Posthof-Razzia: Hier blühen die 4.684 Cannabis-Pflanzen

Cannabis-Pflanzen soweit das Auge reicht. Foto: Polizeiinspektion Goslar
Nun gibt es erste Einblicke in die Drogen-Plantage auf dem Gelände der ehemaligen Wurstwarenfabrik im Gewerbegebiet von Posthof. Tausende Cannabis-Pflanzen, 70 Tonnen Blumenerde und Container mit Elektroschrott der Aufzuchtanlage wurden abtransportiert.
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Posthof. Die Cannabis-Pflanzen wurden abtransportiert, die Aufzuchtanlage demoniert und unzählige Beweismittel gesichert. Heute endet der viertägige Polizeieinsatz auf dem Gelände der ehemaligen Wurstwarenfabrik in Posthof.

Ein Teil des Gewerbegebietes in Posthof aus der Vogelperspektive. Am oberen Bildrand ist das weitläufige Gelände der Harzer Wurstwaren-Fabrik zu sehen – im Vordergrund sieht man Lkw der Spedition des zu einer langen Haftstrafe verurteilten Othfreseners Jonas H. Foto: Neuendorf
Der Auftrieb am frühen Dienstagmorgen in Posthof war groß. Rund 350 Polizeibeamte aus Goslar, Hannover, Braunschweig, Göttingen und Oldenburg hatten wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln Zugang zum Gebäude verschafft und Hallen und Räume durchsucht. Sechs Personen, die in dem Objekt angetroffen wurden, konnten vorläufig festgenommen werden.

Ein Teil der offenbar äußerst vitalen Pflanzen in einem Lkw.
„Durch wichtige Hinweise aus der Bevölkerung und die intensive Ermittlungsarbeit konnten wir heute einen empfindlichen Schlag gegen die illegale Herstellung von Cannabis in der Region Braunschweig setzen“, sagte Braunschweigs Polizeipräsident Michael Pientka zum Ermittlungserfolg.
Beschuldigte verbauten hochwertige Filteranlage
Die GZ weiß: Die illegale Plantage hätte noch länger unbemerkt bleiben können. Die mutmaßlichen Täter sollen eine hochwertige Filteranlage in den Räumlichkeiten verbaut haben, damit keinerlei Gerüche nach außen dringen und einen Verdacht schüren konnten.

Polizisten befüllen die Container. Foto: Polizeiinspektion Goslar
Körperliche Belastung der Einsatzkräfte
Markus Lüdke, Sprecher der Polizeiinspektion Goslar, berichtet in einem Statement: „Nach dem Ermittlungserfolg zu Beginn, standen die letzten Tage für die Einsatzkräfte unter dem Zeichen einer akribischen Beweissicherung unter teilweise extremer körperlicher Belastung. Neben der Gewährleistung einer gerichtsfesten Dokumentation mussten auch das zur Straftat benutzte technische und logistische Equipment abgebaut, ausgeräumt und der Vernichtung zugeführt werden. Das Gelände musste zudem rund um die Uhr durch Spezialkräfte aus Goslar bewacht werden.“

Die Spurensicherung trifft bei der ehemaligen Wurstfabrik im Harz ein. Foto: Neuendorf
Polizei bekommt Unterstützung vom THW
Einsatzkräfte der Polizei reichten nicht aus, um die Arbeit zu bewältigen, wie Lüdke berichtet: „Die im Vorfeld nicht bestimmbare und die Erwartungen letztlich übertreffende Größe der Plantage machte es dabei gegen Ende erforderlich, das Technische Hilfswerk, Ortsgruppen Goslar und Clausthal-Zellerfeld zur Unterstützung anzufordern, die heute unbürokratisch erfolgte. Dank dieser insgesamt 26-köpfigen Einheit und ihres Fuhrparks war es möglich, am Freitag noch unter anderem rund 70 Tonnen Blumenerde abzutransportieren. Diese war in den 4.684 Blumenkübeln verteilt, von denen jeder ein Gewicht von circa 15 Kilogramm hatte.“ Im Vorfeld entsorgten die Polizisten zwei Container mit Elektroschrott und Restmüll.

<p>Eine albanische Bande aus NRW soll zwei illegale Cannabis-Plantagen in Liebenburg und Semmenstedt betrieben haben. Pro Jahr hätte dort Marihuana im Wert von rund sechs Millionen Euro produziert werden können, schätzt das niedersächsische Landeskriminalamt. Foto: Neuendorf<strong id="i_editor_text_rf_form_650151908f356_1694585233400" class="nfyb-editor nfyb-editor-standard mce-content-body mce-edit-focus" spellcheck="false"><br></strong></p>
Lüdke: „Längster Einsatz seit Jahrzehnten“
Laut Markus Lüdke soll es sich um den längsten Einsatz seit Jahrzehnten innerhalb der Polizeiinspektion Goslar handeln. lik/red

In diesen Blümenkübeln waren die Cannabis-Pflanzen verstaut. Foto: Polizeiinspektion Goslar

Seit den frühen Morgenstunden rollen gelbe Container auf das Gelände in Posthof. Foto: Kasemir