Nach Abiturienten-Rede: Zoff im Goslarer Ratsgymnasium

Am Ende reichen sich alle die Hände: Josua D. Heitkamp (links) bringt mit seiner Abiturientenrede den Saal zum Toben. Foto: Heine
Eklat nach der Entlassfeier: Als das Goslarer Ratsgymnasium seine Abiturienten verabschiedet, zieht Absolvent Josua D. Heitkamp in einer Rede einige Lehrer durch den Kakao. Vize-Schullleiter rastet verbal aus und macht sich in einer WhatsApp Luft.
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Nach der Abiturienten-Rede fliegen die Fetzen: Ein „giftiges“ Nachspiel hat die Entlassfeier des Ratsgymnasiums nach der Abschlussrede des Absolventen Josua D. Heitkamp. Er hatte als Sprecher seines Jahrgangs einige Marotten seiner Lehrer mit spitzer Feder aufgespießt und von seinen Mitschülern großen Beifall geerntet – allerdings auch beim stellvertretenden Schulleiter Michael Kwasniok einen Nerv getroffen.
Kwasniok schüttelt zwar zunächst dem Festredner die Hand, zieht aber kurz darauf in der Whats-App-Gruppe seines ehemaligen Englisch-Leistungskurses blank: „Dass die Hand des jungen, wenig belichteten Mannes vergiftet war, war mir natürlich klar, als ich sie (dennoch) annahm, um den Abend zu retten“, schreibt der Pädagoge und dankt zwei Schülerinnen, „dass ihr die Rede ebenso widerwärtig empfunden habt wie ich – zumal sie unverschämt erlogen ist, war.“
In den GZ-Leserbriefspalten melden sich Lehrer zu Wort: Die Rede wirke „wie eine subjektive, egoistische Abrechnung, in der engagierte Kollegen mit scharfer sprachlicher Klinge (...) verletzt werden sollten.“
Heitkamp und das Ratsgymnasium gehen schließlich beinahe versöhnlich auseinander: Der Sudmerberger erhält eine Beihilfe von 600 Euro zu seinem Philosophiestudium von der Dorothea-Brökelschen-Stiftung, die ehemalige Ratsgymnasiasten unterstützt. Voraussetzung: „Würdigkeit und Bedürftigkeit“. Für Kwasniok bleibt die verbale Entgleisung folgenlos.