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Keine Laternen mehr

Nach Modernisierung: Othfresens Bahnübergang ist duster

Liegt nachts jetzt im Dunkeln – der Bahnübergang Luttersche Straße in Othfresen, der die Landesstraße 500 und einen Fuß- und Radweg über die Gleise führt. Vor allem für Fußgänger ist das Passieren wie ein Gang durch einen Tunnel. Foto: Gereke

Liegt nachts jetzt im Dunkeln – der Bahnübergang Luttersche Straße in Othfresen, der die Landesstraße 500 und einen Fuß- und Radweg über die Gleise führt. Vor allem für Fußgänger ist das Passieren wie ein Gang durch einen Tunnel. Foto: Gereke

Der modernisierte Othfresener Bahnübergang Luttersche Straße sorgt für Unmut. Er bekam neue Technik. Dafür ist er nachts jetzt viel dunkler, denn während der Bauarbeiten verschwanden die Laternen. Nicht der einzige Punkt, der für Kritik sorgt.

Von Andreas Gereke Mittwoch, 06.03.2024, 12:00 Uhr

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Othfresen. Für Fußgänger ist es fast wie ein Gang durch eine unbeleuchtete Unterführung: Am Bahnübergang Luttersche Straße, der die Landesstraße 500 sowie den parallel verlaufenden Fuß- und Radweg über die Strecke Goslar-Hildesheim führt, fehlen die Laternen, seitdem ihn die Bahn modernisiert hat. Früher, vor dem Umbau, leuchteten dort vier Straßenlaternen.

Licht für die Kamera

„Der Bahnübergang war kameraüberwacht. Der Fahrdienstleiter aus dem Stellwerk Othfresen steuerte ihn und konnte via Kamera sehen, ob der Bahnübergang auch frei und kein Auto liegen geblieben war“, erzählt Matthias Stafforst vom Bauamt der Gemeinde Liebenburg. Mit der Modernisierung hielt aber auch eine neue Zeitrechnung am Bahnübergang Einzug: Er wird jetzt digital gesteuert – eine Beleuchtung für eine Kamera wird deshalb auch nicht mehr benötigt.

Die Gemeinde Liebenburg und die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hätten nun aber gerne wieder eine Beleuchtung des Fuß- und Radwegs. Allerdings: „Diese Angelegenheit gestaltet sich leider komplizierter als gedacht“, berichtet Liebenburgs Bauamtsleiter Alexander Barke.

Die Einfahrt zur Othfresener Bahnhofstraße am Bahnübergang ist derzeit bereits gesperrt – ein Vorbote der anstehenden Bauarbeiten. Foto: Gereke

Die Einfahrt zur Othfresener Bahnhofstraße am Bahnübergang ist derzeit bereits gesperrt – ein Vorbote der anstehenden Bauarbeiten. Foto: Gereke

Über die Aufstellung von Leuchten am Fußgängerübergang gibt es nämlich unterschiedliche Ansichten, so Barke. Während Gemeinde und Verkehrsbehörde sie gerne wieder hätten, verweist die Bahn auf die genehmigten Baupläne: „Es war im Planrecht keine Straßenbeleuchtung vorgesehen. Dies ist mit der Gemeinde Liebenburg abgestimmt“, erklärte eine Bahnsprecherin auf GZ-Nachfrage. Die Kommune selbst wiederum kann nun nicht einfach tätig werden und Laternen aufstellen. „Der Gemeinde gehören in diesem Bereich keine Flächen, sodass wir zunächst mit der Landesbehörde und der Bahn über mögliche Standorte sprechen müssen“, klärt Barke auf.

Zwei Monate Sperrung?

Allerdings scheint das Ins-Gespräch-kommen auch nicht so einfach zu sein: „An den regelmäßig stattfindenden Baubesprechungen mit der ausführenden Baufirma vor Ort war eine Teilnahme der Gemeinde, des Landkreises Goslar sowie der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr bislang nicht vorgesehen“, teilt Barke mit. Und bislang kam es auch immer noch nicht dazu, dass sich alle Parteien mal an einen Tisch gesetzt haben.

Es ist nicht der einzige Punkt mit Konfliktpotenzial: Bereits ab Montag, 11.März, soll eigentlich der Bahnübergang für den Straßenverkehr wieder voll gesperrt werden. Grund sind Asphaltierungsarbeiten rund um die Bahnanlage. Allerdings birgt die mögliche Länge der Vollsperrung Zündstoff: Der Verkehrssicherer hat eine bis 17. Mai beantragt, teilt Kreissprecher Maximilian Strache auf GZ-Nachfrage mit.

Rund zwei Monate Vollsperrung – das Nahversorgungszentrum in Posthof quasi vom Rest des Dorfes abgeschnitten, zumal die Bahn den alten Bahnübergang Hasenbeeksweg inzwischen dichtgemacht und zurückgebaut hat. Das sorgt vor allem bei der Gemeinde für massive Kritik, die die Notwendigkeit dieser langen Sperrzeit anzweifelt. Strache: „Der Landkreis hat daher von der Baufirma noch eine konkrete Begründung für den langen Zeitraum angefordert.“ Die liegt noch nicht vor, ist aber für die nächsten Tage angekündigt. Sobald die Stellungnahme vorliege, erfolge eine erneute Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, also unter anderem von Gemeinde Liebenburg und Harz-Bus, und gegebenenfalls eine erneute Abstimmung. „Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass die Maßnahme wie ursprünglich avisiert ab dem 11. März starten kann, geschweige denn, bis wann sie schlussendlich dauern wird.“

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