Lesung im Mönchehaus über afrikanische Kunst der !Xun und Khwe

Das neue Buch über die Kunst der !Xun und Kwe ist neu erschienen. Im Mönchehaus erfahren die Besucher mehr. Foto: Privat
Die Ausstellung „Bushman Art“ im Goslarer Mönchehaus mit Werken afrikanischer Künstler aus den Völkern der !Xun und Khwe begeisterte viele Besucher. Nun stellt das Museum einen Bildband zur Sammlung von Hella Rabbethge-Schiller vor.
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Goslar. Zu einer Lesung über die Kunst der afrikanischen Völker !Xun und Khwe lädt das Goslarer Mönchehaus am Sonntag, 16. Juni, ein. Das Museum hatte im vergangenen Jahr die Ausstellung „Bushman Art“ gezeigt, die zahlreiche Besucher beeindruckte. Längst ist der Katalog vergriffen. Doch nun gibt es ein neues Buch zu diesem Thema.
Kunstsammlerin Hella Rabbethge-Schiller präsentiert neuen Kunstband
Kunstsammlerin Hella Rabbethge-Schiller, die damals die ausgestellten Bilder zur Verfügung gestellt hatte, will im Mönchehaus Museum im ein neues Buch vorstellen. Es handelt sich um eine im Verlag Arnoldsche erschienene Publikation zu ihrer Einbecker Sammlung. Der reich bebilderte Hardcover-Kunstband trägt den Titel „The !Xhun & Khwe Art Project – zeitgenössische Kunst der San aus Südafrika“. Er ist in Deutsch und Englisch abgefasst, enthält neben weiteren Beiträgen einen Aufsatz der Museumsleiterin Dr. Bettina Ruhrberg und ist an diesem Tag zum Sonderpreis erhältlich.
Der Eintritt ist frei. Die Lesung beginnt um 11.30 Uhr.
„The !Xhun & Khwe Art Project“
Im sogenannten „!Xun & Khwe Art Project“ gaben die aus Nachbarländern nach Südafrika geflüchteten Menschen ihrer ursprünglich orale Erzähltradition in Ölgemälden und Druckgrafiken eine neue Form. Die Kunstwerke entstanden in einem kurzen Zeitraum des Wandels von der traditionellen Lebensweise zu einer modernen Gesellschaft. Angehörige dieser vor allem in Namibia und Angola ansässigen Bevölkerungsgruppen nahmen die enorme Anstrengung auf sich, weil sie, involviert in die dortigen kriegerischen Auseinandersetzungen um die Unabhängigkeit Namibias, das Land verlassen mussten und in Südafrika Zuflucht fanden. Zunächst in Schmidtsdrift untergebracht, wurden sie später in der Nähe von Platfontein angesiedelt.
Das Kunst-Project wurde 1993 von der südafrikanischen Künstlerin Catharina Scheepers Meyer ins Leben gerufen, um den Geflüchteten eine Möglichkeit der künstlerischen Auseinandersetzung mit Ihrer Situation zu geben. So konnten sie sich ihren Traditionen beschäftigen und diese aus der oralen Tradierung in Bilder übersetzen. Gleichzeitig bot die Kunst die Möglichkeit, sich mit ihren Hoffnungen und Vorstellungen für das neue Leben in Südafrika befassen.
300 Abbildungen: Einzigartige Einblicke in die Kunst der !Xun und Khwe
Jeder Künstler entwickelte einen eigenen Stil, wobei sie sich immer wieder gegenseitig beeinflussten. So sind die oft auf schematische Kürzel abstrahierten Bäume und Pflanzen – ebenso wie die flächig in Umrissen gezeichneten Tiere und Menschen – in fast allen Arbeiten in lebhafte Farbfelder eingebunden oder mit einem ornamentalen Liniengerüst verflochten. Inspiration lieferten etwa die Felsgravuren und -zeichnungen im südlichen Afrika. Überwiegend visualisieren die Bilder die magischen Vorstellungswelten der !Xun und Khwe, ihre Mythen, Träume und Symbole sowie Natur- oder Jagdszenen. Das Buch zeigt die schöpferische Ausdruckskraft und Vielfalt der Künstler in rund 300 Abbildungen.