliche auf. Foto: Neuendorf

Eine Idee, die die Mausebrunnenclubler hatten, gestaltete sich aber als unausführbar. Sie regten an, den Zugang zur Mausebrunnenquelle neu mit Kies anfüllen und die Sandsteineinfassungen wieder neu zu setzten. „Gegen Kies als Material legte die Untere Naturschutzbehörde kurz vor Start der Aktion ihr Veto ein. Wir hätten nur gebrochenen Sandstein verwenden dürfen, der wäre in der Kürze der Zeit aber nicht zu beschaffen gewesen“, erzählt der Landjugend-Vorsitzende.

Die Schutzhütte wird zur Grillhütte und erhält einen neuen Anstrich. Foto: Neuendorf

Die Schutzhütte wird zur Grillhütte und erhält einen neuen Anstrich. Foto: Neuendorf

Alle anderen Herausforderungen meisterten die Akteure. Denn auch das Wetter spielte nach dem Gewitter am Donnerstagabend mit. Schwere Maschinen gelang es, bei einem Verleih zu beschaffen, der die Aktion sponserte. „Am kritischsten ist tatsächlich der Faktor Zeit. Wenn man eine Betonplatte gießt, muss das Ganze erst einmal aushärten. Man kann ja nicht sofort darauf mauern“, nennt er ein Beispiel. „Und auch die Materialbeschaffung an einem Samstagnachmittag ist nicht einfach“, bilanziert er.

„Zutiefst bewegt“

Am Sonntagabend – 72 Stunden nach Start der Aktion – trafen sich dann alle Beteiligten zum Abschluss auf dem Mausebrunnen-Areal. Sehr beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Mausebrunnenclubs Heißum bei der Übergabe. „Ich war persönlich zutiefst bewegt über das, was die Landjugend Nordharz in nur 72 Stunden dort an der Mausebrunnenquelle geschaffen hat. Dieses Vorhaben hätte der Club in so einer kurzen Zeit mit seinen Mitgliedern und Mitteln nicht erreichen können“, erklärte Mausebrunnenkönig Hans Hesse. „Wir sind sehr stolz auf diese jungen Leute, auf ihre Arbeit und ihr Engagement. Alle waren hoch motiviert, das Projekt umzusetzen“, lobte er. In diese Kerbe schlugen auch Heißums Ortsbürgermeisterin Dr. Claudia Moog und Landtagsabgeordneter Christoph Willeke, der Landjugend-„Agent“ war und den Nordharzern die Aufgabe überbracht hatte. Alle könnten stolz auf das Geleistete sein. Ein Landessieger wird aus den einzelnen Aktionen nicht gekürt. Ziel der Aktion war es, etwas für die Dorfgemeinschaft zu schaffen und gleichzeitig die eigene Gemeinschaft zu stärken. Achilles: „Wir haben gezeigt, dass die Jugend auf dem Land etwas bewegen kann.“

Ein Schild erinnert an die Aktion am Mausebrunnen. Foto: Neuendorf

Ein Schild erinnert an die Aktion am Mausebrunnen. Foto: Neuendorf

Die Aufgabe der 72-Stunden-Aktion hätte in diesem Jahr übrigens nicht besser gewählt worden sein – sie passte perfekt. Denn in anderthalb Wochen lädt zu Pfingsten der Mausebrunnenclub wieder zu seinem berühmten Fest nach Heißum. In diesem Jahr steigt die 90. Auflage des Kultereignisses mit dem Daumenfrühstück an der Quelle am Pfingstmontag.

Bei der Abschlussveranstaltung kommen alle Akteure der Aktion zusammen. Insgesamt nehmen knapp 60 Mitglieder der Landjugend Nordharz an ihr teil. Foto: Biener

Bei der Abschlussveranstaltung kommen alle Akteure der Aktion zusammen. Insgesamt nehmen knapp 60 Mitglieder der Landjugend Nordharz an ihr teil. Foto: Biener

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