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In Hannover untergetaucht?

Polizei verrät Erkenntnisse zum Tod von Friedrich Suhr

Ein knappes halbes Jahr fandete die Polizei nach Friedrich Suhr. Montage/Fotos: dpa/Polizei Goslar

Ein knappes halbes Jahr fandete die Polizei nach Friedrich Suhr. Montage/Fotos: dpa/Polizei Goslar

Er kehrte nicht mehr in sein Pflegeheim zurück. Ein knappes halbes Jahr hat die Polizei öffentlich nach dem Schwerverbrecher Friedrich Suhr gefahndet. Mitte Mai fand man seine Leiche in Hannover. Nun verrät Polizei verrät neue Erkenntnisse.

Von Lisa Kasemir Donnerstag, 08.06.2023, 12:35 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Seit kurz vor Silvester fahndete die Polizei Goslar öffentlich nach dem Schwerverbrecher Friedrich Suhr. Nun wurde er am 14. Mai in einer Wohnung in Hannover tot aufgefunden.

War der Senior in der Landeshauptstadt untergetaucht und hat sich aufgrund der Fahndung nach ihm versteckt? „Diese Frage ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen“, berichtet Michael Bertram, Pressesprecher der Polizeidirektion Hannover, auf GZ-Nachfrage. Man wisse mittlerweile, dass Friedrich Suhr keinem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei. Man gehe von einem internistischen Grund oder natürlichen Tod aus. Die genaue Todesursache sei bei der durchgeführten Obduktion schwer zu ermitteln gewesen, da der leblose Körper zum Auffindezeitpunkt bereits mehrere Wochen in der Hannoveraner Wohnung gelegen habe.

Es sei derzeit auch noch nicht abschließend geklärt, weshalb und wie lange sich Suhr in der Hannoveraner Wohnung aufgehalten habe und in welchem Verhältnis er zum Mieter stand. Man wisse jedoch, dass ein Betreuer des Wohnungsmieters die Leiche Mitte Mai entdeckt und die Einsatzkräfte über den Fund informiert habe. 

Zur Frage, ob der Mieter über einen längeren Zeitraum mit dem Toten in seinen eigenen vier Wänden gelebt habe, hält sich Bertram bedeckt.

Was ist passiert?

Der 72-Jährige war im August 2009 wegen besonders schwerem räuberischen Diebstahls und dem unerlaubten Führens einer Schusswaffe zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt worden – zudem war die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt sowie eine Sicherungsverwahrung angeordnet worden.

Anfang 2021 setzte das Landgericht Göttingen die weitere Unterbringung in der Sicherungsverwahrung zur Bewährung aus. Dazu wurde Suhr auferlegt, in einem Pflegeheim in Clausthal-Zellerfeld zu wohnen. Außerdem musste er sich regelmäßig persönlich bei seiner Bewährungshelferin vorstellen. 

Im August 2022 verschwand er nach einem Ausflug und brach den Kontakt zu den Behörden ab – seitdem ist er nicht mehr in das Pflegeheim zurückgekehrt. Daraufhin erließ das Landgericht Göttingen einen Sicherungs-Unterbringungsbefehl gegen den damals 71-Jährigen. 

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