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Kauf weiterer Wagen geplant

St. Andreasberg: Ein E-Auto für Bürger und Urlauber

Freuen sich über das erste Auto des E-Car-Sharing-Projekts in der Stadt Braunlage (von links): Stefanie Heasman, Karl-Heinz Plosteiner, Wolfgang Langer, Ines Kühne, Cathleen Hensel, Birgit Schuller, Thomas Reiß und Frank Uhlenhaut. Foto: Eggers

Freuen sich über das erste Auto des E-Car-Sharing-Projekts in der Stadt Braunlage (von links): Stefanie Heasman, Karl-Heinz Plosteiner, Wolfgang Langer, Ines Kühne, Cathleen Hensel, Birgit Schuller, Thomas Reiß und Frank Uhlenhaut. Foto: Eggers

Wer künftig mit dem Bus zu seinem Urlaub nach St. Andreasberg anreist, ist mobiler. Die Stadt Braunlage vermietet ab sofort über die Einharz-Initiative ein Elektro-Auto an Touristen, aber auch an die Bürger. Das Projekt ist jetzt vorgestellt worden.

Von Michael Eggers Donnerstag, 01.06.2023, 10:00 Uhr

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St. Andreasberg. Die Freude bei den Verantwortlichen war riesengroß. Von sofort an können Bürger und Urlauber der Stadt Braunlage ein Elektro-Auto für 27 Euro pro Tag und 33 Cent pro gefahrenen Kilometer mieten. Das Vorhaben ist Bestandteil der Einharz-Initiative, die von der Kommune unterstützt wird.

Der erste Bürger St. Andreasbergs hat den Wagen – einen Peugeot 208 – bereits am Freitag vor Pfingsten genutzt. In der Zeit davor – das Elektroauto ist bereits beim Stadtfest in St. Andreasberg vergangenes Jahr vorgestellt und von der Kommune gekauft worden – hat die Stadt Braunlage die neue Errungenschaft erst einmal als Dienstwagen genutzt.

„Bevor wir vermieten konnten, mussten noch einige Dinge geklärt, und einige Kinderkrankheiten ausgemerzt werden“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Langer bei der Vorstellung des Projekts auf dem Parkplatz vor dem Kurhaus der Bergstadt. Auf diesem Gelände steht die Ladestation des Autos, die jeweils Start- und Endpunkt für die Vermietung ist.

Auch wenn die Stadt für Braunlage und Hohegeiß in einiger Zeit ebenfalls Elektro-Autos anschaffen will – „Für den nächsten Wagen haben wir das Geld bereits im Haushalt eingeplant“ (Wolfgang Langer) – sei es aber künftig nicht möglich, beispielsweise von Braunlage nach St. Andreasberg zu wandern, dann mit dem Elektro-Auto zurückfahren und es in Braunlage an der Ladesäule stehen zulassen. „Die Ladesäule in St. Andreasberg ist immer der Start- und der Endpunkt“, betonte Ines Kühne, die im Rathaus das Projekt zusammen mit Birgit Schuller betreut.

Höchstens drei Tage

Beim E-Car-Sharing-Projekt der länderübergreifenden Einharz-Initiative gebe es mittlerweile 20 Leihautos in 14 Städten, die meisten davon im Harz, aber beispielsweise auch Duderstadt oder Einbeck aus dem Vorharz machen mit, erklärte Geschäftsführer Frank Uhlenhaut. Er rät der Stadt Braunlage, die weiteren Fahrzeuge zügig anzuschaffen. „Das erhöht die Akzeptanz“, meinte er.

Denn wenn die Wagen selten gemietet werden könnten, weil sie immer unterwegs sind, könnten gerade die Bürger dann irgendwann nicht mehr nachfragen.

Die Höchstmietdauer seien eigentlich drei Tage. Wenn aber ein Bürger aus der Stadt den Wagen länger nutzen wolle, seien nach Absprache auch mehr Miettage möglich. Das Elektroauto sei aber nicht dafür gedacht, dass der Nutzer es mietet und damit beispielsweise für zwei, drei Wochen in den Urlaub fährt.

Der Bürgermeister betonte bei der Vorstellung, dass die Stadt bei dem Wagen auch klar die Urlauber im Blick hat. „Gerade viele jüngere Gäste reisen nicht mehr unbedingt mit dem Auto an“, meinte er. Wenn diese Urlauber jetzt aber mal nach Wernigerode oder zum Hexentanzplatz nach Thale fahren wollen, könnten sie sich für ein paar Stunden das Elektro-Auto mieten und dann da hin fahren.

Denn der neue Wagen kann auch stundenweise gemietet werden. Das kostet zwischen 7 und 22 Uhr 2,50Euro und zwischen 22 und 7Uhr 1,50 Euro. Die 33 Cent für den gefahrenen Kilometer kommen aber in allen Fällen dazu.

Das Mieten funktioniert am besten mit dem Handy, in dem man eine App herunterlädt, aber es geht auch über die Internetseite sharing.einharz.de, die Tourist-Info in St. Andreasberg oder die Stadt Braunlage, über die man jeweils eine sogenannte RFID-Karte bekommt (RFID steht für Radio-Frequency Identification-Dates). Mit dieser Karte lassen sich dann die Nutzzeiten für den Wagen ebenfalls buchen, zudem kann das Auto mit der Karte auch geöffnet werden.

Bankdaten hinterlassen

Sowohl bei der App, als auch bei der Nutzung der RFID-Karte muss der Nutzer entweder seine Bankdaten mit Abbuchungserklärung oder eine Kreditkarte hinterlassen, mit denen dann der Mietpreis beglichen werden kann. Über die App, mit der das Auto auch leicht reserviert werden kann, sei das ziemlich komplikationslos möglich.

Der Mieter findet im Auto dann unter anderem den Schlüssel, eine Ladekarte und auch ein Ladekabel, mit dem bei längeren Fahrten der Akku des Wagens gefüllt werden kann. Den Preis für das Laden zahlt dabei die Stadt. Der Mieter zahlt nur für die Kilometer und die Tages- oder Stundenmiete.

Nach Beendigung der Fahrt muss der Nutzer sicherstellen, dass Schlüssel und Ladekarte wieder an ihren Plätzen im Handschuhfach verstaut sind, und der Wagen mit Strom versorgt wird. Dann kann der Buchungsvorgang entweder mit der App oder der RFID-Karte beendet werden.

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