Sonderzug fährt doch nicht: Konfirmanden in Bussen nach Südtirol

Bunter Reisebeginn: Im Juni 2017 wird die Abfahrt in Vienenburg mit einer Andacht gefeiert. In jenem Jahr begeben sich Konfirmanden aus der Region auf die insgesamt 50. Südtirol-Reise. Archivfoto: Heine
Von wegen Sonderzug: Kommando zurück heißt es für die Südtirol-Fahrer unter den Konfirmanden in der Region. Das private Bahnunternehmen hat sein Angebot zurückgenommen. Gruppen aus Bad Harzburg/Immenrode, aus Goslar und Liebenburg sind betroffen.
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Goslar/BadHarzburg/Liebenburg. Hatte es zunächst zu Jahresbeginn so ausgesehen, als ginge es erstmals nach der Corona-Pandemie wieder für alle Teilnehmer am traditionellen Konfirmanden-Ferienseminar (KFS) aus der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig gemeinsam auf die Schiene in den Süden, sind jetzt doch gruppenindividuelle Bustouren angesagt. Wie Bad Harzburgs Propst und KFS-Zugbeauftragter Jens Höfel bestätigt, hat das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Basel schon im Februar einen Rückzieher gemacht. „Leider – und zwar sehr, sehr leider“, kommentiert Höfel die Absage, die aus Kapazitätsgründen erfolgt sei. Um den Sonderzug habe er sich schon im vergangenen Sommer gekümmert. Und mit den Schweizern habe man bisher in mehr als 20 Jahren der Zusammenarbeit eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht.
Zielbahnhof im österreichischen Innsbruck
Zuletzt hatte sich der Sonderzug im Jahr 2019 mit dem österreichischen Zielbahnhof Innsbruck auf den Weg gemacht und vom Startpunkt in Braunschweig unter anderem in Goslar und Vienenburg die Mitfahrer eingesammelt. Von Innsbruck aus ging es per Bus immer zu den einzelnen Unterkünften in Südtirol.
Und in Busse müssen jetzt auch schon wieder zum Start die drei Gruppen aus dem Landkreis Goslar steigen. Der gesamte Transport wurde laut Höfel europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt ein Busunternehmen aus Salzburg, mit denen Höfel auch schon zusammengearbeitet hat. Zuletzt sei seine Gruppe dort in einem Gefährt des Eishockeyteams von Red Bull Salzburg unterwegs gewesen – sicherlich auch eine Erfahrung.
Wer fährt? Rund 500 Jugendliche machen sich auf dem Weg. Höfel reist erstmals zusammen mit Immenrodes Pfarrerin Dagmar Hinzpeter, die als Vorsitzender und Vize auch den KFS-Förderverein führen. Ihre Gruppen aus der Kurstadt und Teilen Alt-Vienenburgs nehmen mit ihrem gut 90 Köpfe zählenden Team mit Teamern und Wiederholungsfahrern Quartier in der Immenröder Stammunterkunft Pension Gatterer im Valser Tal.
Die Gruppen aus Goslar und Liebenburg
Mit gut 40 Teilnehmern aus den Gemeinden Frankenberg, Stephani, Ohlhof und Sudmerberg reisen die Goslarer nach Südtirol und übernehmen das alte Bad Harzburger Quartier, die Pension Oberleiter in Luttach im Ahrntal. Frankenberg-Pfarrer Ulrich Müller-Pontow, Vikarin Katharina Roes und Frank Walter-Klimainsky aus Stephani sind dabei. Ins frühere Frankenberger Quartier Bruggerhof, ebenfalls in Luttach, ziehen rund 30 Liebenburger Konfirmanden mit Braunlager Verstärkung und Pfarrer Dirk Glufke an der Spitze ein. Die ursprünglichen Reisetermine haben sich nicht verändert. Am 21. Juni (Freitag) geht es direkt am letzten Schultag vor den Sommerferien los. Die Rückkehr ist für den 11. Juli (Donnerstag) geplant.
Laut Höfel ist das KFS „die beste Art, wie man sich Konfirmandenunterricht vorstellen kann“. In einem Intensivseminar erleben Mädchen und Jungen beeindruckende Bergwelten, gehen beim Wandern an Grenzen, beschäftigen sich in Kleingruppen mit Kirchenfragen und kehren gefühlt als junge Erwachsene in die Harzer Heimat zurück. Seit 1968 sind jährlich bis zu 1000 Teilnehmer dabei.