Tourismus im Harz: Dehoga erwartet Umsatz-Rückgänge

Steigende Preise belasten nach Einschätzung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zunehmend die Tourismusbranche im Harz. Foto: dpa
Der Hotel- und Gaststättenverband in Sachsen-Anhalt rechnet wegen der Preissteigerungen mit negativen Folgen für das Gastgewerbe: Die Menschen würden weniger Geld in Gaststätten ausgeben. Wegen des Klimawandels sei zudem die Wintersaison gefährdet.
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Harz/Magdeburg. Die gestiegenen Verbraucherpreise belasten Sachsen-Anhalts Gastgewerbe nach Angaben der Branche zunehmend. „Wir sehen rückläufige oder stagnierende Umsätze“, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt.
Viele Menschen überlegten es sich zweimal, ob sie in die Gaststätte gehen sollten oder zu Hause essen. Mit Blick auf die Weihnachtszeit hofft die Branche auf Besserung. Allerdings hätten sich die Preise für weihnachtstypische Lebensmittel wie Gänse und Enten enorm erhöht, sagte Schmidt. Entsprechend müssten auch Preise im Gastgewerbe steigen, was womöglich Kunden abschrecke.
Weniger Neueröffnungen
Auch Neueröffnungen blieben aus. Diese gebe es größtenteils nur noch im Imbiss- und Lieferbereich, führte Schmidt aus. Die wenigsten Neueröffnungen erfolgten in der klassischen Gastronomie. In allen Teilen des Gastgewerbes sei zu beobachten, dass Investitionen zurückgehalten werden. Das hänge auch mit den gestiegenen Baukosten und dem allgegenwärtigen Personalmangel zusammen.
Die Situation im Harz bereitet dem Dehoga-Vorsitzenden Michael Schmidt zusätzlich Sorgen. Es gebe viele Betriebe, die in der Wintersaison ihr Hauptgeschäft machten. Insbesondere einige Regionen im Harz profitierten stark vom Wintertourismus. Da mit den wärmeren Temperaturen die Schneesicherheit wegfalle, blieben Kunden weg. Einige Betriebe würden erwägen, für die Wintermonate zu schließen. „Die Schneesicherheit existiert meiner Meinung nach noch nicht mal über 800 Metern“, sagte der Dehoga-Chef. Deswegen erwarte er für die kommenden Monate im Harz ein rückläufiges Geschäft. dpa