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Dreiwöchige Aktion für die Ökobilanz

Ab aufs Rad: Jeder Kilometer zählt für Klima und Wettbewerb

Auf zur ersten Runde: Mit der Polizei vorneweg führt eine erste Fahrt rund um die Goslarer Jakobikirche.

Auf zur ersten Runde: Mit der Polizei vorneweg führt eine erste Fahrt rund um die Goslarer Jakobikirche. Foto: Heine

Radeln für ein besseres Klima: Drei Wochen lang nimmt Goslar erneut am bundesweiten Stadtradeln teil. Erstmals hat der Landkreis auch für Seesen und Bad Harzburg den Hut auf. Zum Startschuss schwangen sich auch drei Hauptverwaltungsbeamte aufs Rad.

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Von Frank Heine
Mittwoch, 14.08.2024, 04:00 Uhr

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Goslar. Strahlender Sonnenschein am Himmel, exzellente Laune bei den Teilnehmern und eine erste (erlaubte) Runde rund um die Jakobikirche durch die Goslarer Fußgängerzone mit der Polizei an der Spitze: Das Stadtradeln hat am späten Montagnachmittag seine zweite Auflage für Goslar eingeläutet. Erstmals bildet der Landkreis ein organisatorisches Dach, unter dem sich auch Seesen und Bad Harzburg eingefunden haben.

Umweg über den Marktplatz

Für die Sehusa-Stadt war Bürgermeister Eric Homann (CDU) eigens in die Welterbestadt gekommen. Die Kurstadt hatte für ihre Premiere dagegen einen gesonderten Heimspieltermin gewählt. Landrat Dr. Alexander Saipa (SPD) nahm auf der Fahrt zum Start einen kleinen, aber raffinierten Umweg von der Klubgartenstraße über den Goslarer Marktplatz, wo die Verantwortlichen im Vorjahr das Go gegeben hatten. Jeder Kilometer zählt schließlich bis zum Ende am 1. September in der Ökobilanz.

Und auch ein Foto im Stehen gibt es: Vor dem Plakat machen Stadt- und Landkreis-Oberhäupter noch einmal Werbung für drei Wochen Radfahren fürs Klima.

Und auch ein Foto im Stehen gibt es: Vor dem Plakat machen Stadt- und Landkreis-Oberhäupter noch einmal Werbung für drei Wochen Radfahren fürs Klima. Foto: Heine

Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) nutzte die Zeit, um für sich das am besten geeignete Gefährt herauszufinden. Ansonsten hatten sich Ratspolitiker, Verwaltungsmitarbeiter, ehemalige und aktive Polizisten sowie Teilnehmer des Vorjahres und neue Teams eingefunden, um beim Beginn des Radelns ein umweltfreundliches Zeichen zu setzen.

Motorsportler lassen Motor weg

Frisch angemeldet hatte sich etwa der Motor-Sport-Club Langelsheim mit dem hochheiligen Versprechen, beim Radeln auch wirklich keinerlei Motorhilfe einzusetzen. Ein fröhlicher Vorsitzender Kai-Uwe Meyer zerstreute da jeden Zweifel der Konkurrenz. Konkurrenz? Ja, in der Tat hat das Radeln auch einen Wettbewerbscharakter, weil es am Ende in diversen Kategorien Pokale für die Meistfahrer gibt.

Eigentlich geht es in der Aktion, die das Klima-Bündnis erstmals 2008 auf die Straße gesetzt hatte, aber ums breite Mitmachen. Ziel ist es demnach, in drei Wochen so viele Alltagswege wie möglich klimafreundlich mit dem Fahrrad zu machen – egal, ob auf dem Fahrrad, Pedelec oder im Rollstuhl. In der Ankündigung der Stadt heißt es: „Jeder Kilometer zählt – erst recht, wenn er sonst mit dem Auto zurückgelegt worden wäre.“ Die bundesweite Aktion läuft von Mai bis September. In Niedersachsen wird sie vom ADFC und dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung unterstützt.

Appell an die Fairness

Im Vorjahr hatte es am Ende einige Irritationen gegeben, weil im Kampf um den Goslarer Gesamtsieg bis eine Woche nach dem Fahrende immer noch mehr Kilometer nachgemeldet wurden. Das ist nämlich grundsätzlich möglich und auch erwünscht. Aber, und da appellieren die Verantwortlichen an die Fairness aller, es sollten am Ende aber auch nur die wirklich gefahrenen Kilometer gelten. Aber wer will das schon exakt kontrollieren können? Goslars Klimamanager Mario Schmidt kündigte an, Plausibilitätsprüfungen vorzunehmen. Im Vorjahr, als sich in Goslar mehr als 300 Personen hatten registrieren lassen, hatte der Administrator jedenfalls keine besonderen Auffälligkeiten festgestellt.

Apropos Nachmelden: Wer den Start bisher verpasst hat, aber seit Montag schon viele Kilometer auf dem Rad heruntergerissen hat, kann auch diese Leistung nachmelden – alles auf Vertrauensbasis. Nun war die Stadt Goslar anders als Bad Harzburg und Seesen vergleichsweise spät an die Öffentlichkeit gegangen und hatte offenkundig auch nicht zielgerichtet geworben. So hatten eine gute Stunde vor dem Startschuss am Montag Bad Harzburg mit 47 Teams und Seesen mit 38 Teams die Nase noch deutlich vor dem doppelt so großen Goslar mit nur 18 Teams. Aber dieser Vorsprung lässt sich wohl noch aufholen.

Es winken Pokale

Stichwort Wettbewerb: Nach Auskunft der Stadt warten auf die fahrradaktivsten Einzelkämpfer und Teams mit den meisten Kilometern und Touren verschiedene Pokale, die in einer Abschlussveranstaltung überreicht werden. Deren Termin steht noch nicht fest, soll aber noch rechtzeitig bekanntgegeben werden. Ansonsten gilt, was Oberbürgermeisterin Schwerdtner sagt: „Drei Wochen lang dreht sich wieder alles ums Fahrradfahren. Wir treten gemeinsam in die Pedale, sammeln Kilometer und sparen CO . Dabei tun wir nicht nur unserer Gesundheit etwas Gutes, sondern auch dem Klima.“ Ein großer Teil der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehe nämlich im Verkehrssektor.

Weitere Informationen zur Aktion gibt es im Internet unter www.stadtradeln.de/goslar. Dort sind auch weitere Anmeldungen möglich.

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