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Vortrag am Sonntag

Rammelsberg stellt Ergebnisse über Nazi-Zwangsarbeiter vor

Ausgrabungen am Rammelsberg: Seit Oktober 2021 untersuchen Archäologen das Zwangsarbeiterlager aus der NS-Zeit. Foto: Privat

Ausgrabungen am Rammelsberg: Seit Oktober 2021 untersuchen Archäologen das Zwangsarbeiterlager aus der NS-Zeit. Foto: Privat

Am Sonntag stellt der Rammelsberg in einem Vortrag die Ergebnisse über die Zwangsarbeit in der Nazizeit am Bergwerk vor. Dabei geht es hauptsächlich um die Erkenntnisse der Untersuchungen des Männerlagers. Zwei zentrale Fragen stehen im Zentrum.

Freitag, 24.02.2023, 13:00 Uhr

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Goslar. Über die Zwangsarbeit in der Nazizeit und aktuelle Ergebnisse der Ausgrabungen am Rammelsberg informiert am Sonntag, 26. Februar, ein Vortrag im Erzbergwerk. Beginn ist um 11 Uhr. Der Eintritt zur Sonntagsmatinee ist frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

Seit 1. Oktober 2021 gibt es archäologische Untersuchungen am Rammelsberg, die sich mit der Zwangsarbeit am Erzbergwerk beschäftigen. In den 1990er Jahren wurde das Thema der NS-Zwangsarbeit am Rammelsberg in einem umfangreichen Projekt mit ehemaligen Zwangsarbeitern aus der Ukraine aufgearbeitet. „Die Interviews mit den Zeitzeugen geben einen erschütternden Einblick in das Leid dieser Menschen, die vor 80 Jahren Opfer einer brutalen Politik des NS-Regimes wurden“, heißt es in der Ankündigung zum Vortrag.

Ergebnisse des Männerlagers werden vorgestellt

Aktuell werden im Forschungsprojekt die ehemaligen Standorte der Barackenlager untersucht, in denen Zwangsarbeiter nach Herkunft und Geschlecht getrennt untergebracht waren. Die Überreste im Boden legen Zeugnis ab von der Gewaltherrschaft, „in der Menschen im Auftrag des Bergwerks und in unmittelbarer Nachbarschaft zur deutschen Bevölkerung härtester Arbeit, Demütigung, Misshandlung und Hunger ausgesetzt waren“, schildert Rammelsberg-Sprecherin Ipek Canbazer die Situation der Zwangsarbeiter.

Am Sonntag stellen Dr. Katharina Malek-Custodis und Dr. Johannes Großewinkelmann Fragen nach dem Handeln der Täter – darunter der Verwalter des Barackenlagers, der Bergwerksdirektor, der Vorgesetzte, der Werksschutzmann oder die Werksfürsorgerin. Menschen, die direkt oder indirekt über das Leben der Zwangsarbeiter bestimmten. Schwerpunktmäßig werden die Ergebnisse der Untersuchungen des Männerlagers vorgestellt. Zentrale Fragen werden sein: Welche Anweisungen können in den Verwaltungsakten gefunden werden und was sagen die archäologischen Ergebnisse dazu? Gibt es Hinweise, die zeigen, dass die räumlichen und hygienischen Verhältnisse in den Lagern perfide Mittel waren, um die Zwangsarbeiter zu unterdrücken, zu demütigen, zu bestrafen?

red

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