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Max und Mila Dorka

Für ihre App-Idee: Bad Harzburger Schüler sahnen Preise ab

In Berlin bekommen Max und Mila Dorka den Preis der Initiative „Startup Teens“ überreicht.

In Berlin bekommen Max und Mila Dorka den Preis der Initiative „Startup Teens“ überreicht. Foto: Philip Nuernberger

Das Bad Harzburger Geschwisterpaar Max und Mila Dorka hat zwei weitere Preise für seine Idee einer Ticket-App für Behinderte überreicht bekommen. Noch gibt es nur einen Prototypen der Anwendung. Gesucht wird nun ein Programmierer, der mit einsteigt.

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Von Christoph Exner
Sonntag, 07.07.2024, 12:00 Uhr

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Bad Harzburg/Berlin. Aus einer Idee, die vergangenes Jahr im Rahmen des Unterrichts am Bad Harzburger Werner-von-Siemens-Gymnasium entstand, könnte bald ein echtes Geschäft werden: Für ihre App „Handic:app“ haben der 14-Jährige Max Dorka und seine zwei Jahre ältere Schwester Mila jetzt in Berlin den mit 10.000 Euro dotierten Businessplan-Wettbewerb der Non-Profit-Initiative „Startup Teens“ gewonnen. Zuvor hatten sie in Hannover bereits im landesweiten Gründungswettbewerb für digitale Projekte von Schülern, „Digitalstarter“, gesiegt sowie den „Eco-Preis“ überreicht bekommen, ein Wettbewerb, der nachhaltige Projekte und Ideen junger Menschen auszeichnet (die GZ berichtete).

Bislang existiert „Handic:app“ nur als Prototyp. In möglichst naher Zukunft soll die App jedoch auf den Markt kommen und herunterzuladen sein.

Bislang existiert „Handic:app“ nur als Prototyp. In möglichst naher Zukunft soll die App jedoch auf den Markt kommen und herunterzuladen sein. Foto: Screenshot

Wie wäre es, wenn man unkompliziert ein Behindertenticket für eine Veranstaltung online kaufen könnte? Mit „Handic:app“ soll das künftig funktionieren. Deren Grundansatz ist: Menschen mit Handicap können sich dort registrieren, ihren Behindertenausweis einscannen und es wird automatisch das für sie passende Ticket zur ausgewählten Veranstaltung gebucht. Beispielsweise ein Rollstuhlticket mit Begleitperson, erklärt Max Dorka, der selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist.

Bislang nur Prototyp

Noch handelt es sich bei „Handic:app“ um keine fertig programmierte App. Es existiert lediglich ein Konzept beziehungsweise ein Prototyp, den die Geschwister über eine Internetseite erstellt haben. Mit ihrer Idee haben die beiden Bad Harzburger aber schon jetzt überzeugt. In nur wenigen Wochen räumten sie alle namhaften Preise für Geschäftsideen junger Menschen ab und knüpften überdies noch potenziell wegweisende Kontakte.

Sowohl in Hannover als auch in Berlin muss das Bad Harzburger Geschwisterpaar seine Idee vor einer Jury vorstellen.

Sowohl in Hannover als auch in Berlin muss das Bad Harzburger Geschwisterpaar seine Idee vor einer Jury vorstellen. Foto: Privat

Für den „Digitalstarter“-Preis hatten mit Sicherheit auch viele Bad Harzburger abgestimmt. Wie berichtet, war der Gewinner des Wettbewerbs nämlich über ein sogenanntes Crowdvoting ermittelt worden. Anfang des Monats ging es für die Dorkas nun nach Berlin, ins Axel-Springer-Hochhaus, 19. Etage. Dort präsentierten die Geschwister ihre Idee vor einer achtköpfigen Jury. Ein beeindruckendes Erlebnis, wie die beiden auf Nachfrage berichten.

Unter allen Teilnehmern waren Max und Mila als erste dran. „Das war sehr aufregend. Wir waren sehr nervös“, erzählen die beiden Bad Harzburger. „Klar haben wir immer gehofft, dass wir gewinnen.“ Als es dann wirklich soweit war und sie den Preis in der Kategorie „Impact Entrepreneurship“ überreicht bekamen, sei die Freude riesig gewesen.

Einsteiger gesucht

Was nach der Verleihung folgte, war jedoch nicht minder wichtig. Im Gegenteil. Zweimal zwanzig Minuten lang hatten die Geschwister die Möglichkeit, mit Unternehmern und Fachleuten ins Gespräch zu kommen. Eine tolle Gelegenheit, sich vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. „Wir haben sehr viele neue Leute kennengelernt, die uns womöglich weiterhelfen können“, berichten die Geschwister. Das dürfte ordentlich Rückenwind geben.

Im Juni bekommen Max und Mila Dorka bereits den mit 500 Euro dotierten "Digitalstarter"-Preis überreicht.

Im Juni bekommen Max und Mila Dorka bereits den mit 500 Euro dotierten "Digitalstarter"-Preis überreicht. Foto: Niedersachsen.next Startup

Aber wie geht es denn nun weiter für die jungen Entwickler? „Wir wollen die App auf jeden Fall bei uns behalten“, betonen beide nach wie vor. Einen Verkauf der Idee schließen sie also aus. Gebraucht wird jedoch trotzdem jemand mit Know-How, der ins Projekt einsteigt und die App programmiert, sodass sie auch marktreif wird.

Zusätzlich zu den bereits geknüpften Kontakten haben die beiden Bad Harzburger nach der Preisverleihung Mentoren zur Seite gestellt bekommen, an die sie sich nun ebenfalls wenden können, berichten sie. Was auch immer nun aus dem Projekt wird – Max und Mila Dorka haben schon jetzt sehr viel für sich mitgenommen, betonen sie: „Unabhängig davon, wie es mit unserer App weitergeht, hat uns das in unserer Entwicklung weitergebracht“, sagt Max Dorka. „Wir sind gewachsen.“

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